3 - Betriebswirtschaftslehre I [ID:12095]
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So, herzlich willkommen zur heutigen Vorlesung Einführung in die BWL.

Ich hoffe, Sie sind gut in die neue Woche gestartet.

Wir sind am Mittwoch stehen geblieben bei einigen Megatrends, die wir besprochen hatten,

das heißt übergeordnete Entwicklungen, die im 21. Jahrhundert das Leben von Menschen und das Wirtschaften von Unternehmen ganz maßgeblich beeinflussen

und waren stehen geblieben beim demografischen Wandel, der uns in Deutschland besonders stark trifft,

nachdem wir eine stark überaltete Gesellschaft sind, mit, wie wir an den Statistiken gesehen haben, einer immer größeren Zahl an älteren

und einer immer geringeren Zahl an jüngeren Menschen und das ist eben auch besonders bei den Menschen immer werbsfähigen Alter,

das heißt im Alter zwischen 20 und 65, zukünftig ein Defizit sozusagen geben wird

und da reagieren Unternehmen auch bzw. sind natürlich gezwungen zu reagieren.

Ich hatte es in der ersten Stunde gesagt, mir ist wichtig, dass wir hier in der Vorlesung auch immer den unternehmerischen Bezug herstellen

und es stellt sich natürlich dann die Frage, wie gehen Unternehmen mit diesen Entwicklungen um.

Hier das Beispiel demografischer Wandel und Audi, ich hatte die Folie beim letzten Mal kurz gezeigt,

das heißt Audi hat ein umfassendes Gesundheitsmanagement für seine Mitarbeiter eingeführt,

ganz wichtig, wenn ein Unternehmen so etwas macht, ist es immer freiwillig, das heißt sie können die Mitarbeiter nicht zwingen,

sich beispielsweise eines Gesundheitschecks zu unterziehen, im professionellen Fußball geht das, da kann man das machen,

aber nicht im Unternehmen, nicht im Betrieb, weil natürlich entsprechende Daten für das Unternehmen von Vorteil sein könnten,

also nehmen wir an, sie haben einen Mitarbeiter und sie haben die Gesundheitsdaten von dem und so,

der hat ganz schlechte Blutwerte beispielsweise, den entlassen wir mal lieber bevor er chronisch krank wird

und dann eben nicht mehr leistungsfähig ist, aber trotzdem vom Unternehmen dann noch weiter bezahlt werden muss,

von daher muss das streng getrennt werden, also wenn solche Daten erhoben werden,

wenn man solche Dienstleistungen den Mitarbeitern anbietet, dann auf freiwilliger Basis

und vieles davon müssen dann auch externe Ärzte machen, um eben diesen Datenschutz zu gewährleisten.

Nichtsdestotrotz, warum macht man das? Das hat mehrere Gründe, einmal versucht Audi natürlich in gewisser Weise

die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, das heißt gesündere Mitarbeiter sind produktiver,

das trägt natürlich auch zur Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit bei, das heißt Menschen nehmen diese Leistungen gerne in Anspruch,

sie sehen es, neun von zehn Arbeitnehmern bei Audi tun das, also das ist also auch ein Vorteil,

den man hat, um sich als Arbeitgeber zu positionieren gegenüber Menschen, die man gewinnen möchte fürs Unternehmen,

für die Zufriedenheit der bestehenden Arbeitnehmer und es hat eben auch mit diesem demografischen Wandel zu tun,

weil die Mitarbeiter im Durchschnitt immer älter werden im Unternehmen, die altern sozusagen mit wie die Gesellschaft auch

und klar durch dieses fortschreitende Alter oder diesen Alterungsprozess kann die Leistungsfähigkeit auch abnehmen

und die versucht man eben zu erhalten, also es ist nicht so, dass Audi das aus altruistischen oder karitativen Motiven macht,

das für die Mitarbeiter anzubieten, man verfolgt natürlich auch einen gewissen Selbstzweck damit.

Audi hat auch unterschiedliche Arbeitszeitmodelle eingeführt, also sie haben dort die Möglichkeit,

sich länger freistellen zu lassen, ein sogenanntes sabbatical, man hat die Arbeitszeitkonten umgestellt,

klassischerweise arbeiten sie 39-40 Stunden pro Woche, so sehen das sehr viele Tarifverträge in Deutschland vor

oder überhaupt Arbeitsverträge, das heißt sie müssen, nehmen wir jetzt mal die 40 Stunden, 40 Stunden die Woche anwesend sein

und jetzt hat man bei Audi gesagt, wieso machen wir 40 Stunden pro Woche, lasst uns doch 160 Stunden im Monat machen.

Das ist jetzt zunächst mal zahlenmäßig kein Unterschied, aber es gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit,

dass er in einer Woche 30 Stunden arbeitet und in der anderen dann 50, vielleicht haben sie ein krankes Kind zu Hause,

die Woche möchte ich eigentlich nicht so viel reinkommen, aber in der nächsten Woche, wenn alles wieder normal läuft,

kann ich das wieder kompensieren, das heißt man gibt den Mitarbeitern dadurch mehr Flexibilität im Vergleich dazu,

als wenn sie jede Woche 40 Stunden reinkommen müssen. Das kann man natürlich beispielsweise auch auf das Jahr ausdehnen,

also dieses Monatsmodell oder dann eben sogar ein Jahresmodell fahren. Sie sehen einige dieser Teilzeit- und Beurlaubungsmodelle,

da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Im ersten Modell, das sind immer 24 Monate, die Sie hier sehen, also Perioden von zwei Jahren,

arbeitet der Mitarbeiter zunächst mal Vollzeit für sechs Monate, dann sechs Monate Teilzeit, das heißt mit reduzierter Arbeitszeit,

dann ein sechsmonatiges Serbaticall, wo man gar nicht anwesend ist und dann geht das zurück auf Vollzeit

und das Gehalt liegt in der Teilzeit und Serbaticall-Phase immer noch bei 50 Prozent.

Das bemerkenswerte daran ist, dass Audi den Mitarbeitern nicht entlässt, man könnte jetzt dem Mitarbeiter sagen,

naja, wenn du mal sechs Monate Auszeit nehmen willst, musst du halt kündigen, dann kannst du nach Neuseeland fahren

oder nach Kanada zum Fischen gehen oder was immer du auch machen möchtest, aber man gibt dem Mitarbeiter die Möglichkeit,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:29:18 Min

Aufnahmedatum

2019-10-28

Hochgeladen am

2019-10-28 22:59:52

Sprache

de-DE

Tags

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