7 - Das verschenkte volkswirtschaftliche Potential kleiner PV-Anlagen mit Batteriespeicher [ID:55323]
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Ja, ich bin ja eigentlich von der Ausbildung her Umweltwissenschaftler und als Umweltwissenschaftler

interessieren wir uns eigentlich oft für große Systeme, also meistens natürlich ökologische

Systeme, das ist eigentlich mein, sozusagen mein Arbeitsgebiet, ich bearbeite da auch

viel mit Datenbanken, Statistik und so weiter, aber im Endeffekt ist ja auch das Energiesystem

eigentlich ein großes System und deswegen finde ich es auch immer spannend, eigentlich

so ein großes System mal anzugucken und das Thema, was mir irgendwie schon ein bisschen

am Herzen liegt, ist das verschenkte volkswirtschaftliche Potenzial der kleinen PV-Anlagen mit Batteriespeicher.

Schaue ich, ob ich hier weiter, ja, es ist vielleicht so, okay. Vielleicht geht es mit

den Bildtasten, Bild nach unten. Okay, was ist das Problem? Ja, Vollbild geht irgendwie

nicht, oder? Das kriegen wir nicht hin. Das muss so gehen. Also, das ist die öffentliche

PV-Produktion Durchschnitt für die Sommermonate. Habe ich mal rausgezogen aus Energy Charts,

man sieht wir waren 2015 noch bei maximal so im Schnitt bei knapp 20 Gigawatt und 2023

waren wir schon bei knapp 30, jetzt sind wir schon bei über 30. Das heißt, es hat extrem

zugenommen und auch am Wochenende und spannend ist, wenn man sich jetzt nicht den Durchschnitt

anguckt, sondern sich mal das Maximum anguckt, was man hat über diesen Zeitraum. Halt, das

war zu schnell. Das ist noch der Durchschnitt, ja, ich mache es doch mit dem Pfeiltasten,

das geht sicherer. Habe ich das Maximum nicht mehr drin? Nein, passt schon, ja. Genau. Also,

was ist das Problem? Wenn wir die Last angucken, wir haben unter der Woche mittags so eine Last

von am Werktag nur noch von so gute, naja knappe 60 noch Gigawatt und am Wochenende

sinkt die Last in den Mittagstunden sogar bloß auf 45 Gigawatt. Und jetzt sind wir halt schon

bei relativ viel PV und das führt jetzt dazu, wenn man sich jetzt das Maximum anguckt, dass man

feststellt, die PV-Anlagen können nicht mehr alles einspeisen. Das heißt, wir müssen ja im Endeffekt

die ganze Einspeisung müssen wir ja auch verbrauchen, sonst funktioniert das nicht, das

ist ja das Stromsystem. Das heißt, wir kommen jetzt schon an den Punkt, wo wir am Wochenende

wirklich Überproduktion haben. Das wird hier abgeregelt, das sind die großen PV-Anlagen,

die eben dann rausgehen, wenn die Preise zu stark negativ werden und wir sehen jetzt schon auch das

hier, das sind die Day Ahead Preise gemittelt und wir sehen unter der Woche geht es noch,

aber wir sehen schon ein ganz tiefes Minimum zu der Mittagszeit und am Wochenende ist das Minimum

sogar im Schnitt schon negativ. Und das ist natürlich nicht optimal für die Energiewende,

weil das bedeutet, wir haben eine Zunahme von Negativpreisen, das belastet das EEG-Konto und

das belastet auch die Wirtschaftlichkeit von großen PV-Anlagen mit Direktvermarktung. Also das heißt,

wir haben hier schon ein Problem und das müssen wir auch adressieren, sonst kommen wir auch nicht

weiter. Und jetzt schauen wir mal, was machen denn eigentlich die kleinen PV-Anlagen mit Speicher?

Viele haben ja tatsächlich auch einen Batteriespeicher und ich habe auch einen und so sah das bei mir aus

im Juni. Und dann sieht man Folgendes, erstens der Batteriespeicher wird gar nicht ausgenutzt,

sondern weil da eigentlich die Nächte sind relativ kurz, man braucht vielleicht gar nicht

so viel Strom, das heißt er wird nicht ausgenutzt, er wird morgens rückzuck geladen und mittags,

wenn die Preise, die schwarze Linie hier unten, das sind die Preise, wenn die Preise negativ sind,

dann ballert meine Anlage voll ins Netz und ich bekomme dafür noch 8 Cent, 10 Cent irgendwas. Und

das ist eigentlich ziemlich schlecht. Und das heißt, noch mal zusammengefasst, Speicherkapazität

nicht ausgenutzt, Ladung des Speichers, sobald Überschuss ist am Morgen, wo wir eigentlich noch

positive Strompreise hätten und Einspeisung, wenn eigentlich negative Strompreise sind, ist insgesamt

ziemlich ungünstig. Und dann ist immer die Frage, ich bin ja Umweltwissenschaftler, um welche

Dimensionen reden wir denn da? Ich meine, meine Anlage an sich würde nicht das Problem machen,

aber da gibt es eine Fraunhofer-Studie, die hat das sehr schön aufgezeigt, was denn alles so

zugebaut wurde. Und wenn man sich das, brauchen Sie gar nicht im Detail so angucken, aber das

Entscheidende ist eigentlich, fast die Hälfte des Zubaus sind so kleine Anlagen. Und wir haben ja

allein in 2023, haben wir 14 Gigawatt PV zugebaut und die Hälfte von kleinen Anlagen. Und auch,

wenn man sich anguckt, wie sieht es eigentlich mit den Batteriespeichern aus, stellt man auch fest,

dass der Großteil der Batteriespeicher sind in diesen kleinen Anlagen. Das heißt,

Presenters

Dr. Stefan Holzheu Dr. Stefan Holzheu

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:25:01 Min

Aufnahmedatum

2024-10-31

Hochgeladen am

2024-11-06 09:07:47

Sprache

de-DE

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