82 - Medcast - Pharmakologie - Diabetes Mellitus [ID:8298]
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Freund Diabetes ist ein Kandidat, mit dem jeder Arzt in Kontakt kommen wird, denn es sind

viele Patienten betroffen.

Vor allem der mit dem Metabolischen Syndrom assoziierte Typ 2 Diabetes breitet sich zunehmend

in der Bevölkerung aus.

Was war nochmal der Unterschied zwischen Diabetes Typ 1 und 2?

Vielleicht zunächst mal die Gemeinsamkeit.

Ab zweimaliger Messung eines nüchternen Blutglucosespiegels von mehr als 126 mg pro Deziliter spricht man

von Diabetes mellitus.

Auch der orale Glucosetoleranztest gibt Hinweis auf Diabetes mellitus.

Oraler Glucosetoleranztest heißt, verabreichen von 75 g Glucose per Os.

Ist man nach 2 Stunden Blutglucosespiegel von über 200 mg pro Deziliter, ist der Glucosetoleranztest

auffällig und deutet auf Diabetes mellitus hin.

Der Grund für diese zu hohe Konzentration von Zucker im Blut ist ein absoluter oder

relativer Insulinmangel.

Insulin ist für uns extrem wichtig.

Bindung von Insulin an den Insulinrezeptor führt zu Aufnahme von Glucose in die Skelettmuskulatur.

Auch bewirkt Insulin eine Steigerung der Glykogensynthese und Glykolyse.

Auf der anderen Seite hemmt Insulin die Glykogenolyse und die Glykoneogenese.

Durch all diese Mechanismen führt Insulin zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels.

Ein ständig erhöhter Blutzuckerwert wirkt sich negativ auf die Gefäße aus.

Bei erhöhten Zuckerwerten im Blut kommt es durch Kapillarveränderungen und aterosklerotische

Ablagerungen zu Mikro- und Makroangiopathien.

Folge dieser Mikro- und Makroangiopathien sind ein erhöhtes Herzinfarkt und Schlaganfallrisiko.

Außerdem erhöht sich bei diabetischen Angiopathien das Risiko für Nephropathien, Retinopathien

und Neuropathien und für das Diabetische Fußsyndrom.

Die Ursache der Hyperglychemie ist bei den beiden Diabetestypen von Grund auf verschieden.

Bei Diabetestyp I handelt es sich um eine Autoimmuneerkrankung.

Durch T-Lymphozyten vermittelte Immunität werden die Beta-Zellen des Pankreas zerstört.

Durch die Zerstörung der Beta-Zellen im Pankreas wird immer weniger Insulin ausgeschüttet.

Wenn nur noch 10-20% der Beta-Zellen übrig sind, tritt der Diabetes in Erscheinung.

Meist sind beim Diabetes Melitus Typ I bereits Kinder und Jugendliche betroffen.

Da die Ursache ein absoluter Insulinmangel ist, kann man den Diabetes Typ I auch nur

mit Insulin therapieren.

Denn absoluter Insulinmangel heißt, es ist einfach zu wenig Insulin da.

Diabetes Melitus Typ II hingegen, der etwa 90% der Fälle ausmacht, entsteht durch eine

Insulinresistenz der Zielzellen.

Das kann genetische Ursachen haben.

Im Zusammenspiel mit Ernährung und Übergewicht können die genetischen Ursachen dazu führen,

dass durch lange Überbelastung Insulinabhängigemechanismen unempfindlicher werden.

Daher der Begriff Insulinresistenz.

Relative Insulinmangel daher, weil beim Diabetes Melitus Typ II eigentlich Insulin vorhanden

ist.

Die Menge des vorhandenen Insulins reicht aber nicht aus.

Häufig ist dieser Diabetes Melitus Typ II assoziiert mit Adipositas, andererseits bekommen

aber nicht alle adipösen Menschen einen Diabetes Melitus.

Das spricht dafür, dass der gesteigerte Insulinbedarf häufig von den Beta-Zellen noch gedeckt werden

kann.

Damit ein Diabetes Melitus entsteht, müssen Insulin-Segretionsdefekte dazu kommen.

Diabetes Melitus Typ II kann meist lange mit Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und

oralen Antidiabetiker behandelt werden, bevor der Patient insulinpflichtig wird.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Charlotte Sautier Charlotte Sautier

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:13:22 Min

Aufnahmedatum

2017-08-18

Hochgeladen am

2017-08-18 12:53:38

Sprache

de-DE

Diabetes Mellitus: 

DM Typ 1/2 , Insulinarten und -anwendungsformen, orale Antidiabetika

 

 

 

Tags

Diabetes Pharmakologie mellitus Medcast Medizin
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