8 - Informatische Werkzeuge in den Geistes- und Sozialwissenschaften II [ID:19047]
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Starte ich die Aufnahme.

Okay. Und mal eben gerade gucken.

Gibt es noch irgendwelche Fragen über diesen ganzen Image-Krampel?

Also gut, jetzt

Screen-Sharing anschalten und

so sehen sie alles.

Genau. Ich will heute über einen sehr wichtigen neuen Themenkomplex reden. Und zwar geht es da um

die ganzen juristischen Grundlagen, warum solche Wissensarbeiter, wie ich einer bin, beziehungsweise wie sie welche werden wollen,

wie das überhaupt sein kann, dass wir bezahlt werden, beziehungsweise Geld verdienen, obwohl wir ja eigentlich nichts produzieren,

was man am Ende des Tages irgendwie in die Tasche stecken kann und mitnehmen kann oder irgendwie verkaufen kann.

Und das ist tatsächlich ein Themenkomplex, der weitgehend unterschätzt wird und den man irgendwie verstehen sollte.

Genau. Aber so funktioniert das für mich nicht. Ich glaube, ich sollte das Screen-Sharing doch anders machen.

Nicht im Vollbild-Modus, denn sonst sehe ich überhaupt nicht, wenn sie Fragen haben oder sowas, und das ist irgendwie auch nicht.

So. Slides, PDF, zack, die Bohnen. Genau. Und dieser Fragenkomplex rankt sich so um Eigentum an intellektuellen

Resultaten. Ja, und das Problem an der Sache ist, wenn wir etwas verkaufen wollen, wenn wir irgendwie Geld verdienen wollen,

wenn unsere die Früchte unserer Arbeit irgendetwas wert sein sollen, ist irgendwie in einem kapitalistischen System, wie wir eines haben,

ist es ja so, dass wir irgendwie Eigentum erwerben an den Früchten unserer Arbeit.

Und da muss man sich natürlich fragen, wie solche Objekte, wie wir sie schaffen, können die überhaupt besessen werden?

Wie schafft man das überhaupt, dass solche Dinge besessen werden können? Wenn ich ein Auto habe oder ein Apfel oder sowas,

dann ist das mit dem Besitzen relativ leicht. Wenn ich den Apfel in der Tasche habe, und der ist in meiner Tasche und nicht in ihrer Tasche,

dann ist das meiner. Außer wenn ich ihn geklaut habe, dann kann es darüber Streit geben.

Aber im Normalfall ist es so, wenn ich den irgendwie erworben habe oder an meinem Baum wachsen lassen, dann ist das relativ einfach.

Aber irgendwie ein Eigentum an einer Vorlesung oder an einer Idee oder so etwas zu haben,

ist irgendwie anders als Eigentum an einem Apfel oder einem Haus oder einem Auto.

Und da fehlt so eine gewisse Unmittelbarkeit.

Und es gibt auch überhaupt keinen Grund, warum das ganz natürlich so sein sollte, das Eigentum, sich auch auf Ideen oder ein Theaterstück,

was man schreibt oder so etwas bezieht. Aber, und das ist die erste Sache, die man verstehen sollte, ist, dass man, wenn man Eigentum an

intellektuellen Arbeiten erwerben kann, dann investieren Leute mehr Mühe darin, gute Ideen zu basteln.

Es ist für eine Gesellschaft unter Umständen gut, auch Dinge, die man nicht berühren kann, als Objekte, an denen man Eigentum erwerben kann, zu behandeln,

damit man mehr Ideen, damit man mehr tolle Theaterstücke, Musikstücke oder Bilder oder so etwas bekommt.

Wenn man nur Eigentum an etwas erwerben kann, was man in die Tasche stecken kann, dann werden sich die Leute darauf konzentrieren.

Und wenn man Erfindungen oder so etwas haben will als Gesellschaft, und wahrscheinlich will man das als Gesellschaft,

dann sollte man das irgendwie fördern. Und der Konsens im Moment ist, dass man das am besten dadurch tut, indem man Eigentum an Ideen,

an Erfindungen, an Kompositionen, an Choreografien und so etwas erwerbt. Und das wird durch einige, in fast allen Rechtssystemen wird das irgendwie geregelt durch Gesetze.

Und die Konzepte, die man dabei verstehen muss, sind so etwas wie Patente, Copyrights, Designrechte oder auch Markenrechte, also Trademarkrechte.

So etwas wie den Namen, wie die Marke Coca-Cola kann man besitzen. Und gerade bei der Marke Coca-Cola ist es irgendwie sehr vorteilhaft, wenn man sie besitzt,

weil der Wert dieser Marke in die Milliarden geht. Und es gibt die Idee, dass man in Marken investiert, indem man sie bekannt macht, indem man sie positiv besetzt und so.

Und dafür muss man Rechte schaffen und auch in gewisser Weise philosophische Konzepte klären, die nicht irgendwie natürlich sind, aber die wichtig sind auch.

Wichtig für Leute wie Sie und mich, dass wir die verstehen. Dazu sollte ich vielleicht sagen, ich erzähle Ihnen etwas über Rechte, aber ich bin kein Jurist.

Ich bin Informatiker. Deswegen sollten Sie diese Vorlesung auf gar keinen Fall als eine Rechtsberatung oder so etwas verstehen.

Das kann alles falsch sein, was ich sage oder juristisch zu ungenau oder so etwas. Und ich darf Sie auch gar nicht rechtlich beraten, weil ich eben kein Jurist bin.

Dazu müssen Sie zu irgendeinem IP-Rechtsanwalt gehen. Aber ich hoffe, dass wenn Sie die Konzepte dahinterstehen, die ich Ihnen versuche jetzt hier beizubringen,

dass die Ihnen helfen, dass wenn Sie mal zum Anwalt gehen müssen, dass Sie ein bisschen was verstehen, was der Anwalt oder die Anwende sagt.

Noch mal die erste Idee ist, dass nichts von dem, was ich Ihnen erzähle, hier letztlich irgendwie natürlich in der Sache sind,

sondern dass das menschliche Ideen sind, die sozusagen sagen, ja es wäre doch irgendwie gut für die Gesellschaft, wenn wir Ideen, Erfindungen, Theaterstücke,

so wie Äpfel, Häuser und Autos behandeln, sodass man damit Handel treiben kann und sodass Leute da rein investieren, gute Ideen zu haben und auszuarbeiten.

Dass so jemand wie Mozart nicht direkt verhungert, sondern wenigstens bis zu einem 39. Lebensjahr oder so etwas, wie er älter geworden ist, überlebt, sodass er tolle Musikstücke schenkt.

Das ist das Erste. Und wenn man sich das dann, wenn man das jetzt mal akzeptiert, dann muss man sich so ein bisschen überlegen, wie funktioniert das überhaupt mit Eigentum?

Und was ist eigentlich Eigentum und Eigentum ist definitionsgemäß, dass man ein Objekt, eine Sache, die ein physisches Objekt sein kann, also eine Apfel oder Land,

was ja, was man auch besitzen kann, was auch nicht natürlich ist oder eben solche abstrakten Objekte wie Ideen oder Kompositionen oder so.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:30:19 Min

Aufnahmedatum

2020-07-02

Hochgeladen am

2020-07-02 20:36:26

Sprache

de-DE

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