8 - Suche und Sucht. Kulturen des Rauschs und der Ekstase [ID:698]
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Ich habe mir die schwierige Aufgabe gestellt, über Rausch und

Ektase zu sprechen.

Es war das Problem, ich bin zwischendurch auch in den Rausch geraten,

des Nachdenkens, des Überlebens, vor allen Dingen auch des Anschauens

von Bildern.

Zu einer meiner Leidenschaften gehört es, sich Bilder anzuschauen.

Leider ist es nicht die einzige Leidenschaft, die ich habe,

die mich in Rausch und manchmal auch in Ektase versetzt.

Ich möchte mit Ihnen gemeinsam über das nachdenken, was das ist,

der Rausch und die Ektase.

Ich habe den Obertitel gewählt, Suche und Sucht.

Deshalb, weil man Rausch und Ektase verorten kann zwischen diesen beiden

Möglichkeiten.

Den Untertitel Kulturen des Rauschs und der Ektase habe ich gewählt,

weil Rausch und Ektase ein kulturelles Phänomen sind.

In Kulturen gestaltet und bearbeitet werden.

Über Kulturen lernen wir, mit Rausch und Ektase umzugehen.

Ich habe diesen Titel Kulturen des Rauschs und der Ektase auch deshalb

gewählt, weil ich der Meinung bin, in unserer Gegenwart käme es

darauf an, eine zeitgemäße Kultur des Rauschs und der Ektase zu

entwickeln.

Dazu werde ich heute aber nicht sprechen, weil das meine

bescheidenen Möglichkeiten übersteigt.

Aber mein Vortrag wird vielleicht einige Anregungen für ein Projekt

der Entwicklung einer zeitgemäßen Kultur des Rauschs und der Ektase

geben.

Ich werde mich in systematischer, aber vor allen Dingen

historischer Perspektive mit dieser Thematik befassen und konzentriere

mich dabei auf die occidentale Kultur, also die Kultur des Westens.

Etwas vermessen beginne ich in der Antike und versuche, wenn ich es

habe, in der Gegenwart zu enden.

Ich habe meine Ausführungen in der folgenden Weise aufgebaut.

Ich werde zunächst einige wesentlich orientierende Grundaussagen,

Überlegungen zu dem Phänomen Rausch und Ektase machen.

Anschließend werde ich dann einen Schnelldurchgang machen,

erstmal etwas in die Antike blicken, dann zum aufkommenden Christentum

gehen und mich dann konzentrieren auf die Entwicklung von Rausch und

Ektase in der lang gestreckten Geschichte der Moderne, die ja mit

der Renaissance beginnt und ein vorläufiges Ende, aber noch nicht

ein vollständiges Ende.

Manche reden ja von der Spätmoderne.

Man weiß nicht ganz genau, was danach kommt.

Für mich befinden wir uns nicht in der Spätmoderne, sondern in der

Gegenwartsmoderne.

Da werde ich also enden.

Ich beginne also mit einigen grundsätzlichen Überlegungen zu

dem Phänomen Rausch und Externe.

Sie haben sich dieses Bild schon etwas angeschaut.

Das ist auch sehr gut so.

Ich möchte es mit Ihnen noch einmal etwas genauer betrachten.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Michael v. Engelhardt Prof. Dr. Michael v. Engelhardt

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:07:51 Min

Aufnahmedatum

2010-01-26

Hochgeladen am

2011-04-11 13:53:27

Sprache

de-DE

Rausch und Ekstase bilden einen wesentlichen Bestandteil des menschlichen Lebens und jeder Gesellschaft. Sie stellen den Bereich des Außeralltäglichen dar, der sich mehr oder minder deutlich von der Welt des Alltags und Alltäglichen absetzt. Sie bedeuten Bereicherung und Erweiterung, Gefahr und Gefährdung, sie werden gesucht und gefördert, gezähmt und kultiviert, abgelehnt und bekämpft, und sie erzeugen Sucht. Die Kultur- und Gesellschaftsge-schichte ist durch einen Wandel von Rausch und Ekstase gekennzeichnet auf der Ebene der kulturellen Praxis und auf der Ebene des kulturellen Diskurses. Der Vortrag befasst sich mit dem Phänomen des Rauchs und der Ekstase in der westlichen Kultur, und zwar in systematischer, vor allem aber historischer Perspektive. Der Schwerpunkt liegt in der westlichen Moderne. Zunächst werden einige grundsätzliche und orientierende Überlegungen vorgetragen. Dann werden wesentliche Entwicklungslinien von der griechisch-römischen Antike bis zur Neuzeit nachgezeichnet.
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