*Musik*

Mein Name ist Michael Sticherling. Ich bin der leitende Oberarzt und stellvertretende Klinikdirektor der Hautklinik, was für den heutigen Abend nicht unbedingt bedeutsam ist,

weil ich eigentlich, und das ist das Wichtigere, das sogenannte Psoriasiszentrum, das Zentrum für entzündliche Hauterkrankungen leite in der Hautklinik.

Neben Tumorerkrankungen ein ganz wichtiger Bereich und heute aus den entzündlichen Hauterkrankungen zu Ihnen zu sprechen.

Sie hören doch nicht? Sie sitzen aber schon in der Mitte, die hinten haben. Okay. Herr Lorz macht ein bisschen lauter. Ja, okay.

Also, gut. Über entzündliche Hauterkrankungen, eine spezielle entzündliche Hauterkrankung, und sprechen die Neurodermitis.

Ich gehe davon aus, dass im Publikum Zuhörer, viele Neurodermitiker sitzen.

Wer outet sich sozusagen, Neurodermitis zu haben, also betroffen zu sein, ja, doch eine ganze Reihe.

Vielfach sind bei solchen Vorlesungen dann auch die Großeltern oder die Eltern, also gar nicht die Selbstbetroffenen mit dabei.

Also, ich hoffe, dass ich Ihnen Neues erzähle.

Das Thema sollte ja sein, wirkungsvoll die Neurodermitis zu behandeln ohne Kortison

und ein bisschen einführen in die Neurodermitis, was das ist, weil es häufig Fehldiagnosen gibt in beide Richtungen.

Falsche Neurodermitis zu diagnostizieren und man hat was anderes oder die Neurodermitis als solche nicht zu erkennen.

Und vielleicht gehen Sie danach dann morgen zu Ihrem Arzt, Hautarzt oder Allgemeinarzt, Hausarzt oder wie immer, um das zu hinterfragen.

Ich hoffe, dass ich die nicht zu sehr korrigiere oder in Frage stelle durch das, was ich heute erzähle.

Aber es ist ganz, ganz wichtig, dass Sie auch als Betroffene, als Patienten von Ihren Erkrankungen wissen.

Der wissende Patient, der mitarbeitende Patient, ist eigentlich heute, nachdem wir arbeiten, da wir zusammen arbeiten.

Es gibt Patienten, die sagen, Gott Herr Doktor, machen Sie, ich mache das, was Sie mir sagen.

Das wird schon richtig sein, ich vertraue Ihnen.

Es ist aber nicht unbedingt von Ausdruck von mangelndem Vertrauen, wenn man dann den Patienten schon ausführlich erklärt,

was Sie haben, warum man was macht und Sie einfach mitzunehmen.

Neurodermitis ist ja eine der häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen des Menschen, so ein bisschen als Aufwärmer.

Was ist die häufigste Hauterkrankung des Menschen? Wer von Ihnen hatte noch keinen Sonnenbrand?

Wer jetzt sagt, der Finger hebt, der lügt. Die nächst häufige Hauterkrankung?

Wir haben ja eher so ein mittelaltes Publikum, wenn wir ganz junge säßen, Akne.

Akne ist die nächst häufige Erkrankung. Nur 80, 90 Prozent der Menschen haben Akne in dem entsprechenden Alter,

also in der Pubertät, von denen allerdings nur 30 Prozent tatsächlich so ausgeprägt sind, dass man sie medizinisch behandeln muss.

Haben Sie ein Gefühl dafür, wie häufig die Neurodermitis ist, wenn wir jetzt schon bei Zahlen sind?

80 Prozent? Nein, nicht in der Bevölkerung. Raten, das ist glaube ich Raten, Sie gucken mich alle fragend an.

Neurodermitis, was ist für Sie eine häufige Erkrankung? 1 zu 10.000, 1 zu 1000, also um das vorweg zu nehmen,

Die Neurodermitis ist in der Bevölkerung und je nachdem, wie man sie diagnostiziert, ob man milde Formen mit rein nimmt, ist das eine Häufigkeit in unserer Bevölkerung von 7 bis 10 Prozent.

Bei Kindern, das ist keine ausschließlich Kindererkrankung, bei Kindern aber von 15 bis 20 Prozent.

Aber das gesamte Spektrum von ganz wenig an Haut zu haben, ist ganz schlimm zu sein und das werden wir im Folgenden auch besprechen.

Die zweithäufigste entzündliche Hauterkrankung des Menschen ist die Schuppenflechte,

die 2,5 Prozent in der Bevölkerung sind, also 2 auf 100 Menschen, 7 auf 100 Menschen wäre Neurodermitis ist oder 10 auf 100 Menschen.

Das heißt, wir können hier hochrechnen,

wie viele haben Sie gesagt, sind wir hier etwa 80, 70, könnten wir ausrechnen, wie viele Neurodermitiker sind.

Gut, das ist hier jetzt ja eine Auswahl, weil Sie als Neurodermitiker hergekommen sind, das ist nicht unbedingt repräsentativ für unsere Bevölkerung insgesamt.

Aber wir haben mit anderen Worten hier in der Region, wenn Sie das hochrechnen, viele betroffenen Patienten.

Und Allergien insgesamt und insbesondere Neurodermitis, ich könnte Ihnen ganz viele Zeitschriften und die Titelblätter zeigen, ist in aller Munde.

Allergien, die Allergien steigen, die Allergierate steigt tatsächlich durch unser westlicher Lebensstil.

Wir haben aber auch zunehmend Aufmerksamkeit dafür, erst zweitens.

Und wir haben auch mehr Möglichkeiten heutzutage zu diagnostizieren, als wir es noch vor 20, 30 Jahren hatten.

Das ist so ungefähr, dass wir hier besprechen werden.

Ich zeige Ihnen jetzt erst mal das klinische Bild, wie die Neurodermitis verlaufen kann, was grob, was die Ursachen sind.

Darüber könnte man allein mindestens eine Stunde sprechen.

Dann die sogenannte Entwicklung, der atopische Marsch, werden Sie sehen, was das ist.

Und dann halt die Therapie und die Vorbeugung und Ihnen dann auch zu beweisen und zu belegen, dass Cortison nicht mehr die Therapie der Wahl der Neurodermitis ist.

Neurodermitis ist ein deutscher Begriff, den werden Sie in der angelsächsischen Literatur kaum finden.

Der war bis vor zehn Jahren auch, ich will nicht sagen, verpönt, aber out,