Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Gut, dann fangen wir an. Herzlich willkommen. Wir haben gestern abgeschlossen, dass Kapitel 2,
und zwar die allgemeine Lösung, dargestellt über die Fundamentalmatrix. Und wir haben
festgestellt, dass man die Fundamentalmatrix darstellen kann über die Eigenwerte und
Eigenvektoren der Systemmatrix A. Und auch in der mechanischen Darstellung, wenn ich dort das
Eigenwertproblem löse, ich im Prinzip natürlich die gleichen Eigenwerte und Eigenvektoren
heraus bekomme. Was wir auch gesehen haben, ist, dass man durch eine Modaltransformation
ein N-Freiheitsgrad-System im Prinzip immer auf N entkoppelte Ein-Freiheitsgrad-Systeme
zurückführen kann in dieser modalen Darstellung. Und wir wollen jetzt das Lösungsverhalten dieses
Ein-Freiheitsgrad-Systems weiter diskutieren. Und immer mit dem Hintergedanken, dass man
sozusagen natürlich für ein N-Freiheitsgrad-System diese Modale Zerlegung durchführen kann und dann
praktisch für jede Mode diese einzelne Diskussion durchführen kann, die ich jetzt hier mache.
Das ist das Abschnitt 3, in dem wir uns zuerst mit freien Schwingungen beschäftigen. Und zwar hier
zunächst der Schwinger mit einem Freiheitsgrad. Das kann ein physikalischer Freiheitsgrad sein,
so wie ich es gleich hinzeichne. Es könnte aber auch ein modaler Freiheitsgrad sein. Das heißt,
ich habe hier als Beispiel ein, ich zeichne jetzt ein richtiges Schwingungsfähiges System hin,
meinetwegen hier Feder, Dämpfer, hier unten hängt eine Masse dran. Das heißt, ich habe hier
Federsteifigkeit C, Dämpferkonstante D für einen viskosen Dämpfer. Ich habe hier die Masse M,
deren Lage ich hier durch eine Koordinat Y beschreiben kann. Und wenn ich, so wie wir das
Ganze am Anfang gemacht haben, Y aus der Gleichgewichtslage heraus zähle, dann brauche
ich mir um das Eigengewicht hier keine Sorgen zu machen. Das heißt, die statische Auslenkung ist
damit schon erledigt. Ich interessiere mich ja auch bloß für die Schwingung um diese Gleichgewichtslage.
Dann habe ich hier die Differentialgleichung, also massenmal Beschleunigung, das Gleichsumme
der Kräfte. Und ohne dass ich das jetzt richtig freischneide, gebe ich das einfach an. Das hatten
wir in einer der ersten Vorlesungen schon mal hier geleitet. Das kann ich jetzt alles auf eine Seite
bringen. dy plus cy gleich 0, also eine homogene Differentialgleichung zweiter Ordnung. Und das
kann ich auf diese Normalform bringen, indem ich durch M teile und bekomme hier y2 plus 2 delta y
Punkt plus omega 0 Quadrat y gleich 0 mit omega 0 Quadrat oder Omega Quadrat schreibe ich mal die
Kreisfrequenz der ungedämpften Schwingung. Das hatten wir schon mal hergeleitet für ein echt
schwingungsfähiges System mit omega 0 gleich Wurzel C durch M. Und ich habe noch Delta hier,
das war, wenn das eine vernünftige Dämpfung ist, die Abklingenkonstante mit Delta ist gleich D durch
2 M. Physikalisch bedingt habe ich, wenn ich dieses System dahin zeichne natürlich tatsächlich eine
richtige Feder. Gilt hier, dass der Dämpfer und damit diese konstante Delta größer gleich 0 ist
und Omega 0 Quadrat auch größer gleich 0 ist. Allgemein wollen wir aber auch zulassen, dass Delta
und Omega 0 Quadrat aus R sind, das heißt auch negatives Delta und ein negatives Omega 0 Quadrat
möglich sein soll. Wenn sich an die ganz einleitenden Beispiele erinnern, dann tauchte
ein negatives Omega 0 Quadrat auf bei dem stehenden Pendel. Auch das kann ich auf diese
Differentialgleichungsform bringen, da gibt es keine rückstellende Kraft, sondern die Schwerkraft
schmeißt das Pendel um, das fällt um, das ist dann kein schwingungsfähiges System. Es gehorcht,
aber trotzdem diesen Typ Differentialgleichung allerdings mit einem negativen Omega 0 Quadrat
untersuchen, also den ganz allgemeinen Fall und negative Dämpfung, so eine Anfachung,
das kann ebenfalls natürlich auftauchen und wir wollen jetzt hier nochmal sozusagen als Wiederholung
ganz kurz den Lösungsweg skizzieren. Der Lösungsansatz ist natürlich Y von T ist
gleich irgendeine Konstante E hoch Lambda T mit im allgemeinen Fall die Konstante und das Lambda
aus C, also können komplexe Größen sein und Y Punkt von T ist dann natürlich Lambda mal C E hoch
Lambda T und Y2 gepunktet von T wäre Lambda Quadrat C E hoch Lambda T. Einsetzen in die
Differentialgleichung, liefert Lambda Quadrat plus 2 Delta Lambda plus Omega 0 Quadrat mal C mal E
hoch Lambda T ist gleich 0, also wenn ich das hier einsetze, dann kann ich dieses C E hoch Lambda T,
was hier überall steht ausklammern und es bleibt hier das Lambda Quadrat, hier 2 Delta Lambda und
hier das Omega 0 Quadrat stehen. So jetzt suche ich nicht triviale Lösung, das heißt Lösung für die
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:32:06 Min
Aufnahmedatum
2012-05-08
Hochgeladen am
2012-05-15 09:15:21
Sprache
de-DE