90 - 7.1.10 Stapelverarbeitung: Simultanverarbeitung [ID:19248]
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Mit den Maßnahmen, die wir jetzt im Rahmen des Mehrprogrammbetriebs behandelt hatten,

also zum Beispiel Prozessor multiplexen, den besseren Adressraumschutz und dann durch die

Überlagerungstechnik eine effektivere Verwaltung des doch sehr knappen Hauptspeicherbereichs,

konnte man denn schon sehr schöne sogenannte Simultanverarbeitung halt durchführen,

die basierte denn darauf, dass man mehrere Stapel, Auftragsstapel zugleich im multiplex

Verfahren denn letztendlich zur Ausführung bringen konnte. Das war der sogenannte Multistapelbetrieb.

Das ist die klassische Simultanverarbeitung, wenn man so will, wo man mehrere Auftragsströme hat,

die dann vom Betriebssystem verwaltet werden und dann mehr oder weniger gleichzeitig, je nach,

sagen wir mal, Organisation des Rechensystems zur Ausführung gebracht werden können. Das

Betriebssystem war ein sogenannter Multistream-Batchmonitor. Das ermöglichte die

quasi parallele Verarbeitung solcher Auftragsströme von sequenziellen Programmen. Die

Auftragsströme konnten gleichzeitig ablaufen im multiplex Verfahren. Innerhalb eines solchen

Auftragssturms, also innerhalb eines Batches, geschah die typischerweise sequenzielle Ausführung

der Programme und wir hatten dann die nicht sequenzielle Ausführung der Programme immer

bezogen auf verschiedene Batches, auf verschiedene Auftragsstapel. Also zwischen den Stapeln wurde

entsprechend gemultiplexed der Prozessor oder das Rechensystem, gemultiplexed aber nicht innerhalb

eines solchen Stapels. Nun die Stapelwechsel, die konnten dann kooperativ geschehen oder sie

liefen verdrängend ab oder es gab auch eine Kombination von beiden etwa. Kooperativ war immer

typisch bei der Programmierten eine Ausgabe. Wir hatten ja vorher schon mal gesagt, dass wenn man

wüsste wie lange sozusagen so eine Ausgabeaktion denn dauert, man warten müsste auf eine Eingabe

insbesondere, dann könnte es sich schon lohnen sozusagen die Kontrolle über diesen Prozessor

abzugeben und es wäre dann jeder so ein kooperatives Signal im Endeffekt, was man absetzen würde,

um dann eben ein anderes Programm eines anderen Auftragssturms zur Ausführung zu bringen.

Ein CPU-Stroß ist dann eines Prozesses praktisch beendet worden oder gar Programm Ende, dann war

es auch klar, das ist so der rein logische normale Moment, wo man dann sagen würde, hier könnte man

auf einen anderen Auftragsstrom umschalten. Man muss nicht in demselben Auftragsstrom zwingend

weitermachen, der jetzt gerade noch aktiv ist, wo gerade das eine Programm aus diesem Strom denn

zum Ende gekommen ist. Es gab auch so Fristen, das ist dann der verdrängende Mechanismus,

den man da halt hat, wo man dann einfach für jeden Auftragsstrom, für jeden Batch sozusagen

eine Frist vorgibt, ein Timelimit vorgibt, wo man dann sagt, innerhalb dieser Zeit muss eigentlich

dieser Batch abgearbeitet worden sein und wenn nicht, dann gibt es einen Interact mit Ablauf dieser

Frist und dann wird dann automatisch zu dem nächsten Auftragsstrom, denn letztendlich gewechselt

mit der Konsequenz durchaus häufig, dass der unterbrochene, dass der verdrängte Auftragsstrom

denn de facto auch abgebrochen worden ist. Das wäre dann auch eine Option oder man führt dann so

eine Art Zeitscheibenverfahren wirklich ein, dass man zudem dann möglicherweise zurückkehren würde.

Aber wenn man von diesen Timelimits spricht, von dieser Frist halt spricht, dann ist es eben schon

hartes Signal immer gewesen, dass man innerhalb dieser Frist fertig werden muss und wenn man es

nicht geschafft hat, dann wird das Programm schlichtweg abgebrochen, um den anderen Programmen,

dem Prozessor oder das Rechensystem, denn etwa zur Verfügung stellen zu können. Nun, dann ist

immer noch ein interaktionsloser Betrieb. Wir sind zu einer Lage, viele Programme zugleich,

zumindest logisch zugleich, im Multiplex-Verfahren ablaufen lassen zu können, aber es geschieht

alles interaktionslos. Wir haben Stapelbetrieb nach wie vor, eine Mensch-Maschinenschnittstelle,

so in der Form existiert nicht. Zumindest ist es nur sehr schwer möglich, dass der eigentliche

Mensch, der, sage ich mal, so ein Badge aufgebaut hat oder so ein Programm geschrieben hat, in der

Lage wäre, während der Laufzeit dieses Badges oder während der Laufzeit seiner Programme,

dann halt irgendeine Interaktion mit diesem Programm durchzuführen. Das basierte alles

auf Basis des Stapelbetriebs, allerdings in Form von mehreren Programmen, die dann halt mehr oder

weniger gleichzeitig ablaufen konnten. Um denn jetzt wirklich Interaktion reinzubekommen, mussten

ganz wesentliche andere Maßnahmen ergriffen werden, die werden wir dann in der nächsten Vorlesung

behandeln.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:05:28 Min

Aufnahmedatum

2020-07-06

Hochgeladen am

2020-07-06 16:06:33

Sprache

de-DE

Tags

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