9 - BA SozioTech Mikro-Ebene d: Arten von Ressourcen [ID:41382]
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Herzlich willkommen zur Vorlesung Sozotechnische Systeme im Bachelorstudiengang Buchwissenschaft.

Wir befinden uns mit unserer aktuellen Lektion auf der Mikroebene und dort im Unterkapitel D

Arten von Ressourcen. Was wir mit diesen Kapitel Arten von Ressourcen jetzt erreichen wollen,

ist, dass wir einen kleinen Perspektivenwechsel machen, nämlich weg von diesen ausgewählten

Ressourcen, die empirisch tatsächlich in diesen konkreten Ausprägungen vorzufinden sind,

in letztendlich beliebiger Form und beliebiger Menge, hin zu einer abstrakteren Sichtweise,

die nämlich jetzt mal nicht danach fragt, wie ist eine konkrete Ressource ganz konkret zu einem

bestimmten Zeitpunkt ausgeprägt, aha eine Bleiletter oder das gleiche in Holz,

sondern wir wollen abstrahieren und gucken, ob wir Klassen oder Typen von Ressourcen identifizieren

können, die Eigenschaften von Ressourcen abstrakt benennen oder von Ressourcengruppen abstrakt

benennen. Und dann kommt man auch weg davon, dass man sozusagen so eine nicht enden wolleende

Enumeration macht, noch eine Ressource, noch eine Ressource und noch eine Ressource, die ich

identifizieren kann, sondern wir müssen gucken, dass wir in Arten von Ressourcen denken, denen man

ganz grundlegende Eigenschaften zuschreibt und an diesen grundlegenden Eigenschaften kann man dann

auch besser argumentieren, was man mit einer Ressource tun kann oder nicht tun kann, wenn man

sich eben grundlegende Eigenschaften anschaut und nicht alle Eigenschaften im spezifischen Detail und

das ist eine nicht enden wolleende Geschichte. Also deswegen Arten von Ressourcen. Ich habe zwei

Klassifikationsmöglichkeiten mal rausgesucht, man kann bestimmt noch mehr finden, aber zwei können

wir uns mal anschauen, wie wir Ressourcen sozusagen in Töpfchen packen können, also in Typen

einteilen können. Eine mögliche Klassifikation ist diese, die einem in der Literatur angeboten

wird, Tangible und Intangible Ressourcen. Kann man voneinander unterscheiden. Tangible Ressourcen

sind solche Ressourcen, die irgendwie berührbar sind, die greifbar sind, die in dieser Logik eine

Materialität haben. Ich kann das irgendwie anfassen, das ist haptisch, das riecht, das hat eine

Beschaffenheit, die ich in irgendeiner Form mit den Fingern tatsächlich auch ertasten kann.

Intangible Ressourcen hingegen sind solche, die unberührbar sind, die sind nicht anfassbar,

die sind auf irgendeine Art immateriell und damit eben sehr grundlegend anders beschaffen. Was sind

Beispiele für Tangible Ressourcen? Sämtliche Beschreib- und Trägerstufe, die wir hier

kennengelernt haben, Papier, Pergament, Papyrus, die Schreib- und Druckwerkzeuge, der Federkiel,

der Stichel für den Kupferstich, die Druckerpresse selbst, der Ballen, mit dem ich die Farbe auftrage,

die Farbe, die mir anschließend auch irgendwie die Finger dreckig macht, die Druckformen, Holz,

Kupfer, Stahlplatten, wo man eingraviert der Satz aus Blei- oder Holzlettern, den ich zusammenbauen

muss, als Druckvorlage, aber auch Halb- und Fertigerzeugnisse im Lager oder auf der Ladenfläche.

Also wenn wir eine Auflage an Büchern drucken und diese Auflage ist fertig, dann liegt die da ja

rum, erstmal in der Druckerei und die Druckerei druckt ja nicht für sich selbst, sondern weil

das wieder der Input ist für die nächste Wertschöpfungsstufe, die müssen irgendwie in

den Buch handeln. Auch Informationstechnologien, also Server, Kabel, Arbeitsplatz, PC, der hier

auf meinem Schreibtisch steht, die Gebäude, in denen die Buchhandlung ist oder der Verlage ist,

sind alles tangible Ressourcen. Gucken wir uns vielleicht ganz konkret aus einer Firma mal

diese tangiblen Ressourcen an. Ein erstes Beispiel, ein Medienunternehmen, das sogenannte Blättle

produziert, ein Unternehmen, das sitzt im Schwäbischen, da spricht man halt so, also Blätter,

was für Blätter machen die? Nussbaumedien heißt die Firma, diese Blättle, die die herstellen,

sind sogenannte Amtsblätter. Also das sind so auf Zeitungspapier gedruckte, also materiell

relativ billige und einfache Medien, in denen vor allen Dingen, deswegen heißt das Amtsblatt,

Ämter, also Kommunen, Angelegenheiten von öffentlichen Belangen kommunizieren. Also das

Gemeinderatsprotokoll zum Beispiel wird da drin abgedruckt oder der Notdienst der Apotheke oder

die Ferienschließzeiten vom Kindergarten und lauter solche Sachen, das ist das, was da drin

ist. Das ist auch tatsächlich etwas, was wir hier bei uns in Deutschland sozusagen als Pflichtprogramm

haben, Pflichtkommunikationsprogramm, dass Kommunen ja irgendwie an ihre Bürger kommunizieren müssen

und das macht man eben mit solchen Amtsblättern. Und Nussbaumedium hat sich darauf spezialisiert,

diese Amtsblätter zu produzieren und bei denen heißen die, die sitzen halt im Schwäbischen,

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:33:00 Min

Aufnahmedatum

2022-04-20

Hochgeladen am

2022-04-22 11:26:04

Sprache

de-DE

Tags

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