8 - PCB in öffentlichen Gebäuden - Quellen und Gesundheitsgefahren [ID:205]
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Die gesundheitliche Gefährdungen, die von der Umwelt her rühren, scheinen ja

eines gemeinsam zu haben, dass sie nämlich nur sehr kurzzeitig in unserem

Gedächtnis haften bleiben. Die dioxin belasteten Hühnereier wurden

abgelöst vom Rinderwahnsinn, der Rinderwahnsinn wurde abgelöst von PCB-Belastungen

in öffentlichen Gebäuden, dann kam kurz der Nitrophin-Skandal und heute lesen wir

ständig nur über Acrylamid in unserer Nahrung. Mein Vortrag zur PCB-Belastung

in öffentlichen Gebäuden besitzt daher bereits heute weniger Aktualität als

noch vor vier Monaten, als wir das Thema für den heutigen Abend ausgewählt haben.

Dennoch glaube ich, dürften sich viele an den vermeintlichen PCB-Skandal

erinnern, zumindest jedoch die Eltern und die Lehrer, die in dieser

Kinder- und die Lehrer, die in dieser Schule arbeiten mussten.

Wir waren alle schockiert im Sommer 2002, als wir in der Zeitung gelesen haben,

PCB-Skandal, wie das zweite Kind vergiftet. Über Wochen hinweg wurde über

die PCB-Belastung in dieser kontaminierten Schule berichtet und über

die vermeintlichen Folgen dieser PCB-Belastung. Zu selten oder gar nicht

wurde allerdings die Frage gestellt, ob denn nur Schüler und Lehrer aus dieser

Schule PCB-belastet sind oder ob zumindest eine höhere PCB-Belastung bei

diesen Menschen vorliegt als in der allgemeinen Bevölkerung.

Ich möchte nun meinen Vortrag in folgende Fragen untergliedern.

Zunächst die Frage, was sind PCB? Dann woher kommen PCB? Wie sind sie in unsere

Umwelt verteilt? Welche biologische Wirkungen haben PCB? Und dann sollte es

möglich sein, die wichtigste Frage zu beantworten oder zumindest den Versuch

zu wagen zu verantworten, welches Risiko resultiert aus der

Raumluftbelastung mit PCB? Zur ersten Frage, was sind PCB?

PCB stehen für polychlorierte Bifenüle. Polychlorierte Bifenüle bestehen aus

zwei Benzolringen, die mit 1 bis 10 Chloratomen substituiert sein können.

Um lange chemische Namen zu vermeiden, hat man die Verbindungen durchnummeriert

die nach Zahl und Stellung der Chloratome von PCB 1 bis PCB 209.

Beim PCB 209 sind somit alle Positionen mit jeweils einem Chloratom besetzt.

Die einzelnen Kongenäre, so bezeichnet man die unterschiedlichen Verbindungen,

unterscheiden sich hinsichtlich ihrer physiochemischen Eigenschaften und

ihrer Toxizität, also ihrer Giftigkeit. Der Mensch ist aber stets einen Gemisch

von polychlorierten Bifenülen gegenüber exponiert und nicht gegenüber

Einzelverbindungen. PCB sind als technische Produkte farblose Flüssigkeiten.

Sie sind billig in der Herstellung, nicht brennbar, nicht erflammbar.

Sie sind hitzebeständig, chemisch stabil gegen seuren Basen und gegen

Oxidation. Sie bilden keine Kristalle, leiten nicht den elektrischen Strom,

sind wenig flüchtig, wenig wasserlöslich und zeigen im Tierversuch

eine geringe akute Toxizität. All das hat polychlorierte Bifenüle über viele

Jahrzehnte hinweg zu beliebten Werkstoffen gemacht.

Wie bei vielen Innovationen erkannte man die nachteiligen Eigenschaften erst

viel, viel später. Zu nennen sind hier zunächst mal die Persistenz und die

Verbreitung in der Umwelt und die Kumulation in Nahrungsketten.

Polychlorierte Bifenüle wurden daher von der Weltgesundheitsorganisation zum

sogenannten dreckigen Dutzend der POPs gezählt. POPs sind persistent

organic pollutions, also Substanzen die langlebig unsere Umwelt verschmutzen.

PCB besitzen wohl auch eine höhere Toxizität als ursprünglich angenommen

und sind äußerst problematisch in der Abfallbeseitigung. Sicher nur ein

verschwindend kleiner Teil der Produktion wurde eingesetzt als

Weichmacher für Kunststoffe. Gerade diese Verwendung bereitet uns aber zur Zeit

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:29:27 Min

Aufnahmedatum

2003-01-09

Hochgeladen am

2018-06-28 12:48:49

Sprache

de-DE

Tags

öffentlich Collegium Alexandrinum PCB Quellen Gesundheitsgefahren Drexler Gebäude
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