64 - Medcast - Urologie - Urologische Tumoren2: Genitaltumoren [ID:7277]
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Hallo liebe Zuhörer, wir kommen zurück bei der Fortsetzung der Podcastreihe zum Thema Urologische Tumoren.

Im heutigen zweiten Teil dreht sich alles um Genitaltumoren beim Mann, also um Peniskartzinom, Prostata-Kartzinom und Hoden-Kartzinom.

Viel Spaß beim Reinhören.

Beginnen wir mit dem Peniskartzinom.

95% der Peniskartzinome sind Plattenepithel-Kartzinome.

Bei unklammem Befund des Penis sollte immer eine Biopsie durchgeführt werden, um einen Tumor auszuschließen.

Die Prognose beim Peniskartzinom ist sehr gut. In der Regel kann dieses Kartzinom geheilt werden.

Risikofaktoren für die Entstehung des Peniskartzinoms sind eine Vorhautverengung, chronische Entzündungen, Therapien mit UVA-Strahlung, Nikotinkonsum, früher Geschlechtsverkehr, wechselnde Geschlechtspartner, Infektionen mit HPV 16 und 18, Condyloma acuminata oder Morbus baun.

Beim Peniskartzinom entscheidet der Lymphknotenstatus über die Therapie. Im Tumorstadium T1A oder beim Kartzinoma in situ wird keine Operation, sondern eine photodynamische Therapie mit 5-Fluororazil oder Imiquimod durchgeführt.

Eine Operation wird ab einem Tumorstadium 1B durchgeführt.

Möglich ist eine operative Lasertherapie, eine Glanzektomie oder Penektomie mit anschließender Brachytherapie.

Das Prostatakartzinom ist das häufigste Malignom des Mannes. Bei Mann ist es sogar die dritthäufigste Todesursache.

Als Risikofaktoren sind höheres Alter und genetische Faktoren gesichert. Kurz ein paar Worte zur Anatomie der Prostata.

Die Prostata wird in drei Zonen gegliedert. Die zentrale Zone, die Übergangszone und die periphere Zone.

Die zentrale Zone ist sehr hormonsensitiv, daher kommt es bei Hormonmangel zur Hypoplasie.

Die Hypoplasie der zentralen Zone ist für obstruktive Beschwerden verantwortlich.

Bei Hypoplasie der Übergangszone spricht man von einer benigenden Prostata-Hypoplasie.

Das Prostatakartzinom entsteht in 90% der Fälle in der peripheren Zone der Prostata.

Daher kommt es bei den meisten Prostatakartzinomen erst in fortgeschrittenen Stadiumen zu Symptomen.

Um das Kartzinom frühzeitig zu entdecken, gibt es daher für den Mann ab 50 Jahren regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen.

Dazu gehört die Digitalektale Untersuchung, die PSA-Bestimmung sowie Stuhluntersuchung auf okkultes Blut.

Bei Verdacht auf ein Prostatakartzinom sollte ein transuretraler Ultraschall durchgeführt und gegebenenfalls eine Stunzbiopsie mit Prostatagewebe entnommen werden.

Ein wichtiger Tumormarker ist das prostatasppezifische Antigen, kurz PSA.

Dieser Wert ist jedoch recht unspezifisch, da er auch bei einer gutartigen Hypoplasie der Prostata oder sogar nach dem Radfahren erhöht sein kann.

Erst wenn der Wert des prostatasppezifischen Antigenen zehnfach erhöht ist, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Kartzinom hoch.

Eine kurative Therapie des Prostatakartzinoms mit Aussicht auf Heilung ist nur möglich, wenn das Kartzinom noch keine anderen Organe infiltriert hat.

Das setzt voraus, dass die Organgrenzen noch nicht überschritten wurden und keine Metastasen vorliegen.

Die Therapie kann mittels radikaler Prostatektomie, Strahlen- und oder Hormontherapie und in manchen Fällen auch Chemotherapie erfolgen.

Welche Therapie angewandt wird, kommt auf die individuelle Ausgangslage an.

Zum Abschluss befassen wir uns mit dem Hodenkarzinom.

Hodentumore befinden sich fast immer intraskrotal.

Man unterscheidet zwischen den zwei Hauptklassen germinale und nicht-germinale Hodentumoren.

Zu 90% treten germinale Tumore auf.

Dies sind Keimzelltumore, die sich noch einmal weiter unterteilen lassen in Seminome und die Gruppe der Nicht-Seminome.

40% der Keimzelltumore sind Seminome.

Der Rest, also 60%, ist die Gruppe der Nicht-Seminome.

Zu den Nicht-Seminomen gehört das Teratom, der Dottasagtumor, das Embryokarzinom und das Chorionkarzinom.

Nicht-germinale Tumore, also Nicht-Keimzelltumore, machen nur 10% der Hodentumore aus.

Dazu gehören der Leidigzelltumor, der Sertoli-Zelltumor und der Granulosa-Zelltumor.

Wie bei anderen Tumoren auch, gibt es für den Hodentumor Vorstufen.

Einmal das sogenannte TIN.

TIN steht für Testinale Intraepitheliale Neoplasie.

Außerdem gibt es das Carcinoma in situ.

Das Spermatocytere-Seminom, welches als Seminom zu den Keimzelltumoren zählt, bildet eine Ausnahme.

Dieses entsteht nicht aus Vorstufen, sondern direkt aus Keimzellen.

Risikofaktoren für Hodentumoren sind ein Maldescensustestis, eine Hodenatrophie,

Infertilität, Fehlbildungen, familiäre Vorbelastung oder ein bereits vorhandener Hodentumor.

Die meisten Hodentumoren metastasieren primär Lymphogen in die para-auatare gelegenen Regionen entlang der Hodengefäße.

Die einzige Ausnahme bei der Metastasierung von Hodentumoren ist das Chorionkarzinom.

Das Chorionkarzinom zählt wie gesagt zu den Nicht-Seminomen und metastasiert als einziger Hodentumor primär Hämatogen.

Teil einer Videoserie :

Presenters

C J C J

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:59 Min

Aufnahmedatum

2017-01-23

Hochgeladen am

2017-01-23 13:48:50

Sprache

de-DE

Die kommenden drei Podcast widmen sich den Urologische Tumoren. In diesem ist der Schwerpunkt das Genitaltumoren

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