9 - Künstliche Intelligenz in der Medien- und Kreativwirtschaft [ID:50269]
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Ja, recht herzlichen Dank für die Einführung und dann auch von meiner Seite einen schönen guten Abend.

Ich habe ein bisschen was mitgebracht in sechs Kapiteln. Die werden ein bisschen einen Aufschlag

machen, der ist ganz bewusst ein bisschen polemisch ausgefallen. Ich habe was an Zitaten

rausgesucht, die so ein bisschen rumätzen und rumschimpfen. Dann wollen wir uns diese Domäne

anschauen, die ich da Eingangsmedien und Kreativwirtschaft genannt habe. Präzise heißt

die Kreativ- und Kulturwirtschaft. Da müssen wir uns mal ein bisschen angucken, was das eigentlich

ist, wie groß ist die denn eigentlich und wo sind denn da die Medien eigentlich drin. Dann wollen

wir mal gucken, was ist denn Dampfmaschinen, Feuerzüge, ist das also was ist denn eigentlich

künstliche Intelligenz und wie wollen wir das im Zuge dessen, was ich hier vortrage, verstehen. Und

dann habe ich zwei Arten von künstlicher Intelligenz. Das machen wir so ein bisschen

phenomenologisch in Kapitel 4 und 5. Eine lesende und eine schreibende KI. Da gucken wir uns einfach

mal ganz konkrete Fälle an, wo in dieser Branche, also da wo es irgendwie um Medien und um Kreativität

geht, um Kommunikation, um Öffentlichkeit, wie künstliche Intelligenz dort im Moment vielleicht

schon eingesetzt wird oder wie man versucht zu lernen, was man damit machen kann. Und in Kapitel

6 habe ich zwei Bereiche mitgebracht zum Nachdenken, zum Sensibilisieren. Da stecken

auch mehr Fragen drin, als dass ich selber Antworten darauf habe und das ist gedacht im

Ausgang als so ein Impuls, wo man mal anfangen kann, drüber nachzudenken, wie wir Dinge finden,

wie wir Dinge bewerten, wie wir sie einordnen. Also Schüttgut kippen und Knopf drücken steht da

oben dran. Ich habe ein Zitat hier mitgebracht von Manfred Dworzak schon 2014. Hat der mal im

Spiegel geschrieben, der hat gesagt werfen nicht heute schon neun von zehn Buchtiteln die Frage

auf, wofür ist da überhaupt noch Verlage braucht. Das Schüttgut aus der Retorte kann ebenso gut und

viel billiger ein Algorithmus auf den Markt kippen und er hat das selber nicht bebildert. Ich habe

mal selber die Bilder dazu genommen. Er meint aber eigentlich so etwas, Sie sehen hier eine Reihe

von Buchtiteln. Man sieht es am Cover schon, die sehen irgendwie alle gleich aus und da kann man

jetzt fragen, was ist denn da eigentlich sozusagen die Kreativität und was ist da jetzt so die große

Idee von Literatur und das Schriftstellerische dran, wenn das doch offenbar irgendwie in so

ein Schema reinpasst und schon uns das Cover eigentlich sagt, die funktionieren ja vermutlich

irgendwie im Kern offenbar alle gleich. So da zielt er drauf ab und sagt, das sei so in seiner

Polemik Schüttgut. Das hat also, es kann auch ein Algorithmus auf den Markt kippen und 2014 waren

wir an einer Stelle, wo das was wir jetzt heute diskutieren, unser künstlicher Intelligenz so

noch gar nicht funktioniert hat und da hatte der aber schon die Idee. Das war eigentlich, ist das

wahrscheinlich etwas, was genauso gut, wir können es ja auch anders ausdrücken, ein Computer generieren

könnte und wozu brauche ich dann eigentlich noch einen Verlag als ein Akteur und Autorinnen und

Autoren, die sich Geschichten ausdenken. Also die Frage obendrüber, ist das überhaupt ein

schöpferischer Akt oder ist das einfach, ich drücke auf den Knopf und dann kommt das da raus. Man kann

auch so umfragen, ist das alles überhaupt noch qualifizierte Arbeit, was da passiert. Das hier

ist ein Zitat von 2012, da sagt jemand, Publishing isn't a job anymore, it's a button. Also publizieren,

etwas in die Öffentlichkeit bringen, dass was Zeitungen machen, was Buchverlage machen, ist

eigentlich gar kein Job mehr. Da gibt es eigentlich nur noch einen Knopf in irgendwelchen Systemen,

da drücke ich drauf, da steht Publish drauf, da drücke ich drauf, dann ist das publiziert. Er sagt

früher war das mal ein anstrengender Job und jetzt können wir uns vielleicht noch historisch

in was ganz anstrengendes vorstellen. Ich habe mit Bleilettern Texte zusammengesetzt, dann musste ich

das drucken, also das war Arbeit und Anstrengung und eigentlich drücke ich in der digitalen Welt

auf den Knopf und dann ist das passiert. Also die Frage, was ist das eigentlich, was da noch drin

steckt an Arbeit und was wird da eigentlich geleistet oder habe ich eigentlich nur noch

technische Infrastrukturen und dann ist das irgendwie erledigt. Ist vielleicht ein bisschen

übersimplifiziert, aber so als Impuls und auch bewusst polemisch da so hingesetzt,

kann man das mal nehmen. Also schauen wir uns an, um welche Domäne soll es gehen, welcher Bereich

unserer Wirtschaft ist das. Präzise heißt das, was wir hier angucken, Kultur- und Kreativwirtschaft,

also die heißt so auch tatsächlich als Wirtschaftszweig. Es gibt vom Bundesministerium

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:15:05 Min

Aufnahmedatum

2024-02-01

Hochgeladen am

2024-02-09 13:06:04

Sprache

de-DE

Manfred Dworschak hat bereits 2014 im Spiegel provokant behauptet: »Werfen nicht heute schon neun von zehn Buchtiteln die Frage auf, wofür es da überhaupt noch Verlage braucht? Das Schüttgut aus der Retorte kann ebenso gut - und viel billiger - ein Algorithmus auf den Markt kippen«. Das Zitat deutet an, dass es kreativer menschlicher Arbeitsleistung womöglich gar nicht mehr bedarf, stattdessen Technologien in Form von Algorithmen das gewünschte Ergebnis, hier: Literatur, mindestens ebenso gut erzeugen können. Der Vortrag leuchtet aus, für welche Tätigkeiten in der Medien- und Kreativwirtschaft (Fokus Buch und Literatur) Künstliche Intelligenz in welcher Form realistischerweise zum Einsatz kommen kann und wo Grenzen zu vermuten sind.

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