7 - Bewegung im Alter [ID:499]
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Guten Abend, meine Damen und Herren.

Ich freue mich, hier zu sein und zu Ihnen sprechen zu dürfen.

Ich freue mich, hier eingeladen zu sein und aus meiner Perspektive

als Sportwissenschaftler etwas zu berichten zum Thema Bewegung im Alter.

Das Altern gibt in einer Reihe von Veränderungen einher,

normalen Veränderungen, physiologischen Veränderungen.

So ist das Herz-Kreislauf-System z. B. besonders betroffen vom Alterungsprozess.

Der Blutdruck erhöht sich, der Herzmuskel wird schwächer.

Das zeigt sich in der steigenden Herzfrequenz,

in einem steigenden Sauerstoffverbrauch.

Es kommt zu Arterienverkalkungen,

die alle aber hier noch normalen Charakter haben.

In Bezug auf den Bewegungsapparat sehen wir eine Verbinderung der Knochendichte,

einen Verlust an Muskelkraft und auch eine abnehmende Elastizität von Sehnen und Bändern,

also Elementen des passiven Bewegungssystems.

Der Stoffwechsel verlangsamt sich.

Man verbraucht nicht mehr so viele Kalorien,

muss also auch nicht so viele Nährstoffe aufnehmen.

Auch die kognitiven Funktionen verändern sich ein wenig.

Das Erfahrungswissen bleibt, aber die Geschwindigkeit des Denkens nimmt ab.

Gleichwohl bleibt das Gehirn auch im Alter formbar.

Auch die Sinne, das Hören, das Sehen, die Schmerzempfindungen verändern sich.

All das sind eigentlich normale Alterungsprozesse,

physiologische Vorgänge, die wir mit einem hohen Lebensalter sehen.

Die demografische Entwicklung, die längere Lebenszeit hat dazu geführt,

dass wir heute viel mehr Erkrankungen, typische degenerative Erkrankungen haben,

die auch im Zusammenhang mit Bewegungsmangel stehen.

Sie sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolisches Syndrom,

Adipositas, Diabetes mellitus, Muskel-Skelett-Erkrankungen wie die Arthrose

oder psychosomatische Beschwerden.

Das sind einerseits Beschwerden, die daher kommen, dass wir immer älter werden

und Infektionskrankheiten uns nicht mehr früher sterben lassen.

Man hat Infektionskrankheiten im Griff, also leben wir länger,

und es entstehen mehr chronisch degenerative Erkrankungen einerseits.

Andererseits hängen sie sehr eng zusammen mit einem bewegungsarmen Lebensstil.

Insgesamt bezeichnen wir das auch als ein Panoramawandel der Erkrankungen

weg von Infektionskrankheiten hin zu degenerativen Erkrankungen.

Häufig sehen wir eben auch Multimorbidität.

Das heißt, eine Person hat nicht nur eine Arthrose, sondern auch eine Herz-Greislauf-Erkrankung.

Es gibt also mehrere erkrankungsrelevante Veränderungen.

Dieses etwas komplizierte Bild, das noch dazu in Englisch ist, zeigt Ihnen das heute als

Krankheitsbild beschriebene Problem der Frailty.

Dafür gibt es in Deutschen auch noch keine wirkliche Entsprechung in der Diskussion.

Es meint Gebrechlichkeit.

Vielleicht ist es auch die beste Übersetzung.

Frailty ist die Gebrechlichkeit.

Was man in dem unteren Bereich sieht, ist, dass dieses Problem der Frailty ganz viel zu

tun hat mit körperlicher Aktivität und Bewegung.

Sie sehen also hier solche Begriffe wie Ganggeschwindigkeit, Kraft und Schnellkraft, die Sauerstoffaufnahmekapazität,

die körperliche Aktivität und letztlich auch Immobilisation, Behinderung und Stürze.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:28:24 Min

Aufnahmedatum

2009-02-05

Hochgeladen am

2017-07-06 14:45:36

Sprache

de-DE

Wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Altern ist die Aufrechterhaltung der individuellen Bewegungskompetenz. Jene ist Grundlage für eine selbständige Lebensführung und die Pflege von Sozialkontakten bzw. die langfristige Erhaltung der individuellen Unabhängigkeit. Reduktionen der Bewegungskompetenz im Alternsgang gehen einerseits auf natürliche Prozesse der motorischen Involution, zu einem Großteil aber auch auf Inaktivität und Bewegungsmangel zurück. Ein körperlich aktiver Lebensstil oder ggf. gezielte Maßnahmen des Übens und Trainieren haben ein erhebliches Potenzial zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität bis ins hohe Alter.

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