Ich habe mir die schwierige Aufgabe gestellt, über Rausch und
Ektase zu sprechen.
Es war das Problem, ich bin zwischendurch auch in den Rausch geraten,
des Nachdenkens, des Überlebens, vor allen Dingen auch des Anschauens
von Bildern.
Zu einer meiner Leidenschaften gehört es, sich Bilder anzuschauen.
Leider ist es nicht die einzige Leidenschaft, die ich habe,
die mich in Rausch und manchmal auch in Ektase versetzt.
Ich möchte mit Ihnen gemeinsam über das nachdenken, was das ist,
der Rausch und die Ektase.
Ich habe den Obertitel gewählt, Suche und Sucht.
Deshalb, weil man Rausch und Ektase verorten kann zwischen diesen beiden
Möglichkeiten.
Den Untertitel Kulturen des Rauschs und der Ektase habe ich gewählt,
weil Rausch und Ektase ein kulturelles Phänomen sind.
In Kulturen gestaltet und bearbeitet werden.
Über Kulturen lernen wir, mit Rausch und Ektase umzugehen.
Ich habe diesen Titel Kulturen des Rauschs und der Ektase auch deshalb
gewählt, weil ich der Meinung bin, in unserer Gegenwart käme es
darauf an, eine zeitgemäße Kultur des Rauschs und der Ektase zu
entwickeln.
Dazu werde ich heute aber nicht sprechen, weil das meine
bescheidenen Möglichkeiten übersteigt.
Aber mein Vortrag wird vielleicht einige Anregungen für ein Projekt
der Entwicklung einer zeitgemäßen Kultur des Rauschs und der Ektase
geben.
Ich werde mich in systematischer, aber vor allen Dingen
historischer Perspektive mit dieser Thematik befassen und konzentriere
mich dabei auf die occidentale Kultur, also die Kultur des Westens.
Etwas vermessen beginne ich in der Antike und versuche, wenn ich es
habe, in der Gegenwart zu enden.
Ich habe meine Ausführungen in der folgenden Weise aufgebaut.
Ich werde zunächst einige wesentlich orientierende Grundaussagen,
Überlegungen zu dem Phänomen Rausch und Ektase machen.
Anschließend werde ich dann einen Schnelldurchgang machen,
erstmal etwas in die Antike blicken, dann zum aufkommenden Christentum
gehen und mich dann konzentrieren auf die Entwicklung von Rausch und
Ektase in der lang gestreckten Geschichte der Moderne, die ja mit
der Renaissance beginnt und ein vorläufiges Ende, aber noch nicht
ein vollständiges Ende.
Manche reden ja von der Spätmoderne.
Man weiß nicht ganz genau, was danach kommt.
Für mich befinden wir uns nicht in der Spätmoderne, sondern in der
Gegenwartsmoderne.
Da werde ich also enden.
Ich beginne also mit einigen grundsätzlichen Überlegungen zu
dem Phänomen Rausch und Externe.
Sie haben sich dieses Bild schon etwas angeschaut.
Das ist auch sehr gut so.
Ich möchte es mit Ihnen noch einmal etwas genauer betrachten.
Presenters
Prof. Dr. Michael v. Engelhardt
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:07:51 Min
Aufnahmedatum
2010-01-26
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:27
Sprache
de-DE