Ich begrüße Sie recht herzlich zur letzten unserer medizinhistorischen Bürgervorlesungen.
Gleichzeitig begrüße ich auch den Referenten des Abends, Herrn Prof.
Rewa. Mein Name ist Michael Uder und wir werden heute Abend eine Vorlesung hören zu einem
medizinhistorischen Thema, das ein Thema behandelt, das noch gar nicht so lange zurückliegt.
Ich gehe mal davon aus, dass viele von Ihnen sich an die Ereignisse noch erinnern können
und die Ereignisse, über die Herr Rewa heute Abend berichten wird, vermute ich, die sind
gar nicht so sehr medizinisch interessant gewesen, sondern die sind deshalb interessant gewesen,
weil man den handelnden Personen damals vorgeworfen hat, sie fuschen dem lieben Gott ins Handwerk
und machen gar nicht das, was sie eigentlich tun sollten.
Diese Ereignisse befassen uns deshalb bis heute, weil sie den Umgang von Medizin in
Grenzbereichen extrem beeinflusst haben.
Sie werden das nachher hören, ich will dem Referenten gar nicht vorgreifen.
Bevor ich ihm das Wort erteile, würde ich noch gerne ein paar Worte zu Herrn Rewa sagen.
Er hat Medizin studiert, aber er hat auch gleichzeitig noch Philosophie studiert und
Medizinhistorie an ganz vielen Orten.
Und was glaube ich ganz wichtig ist, er hat dann einige Jahre lang gearbeitet in der klinischen
Medizin und zwar, wie Sie der Folie entnehmen können, in Bereichen, in denen es wirklich
ans Eingemachte geht, in denen man oft in Grenzbereichen arbeitet, in der Onkologie oder auf der Intensivstation.
Er wurde 1998 promoviert und ist dann für vier Jahre nach Göttingen gegangen an das
Medizinhistorische Institut.
Von dort aus ging es weiter ans Medizinhistorische Institut nach Hannover.
Dort wurde er mal ausgeliehen, kurzzeitig, weil die Frankfurter keinen Medizinhistoriker
hatten und wir waren glücklich, dass er 2007 einem Ruf auf eine Professur für Ethik in
der Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität gefolgt ist.
Er ist in dieser Funktion auch gleichzeitig Geschäftsführer des Klinischen Ethikkomitees.
Das ist die, das ist ein Schreibfehler, ich glaube auch nicht die aktuelle Folie, das ist
die Institution, die Ärzte berät in solchen Ausnahmesituationen und er ist Mitglied der
Ethikkommission.
Die Ethikkommission ist die Kommission, die darüber wacht, dass unsere Forschungsprojekte
den Standards genügt.
Er hat zahlreiche Artikel zu medizinhistorischen Themen und zu medizinethischen Themen verfasst
und leitet nationale und internationale Forschungsprojekte, unter anderem zu den Menschenrechten in
der Medizin.
So und bevor ich Ihnen jetzt das Wort erteile, ist es mir aber ein Anliegen, noch ein anderes
Thema zu behandeln.
Nämlich ganz kurz noch die Frage zu behandeln, warum befasst sich ein Universitätsklinikum
wie wir seit einem halben Jahr mit seiner Vergangenheit?
Denn eigentlich ist es doch so, wenn Sie von dem Klinikum in Ihrer Nähe was hören, dann
wollen Sie solche Pressemitteilungen von uns hören, dass wir ganz vorne mit dabei sind,
dass wir modernste Medizin machen und Sie wollen nicht von uns hören, was wir vor Jahren
gemacht haben, vor hunderten von Jahren gemacht haben an Medizin.
Und ich glaube die Frage ist legitim, aber sie geht auch viel weiter über uns als Klinikum
hinaus.
Sie befasst sich eigentlich mit allem, was historischen Anspruch hat.
Warum tut man sowas überhaupt?
Und weil das so eine große Frage ist, versuche ich Ihnen diese Frage an einem sehr alten
Artefakt zu beantworten.
Das hier ist eine der Holzkisten, in der der Sarkophag des Pharaos Tut-Ench-Amun untergebracht
war.
Sie wissen vielleicht, die Mumie war in vier ineinander gestapelten Sarkophagen und diese
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:23 Min
Aufnahmedatum
2016-04-04
Hochgeladen am
2016-04-12 12:08:28
Sprache
de-DE