Ja, es geht heute um dieses Thema, das Sie hier sehen und ich möchte das in zwei Teilen abhandeln.
Der erste Teil betrifft ja eine Grundprinzipielle Frage zum Verhältnis von Mensch und Erde,
auch von Erdgeschichte und Mensch, wie das in Verhältnis zu setzen ist.
Und der zweite Teil widmet sich der Frage, was natürlich nur ein kürzemögliches Wieso hat es denn eigentlich so lange gedauert,
bis man ja zur Erkenntnis gekommen ist, dass der Mensch ein unverzichtbarer Teil der irdischen Kreisläufe ist,
weil das ist eine Tatsache, die ja jetzt gegenwärtig eigentlich in allgemein Platz ist.
Man kann ihn nicht herausnehmen, er kann sich anpassen, zurückhalten, es gibt verschiedene Strategien,
aber in einem großen Gefüge und Selbstorganisationen, wie es die Erde da steht, in der verschiedenes Fähren miteinander vergnüpft sind,
sind wir Teil der Biosphäre, in der Hyterosphäre und der Atmosphäre, der Lithosphäre, der Bedosphäre.
Und wenn man wollen, auch noch mit dem Erdmantel, das klingt zwar ein wenig verrückt, aber das ist tatsächlich auch der Fall.
Und das hat lange gedauert und ich möchte da eine gegrundsätzliche Hindernisse aufzeigen, die auch gegenwärtig noch relevant sind,
aus einem ganz bestimmten Grund und dieser Grund, ich kann es von Eweckschon-Bauschal sagen, der liegt darin, dass vielen Menschen,
und umso mehr ist das der Fall, wenn sie in Großstädten, fern der Natur, fern der Zonen, in denen sich Änderungen in der Natur auch schnell zeigen, leben,
dass dieser Aspekt kein Element ihres Wirkens und kein Nachdenks und diskutierens ist.
Und das ist ein Problem, denke ich, jetzt in dieser, als anderer Bozehen, bezeichneten Zeit.
Der Ordnung halber muss ich ganz kurz natürlich klarmachen, woher dieser Begriff stammt, eingeführt wurde er von dem Atmosphärenforscher Paul Krutzen,
einem Holländer, der dann aber in der letzten Zeit seines Lebens im Max-Planck-Institut in Mainz beschäftigt war,
und der hat also das Anthropo-10 geprägt, diesen Begriff zumindestens, diesen Begriff in die Diskussion eingebracht,
und dieser Begriff hat eine nahezu explosive Verbreitung im kulturwissenschaftlichen Sphären erfahren.
Das muss man sagen, das klingt natürlich dort ganz perfekt geologisch, Anthropo-10, Anthropos, der Mensch, Zähn, Canos, das Zeitalter,
aber der Begriff ist gar nicht von einem Geologen eingeführt worden, was insofern jetzt den Geologen ein Problem macht,
weil sie, wenn diskutieren, ob sie dieses Anthropo-10 tatsächlich, also eine wirkliche geologische Formation oder Zeit-Einheit einführen sollen,
weil, wenn sie das machen wollen, dann müssen sie einen Profil finden, einen Profil, in dem sie die Mentgesteine, in denen Umweltfaktoren dokumentiert sind, wie auch immer,
und dieses Profil muss einen Punkt haben, den sagt man, den goldenen Spike, also den goldenen Nagel, und an diesem Punkt, da ist dann die Grenze,
da drüber fängt das Anthropo-10 an. Und dann kann jeder Geologe, der irgendwo ein Vorstand und Profil,
jetzt weiß ich, bin ich schon im Anthropo-10 oder nicht, was habe ich für Merkmale an dieser Referenzstelle einen Vergleich machen.
Ich habe hier ein Beat, mir war rein zufällig meine Exkursion an einem solchen Referenzpunkt in Australien, im Outback östlich der Flinders Range,
das ist jetzt für Geologen noch ein gut zugänglicher Punkt, weil das ist auch eine Bedingung für solche Punkte,
die man ja vergleichen will, gut zugänglich sein müssen. Und da ist, hier, da gucken die Leute gerade drauf, und na,
wieso gehst du jetzt nicht weiter, jetzt geht es weiter. Und da ist dann dieser Nagel drin.
Und dieser Nagel, der ist genau mit dieser ja, wageartigen Linie versehen, die jetzt auf 635 Millionen Jahre der Diät ist hier,
und da drüber beginnt das Edeacarium, oder Edecarion, je nachdem welcher Sprachderminologie man folgt.
Und an solcher Punkt ist es ein globaler Stratotyp und ein Section Profil pro Punkt, also das heißt, das ist die globale Referenz.
Und die Geologen, die haben jetzt, wie gesagt, das Problem, ob sie an solchen Punkt finden, ob sie das überhaupt wollen,
und vor allem Dingen, wann lassen wir es anfangen, das andere Prozehen.
Und das ist natürlich eine Frage, die in verschiedenen Aspekten diskutiert werden kann, nämlich der eine krasse Standpunkt,
der wahrscheinlich ja das andere Prozehen fängt an, ab dem Moment, wo es die Menschen gibt.
Aber der Übergang zu Menschen ist natürlich kein Scharfer.
Und man muss es dann am Ende mit einer Konvention ausmachen, und wir machen das ab dem Moment, wo er das Feuer verwendet,
ab dem Moment, wo er Brandrotung betreibt, ab dem Moment, wo er Getreide anbaut,
oder ab dem Moment, wo er die Großzeuger zum Aussterben gebracht hat.
Das ist jetzt, die Frage aber, der Punkt ist jetzt der, aus der Sicht der Geologie ist das jetzt nicht ganz so ernst,
vielleicht ja der Begriff, und das war sicher auch die Absicht von Kruzzen,
dass dieser Begriff jetzt weniger irgendwie in der geologischen Stadigraphie dienen soll,
sondern dass er in der, ja, die Gesellschaft aufrütteln soll, dass es also in die Kultur geht,
und der Büchermarkt ist inzwischen überschwemmt mit Titeln, die sich irgendwie mit dem anderen Prozehen befassen.
Und ganz erst vor Kurzem ist von Jürgen Rennen, das ist das, was ich ganz recht sehen,
die Evolution des Wissens erschienen.
Jürgen Rennen ist der Direktor des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in Berlin
und hat einen Buch geschrieben, in dem er die Evolution des Wissens zu rekonstruieren versucht und eine neue Bestimmung der Wissenschaft für das andere Prozehen.
Presenters
Dr. Gottfried Hofbauer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:19:07 Min
Aufnahmedatum
2023-01-19
Hochgeladen am
2023-02-20 12:06:03
Sprache
de-DE
Obwohl die Erforschung der Erde und ihrer Geschichte lange nur "Verstand und Hammer" benötigte, hat sie erst im 18. Jahrhundert wissenschaftliche Gestalt angenommen. Diese späte Entwicklung ist auf eine Reihe kognitiver und praxisbezogener Barrieren zurückzuführen. Als Darwin schließlich die in Gesteinen dokumentierte Entwicklung der Lebensformen als Resultat natürlicher Selektion zu sehen begann, hat man lange nicht realisiert, dass es auch Rückkopplungseffekte mit der unbelebten Geosphäre geben muss. Diese Barriere ist nun gefallen und man beginnt wahrzunehmen, welche theoretischen wie praktischen Herausforderungen vor uns stehen.