So, herzlich willkommen zur heutigen Vorlesung, Einführung in die BWL.
Wir wollen uns weiter mit Typologien beschäftigen heute, das heißt mit
Möglichkeiten, wie ich Unternehmen in unterschiedliche Gruppen oder Klassen
einteilen kann. Wir hatten uns beim letzten Mal schon Branche angeguckt als
eine Möglichkeit, um zwischen Unternehmen zu unterscheiden. Wir hatten uns
angeguckt Gewinnorientierung und Nicht-Gewinnorientierung als
Unterscheidungsmöglichkeit und waren bei der Größe stehen geblieben, die ich auch
unterschiedlich bemessen kann, beispielsweise nach Mitarbeitern,
beispielsweise nach Umsatz. Wir hatten uns den Marktwert bzw. die
Marktkapitalisierung von Unternehmen angeguckt und waren dann stehen geblieben
bei dem sehr deutschen Phänomen des Mittelstandes. Ein Begriff, der jetzt nicht
gesetzlich definiert ist, den wir aber gerne verwenden. Wir haben sehr positive
Assoziationen mit dem Begriff Mittelstand in Deutschland und meinen eigentlich
damit kleinere, mittlere Unternehmen, die von einer Familie geführt, gelenkt,
kontrolliert werden. Wie gesagt, der Begriff an sich ist unscharf. Häufig
verwenden den auch Unternehmen, die deutlich größer sind, gerne für sich
eben aufgrund dieses positiven Einschlags. Und da haben wir in Deutschland ein
Phänomen, das sich die sogenannten Hidden Champions nennt. Hidden deshalb, weil es
Unternehmen sind, die man häufig gar nicht kennt. Das heißt, die stehen mit uns
als Endkonsumenten nicht in Verbindung und Champions deshalb, weil sie
Weltmarktführer sind in ihrem meist sehr speziellen Segment. Ich zeige Ihnen mal
eine Übersicht dieser sogenannten Hidden Champions. Das heißt, Unternehmen, die
weltweit wie gesagt sehr erfolgreich sind, aber von denen man wahrscheinlich noch
nicht gehört hat oder nicht unbedingt gehört hat. Was man da vielleicht noch
kennt, auf Platz 8 Hans Grohl, die Badarmaturen machen, das hat man vielleicht
noch mal gelesen auf so einem Wasserhahn. Hofmann Zeitarbeit hier in Nürnberg, ein
wahnsinnig großes Unternehmen, kennt man vielleicht auch noch, weil man es hier in
der Gegend mal gelesen hat, aber die anderen hat man wahrscheinlich noch nie
von gehört. Und das ist schon etwas sehr Typisches, dass wir eben viele dieser
Hidden Champions haben in Deutschland, die eben in ihrem jeweils sehr speziellen
Segment Weltmarktführer sind. Was kennzeichnet diese Hidden Champions? Das
sind meist Unternehmen, liegt irgendwo auf der Hand, die eine sehr klare
Zielsetzung verfolgen, eben auch in einem sehr spezialisierten Bereich, enger
Marktfokus, die eine globale Orientierung haben, sonst könnten sie nicht
Weltmarktführer sein, das heißt, die gucken bewusst nach geografischen
Möglichkeiten auf globaler Ebene, die sind ja meist oder sind oft sehr nahe am
Kunden, das heißt, man hat eine starke Kundenorientierung, viele davon zeichnen
sich durch Innovation aus, ganz viele davon sind technisch sehr versiert, haben
gute Ingenieure, bringen da eben Innovationen auf den Markt, besondere
Produkte konzentrieren sich auf ihre Kernkompetenzen, das heißt, man bleibt
auch in einem gewissen engen Bereich, man diversifiziert nicht, weil man eben das,
was man macht, perfekt machen möchte sozusagen, hat Wettbewerbsvorteile
aufgebaut, das heißt, man schafft einen Mehrwert für Kunden in einer besonderen
Form, sehr häufig ist das Qualität, das sind also meist Unternehmen, die im
oberen Preissegment auch anzusiedeln sind, Fokus auf Technologie liegt auch
irgendwo nahe bedingt durch die Innovation und Marktorientierung, die
sind auch gekennzeichnet dadurch, dass sie eben sehr gute Mitarbeiter haben,
Spezialisten beispielsweise und brauchen natürlich auch ein gutes Top-Management,
um diese Position behaupten zu können, also das sind so die Kennzeichen dieser
Hidden Champions, sollte Ihnen der Begriff mal begegnen, in der Wirtschaftsliteratur
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:20:43 Min
Aufnahmedatum
2019-11-06
Hochgeladen am
2019-11-07 01:49:02
Sprache
de-DE