6 - Industrie 4.0 - aktuelle Herausforderungen und strategische Implikationen aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive [ID:7259]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ja, meine Damen und Herren, vielen Dank zunächst für die freundliche Einführung und danke,

dass ich heute in dieser Vortragsreihe zu Gast sein darf. Die Tatsache, dass Sie heute hier sind,

zeigt, dass Sie an dem Thema Industrie 4.0 offensichtlich sehr stark interessiert sind.

Das Interesse teile ich und ich bedanke mich, dass Sie da sind und möchte, wie schon eben erwähnt,

das Thema mit der Betrachtung aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht abrunden. Sie haben die Forschung erwähnt,

das geht nur mit einem Forschungsteam, was ich hier noch abgebildet habe. Lassen Sie mich eine kurze

Struktur hier zeigen. Ich möchte also erstmal etwas über industrielle Unternehmen sagen,

dann über die Bedeutung von Industrie 4.0, um dann zu den in der Ankündigung schon vertiefenden

Themen, vertiefenden dann Stellungen zu nehmen. Ja, Bedeutung industrielle Unternehmen. Es wurde schon

erwähnt, ich habe den Lehrstuhl für industrielles Management, früher Industriebetriebslehre, heute

etwas neudeutsch, aber vom Inhalt gleich. Ich beschäftige mich mit den Wirtschaften in Industrieunternehmen.

Als ich hier an der FAU anfing, war ich immer noch unter Rechtfertigungszwang, dass ich mich noch mit

Industriebetrieben beschäftige. Das hat sich etwas gewandelt, denn wir haben gesehen, dass die

Industriebetriebe ein ganz wichtiges Rückgrat der insbesondere deutschen Volkswirtschaft sind.

Industriebetriebe, die ein Gewerbebetrieb sind, sich primär der Erzeugung von Sachgütern widmen,

auch wenn sie natürlich sehr stark auch Dienstleistungen und immer mehr auch

Dienstleistungen erbringen. Die Grenze zum reinen Dienstleistungsbetrieb ist durchaus durchlässig.

Vorherrschender Einsatz von Maschinen, Arbeitsteilung, Spezialisierung und auch Absatz einer größeren

Produktionsmenge auf oft anonymen Märkten sind, so Kennzeichen eines Industriebetriebs. Aber wir

haben in Deutschland sehr viele Unternehmen. Vielleicht zeige ich das erst einmal, 3,6 Millionen

in der Tat und davon sind aber die allermeisten sehr, sehr, sehr klein. Und in der offiziellen

Statistik beginnt das Großunternehmen, machen Sie mich dafür bitte nicht rechenschaftspflichtig,

schon bei 250 Mitarbeitern. Für mich ist das noch kein Großunternehmen, aber in der Statistik zählt

ab 250 Großunternehmen und darunter sind das kleine und mittlere Unternehmen. Selbst wenn man die Grenze

so eng fasst, dann sind nur 12.000 oder 0,3 Prozent der Unternehmen in Deutschland Großunternehmen,

nach dieser Klassifikation und also sehr, sehr viele klein, wie wir hier auch noch die Grenzen

sehen. Das heißt, die deutsche Wirtschaft ist nicht geprägt durch Großunternehmen, sondern durch

kleine und mittelständische Unternehmen. Das sollten wir schon mal im Hinterkopf behalten,

wenn wir über die Übertragung des Konzepts Industrie 4.0 eben auch auf kleine und mittlere

Unternehmen nachdenken. Denn die These mag ich am Anfang schon hier formulieren, dass sich das

Schicksal dieses Konzepts eben nicht bei Siemens, bei Bosch, bei VW oder BMW entscheidet, sondern bei

den kleinen und mittleren Unternehmen, die eben sehr, sehr zahlreich sind. Aber wir haben, das sei

auch noch erwähnt, eine sehr starke Überdeckung der kleinen und mittelständischen Unternehmen mit

Familienunternehmen. Auch das ist sehr typisch für die deutsche Wirtschaft und damit auch für die

deutsche Industrie. Sie sehen Familienunternehmen, Familienkontrollierte Unternehmen. Der Anteil

liegt immerhin auch bei 91 Prozent, liegt aber daran, dass der Anteil der kleinen und mittleren

so hoch ist. Und viele davon sind eben Familienunternehmen, die der Anteil der

Gesamtbeschäftigung und des Gesamtumsatzes ist dementsprechend noch etwas niedriger. Also,

die wenigen großen Unternehmen, auch Industrieunternehmen, machen natürlich einen überproportional hohen

Anteil an der Wertschöpfung aus, stellen auch sehr, sehr viele Arbeitsplätze. Das ist schon

richtig. Und wenn ich die Industrie insgesamt noch einmal kennzeichnen darf, wir haben einen

Wertschöpfungsanteil der Industrie von 22 Prozent. Da zählt Bergbau haben wir auch noch ein bisschen

nicht mit und Baugewerbe auch nicht. Dann kommen wir auf über 25 Prozent. Also das verarbeiten die

Gewerbe. Das ist ein Wert, der im Vergleich mit anderen hochentwickelten Volkswirtschaften

ein sehr hoher Wert ist. Der industrielle Anteil liegt in England und in den USA nur 15 oder 12

Prozent, also deutlich niedriger. Und wir können froh sein, dass wir diesen industriellen Sektor

haben. Er wächst sogar auch neuerdings wieder als Anteil am Bruttointernsprodukt. Also die Industrie

wächst in Deutschland und hat uns auch in der letzten Krise, die ja eine Finanz- und Wirtschaftskrise

war, sehr gut durch die Krise gebracht. 14 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind dort tätig,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:49:34 Min

Aufnahmedatum

2016-12-15

Hochgeladen am

2017-01-18 15:35:19

Sprache

de-DE

Industrie 4.0 ist ein vieldiskutierter Begriff, dem sich die Wissenschaft bisher vor allem in technischer, jedoch deutlich weniger in wirtschaftlicher Hinsicht gewidmet hat. Um diese Lücke zu schließen, wird zu Beginn ein allgemeiner Überblick zu Industrie 4.0 aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht gegeben. Außerdem werden aktuelle Forschungsergebnisse von empirischen Untersuchungen präsentiert. Diese umfassen die Bedeutung von Industrie 4.0 für den Wirtschaftsstandort Deutschland, die Sicht mittelständischer Unternehmen auf Industrie 4.0 sowie die Entstehung neuer sowie die Veränderung etablierter Geschäftsmodelle durch Industrie 4.0.

Tags

Wirtschaftswissenschaften Management Wertschöpfung Nachhaltigkeit Geschäftsmodelle Industrie 4.0
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