Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass Sie schon einigermaßen zutrauen, zu konkreten
Vektoren gefasst haben, zu tupeln und damit einigermaßen umgehen können, dass es Ihnen
aber dann immer noch wieder Schwierigkeiten macht, wenn es zu so etwas wie Funktionen
kommt.
Vielleicht sollten wir uns noch mal die wesentlichen Unterschiede und Zusammenhänge zwischen den
beiden anschauen und im Wesentlichen erschließt sich alles, wenn man sich noch mal vor Augen
führt, was bedeutet denn Gleichheit?
Wenn ich im RN bin, dann bedeutet doch Gleichheit von Tupeln einfach Gleichheit jeder Komponente.
Das heißt eine Vektorgleichung, eine konkrete Vektorgleichung im RN, ist einfach eine Kurzschreibweise
für n skalare Gleichungen, für n Gleichungen in den reellen Zahlen.
Und je nachdem, das kann ich nun von beiden Seiten sehen, entweder ich habe diese Vektorgleichheit,
dann habe ich n Bedingungsgleichungen, dann sind wir wieder ein Stück weit bei unserem
Gleichungssystem oder aber ich will eine Gleichheit zeigen, dann muss ich in irgendeiner Form
diese n Gleichungen zeigen.
Also halten wir einfach noch mal das Triviale fest.
Wenn ich zwei Vektoren aus dem RN habe, dann heißt natürlich x gleich y genau x i gleich
y i für alle i von 1 bis n, das sind n Gleichungen.
Wenn ich nun zwei Funktionen habe, f und g und damit diese Funktionen so halbwegs konkret
aussehen, beschränke ich mich hier, wobei das keine große Rolle spielt, auf stetige
Funktionen.
Ich weiß, dass die Analyse den Begriff der Stetigkeit noch lange nicht diskutiert hat,
aber ich gehe mal davon aus, dass sie eine grobe Vorstellung davon haben, was eine stetige
Funktion ist, das ist nur zum Kokretisierung gedacht.
Wenn ich mir stetige Funktionen auf einen Intervall a b, sagen wir mit Werten in den
reellen Zahlen anschaue, was bedeutet dann f gleich g?
Was bedeutet das?
Genau, und dann steht also dann hier, ich nehme x für das Argument oder t, um den
obigen x nicht durcheinander zu kommen, f von t gleich g von t für alle t aus a b.
Also hier habe ich n Gleichungen zu stehen.
Nennt ihr, wie viele Gleichungen habe ich hier unten zu stehen?
Eine, zwei, fünf, siebenundzwanzig, unendlich viele und zwar schrecklich unendlich viele.
Wenn wir es ganz genau machen wollen, überabzählbar unendlich viele, wobei diese Begrifflichkeiten
für uns jetzt keine zu große Rolle spielen.
Das heißt jetzt wiederum genau das Gleiche wie oben, wenn ich die Gleichheit von Funktionen
habe, dann habe ich damit unendlich viele Gleichungen.
Die Funktion hat eben grob gesprochen und mittlerweile haben wir ja das mit dem Begriff
der Dimension auch schon präzisiert.
Im Gegensatz zu einem Tupelraum, der n Freiheitsgrade hat, sprich der Tupelraum hat die Dimension
n, hat eine Funktion unendlich viele Freiheitsgrade, sprich die Dimension dieses Vektoraums ist
unendlich, sogar überabzählbar unendlich, wenn man es genau nimmt.
Das heißt also, wenn ich eine Funktionengleichheit hinschreibe, dann schreibe ich immer unendlich
viele Gleichungen hin.
Wenn ich eine Funktionengleichheit zeigen will, muss ich im Prinzip unendlich viele
Bedingungen zeigen, es sei denn ich habe weitere Einschränkungen, die wiederum mir sagen,
naja eigentlich sind meine Funktionen ja schon aus einem endlichdimensionalen Raum, wenn ich
mich nur auf Polynome eines gewissen Grades zum Beispiel beschränke.
Was heißt das jetzt konkret zum Überprüfen der linearen Unabhängigkeit?
Wenn ich im Funktionenraum lineare Unabhängigkeit überprüfe, das heißt mit dem Test auf lineare
Unabhängigkeit starte, dann starte ich ja mit einer Gleichung, Null, die Funktion Null
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:31:21 Min
Aufnahmedatum
2014-11-05
Hochgeladen am
2014-11-06 15:53:26
Sprache
de-DE