Ja, ich bin ja eigentlich von der Ausbildung her Umweltwissenschaftler und als Umweltwissenschaftler
interessieren wir uns eigentlich oft für große Systeme, also meistens natürlich ökologische
Systeme, das ist eigentlich mein, sozusagen mein Arbeitsgebiet, ich bearbeite da auch
viel mit Datenbanken, Statistik und so weiter, aber im Endeffekt ist ja auch das Energiesystem
eigentlich ein großes System und deswegen finde ich es auch immer spannend, eigentlich
so ein großes System mal anzugucken und das Thema, was mir irgendwie schon ein bisschen
am Herzen liegt, ist das verschenkte volkswirtschaftliche Potenzial der kleinen PV-Anlagen mit Batteriespeicher.
Schaue ich, ob ich hier weiter, ja, es ist vielleicht so, okay. Vielleicht geht es mit
den Bildtasten, Bild nach unten. Okay, was ist das Problem? Ja, Vollbild geht irgendwie
nicht, oder? Das kriegen wir nicht hin. Das muss so gehen. Also, das ist die öffentliche
PV-Produktion Durchschnitt für die Sommermonate. Habe ich mal rausgezogen aus Energy Charts,
man sieht wir waren 2015 noch bei maximal so im Schnitt bei knapp 20 Gigawatt und 2023
waren wir schon bei knapp 30, jetzt sind wir schon bei über 30. Das heißt, es hat extrem
zugenommen und auch am Wochenende und spannend ist, wenn man sich jetzt nicht den Durchschnitt
anguckt, sondern sich mal das Maximum anguckt, was man hat über diesen Zeitraum. Halt, das
war zu schnell. Das ist noch der Durchschnitt, ja, ich mache es doch mit dem Pfeiltasten,
das geht sicherer. Habe ich das Maximum nicht mehr drin? Nein, passt schon, ja. Genau. Also,
was ist das Problem? Wenn wir die Last angucken, wir haben unter der Woche mittags so eine Last
von am Werktag nur noch von so gute, naja knappe 60 noch Gigawatt und am Wochenende
sinkt die Last in den Mittagstunden sogar bloß auf 45 Gigawatt. Und jetzt sind wir halt schon
bei relativ viel PV und das führt jetzt dazu, wenn man sich jetzt das Maximum anguckt, dass man
feststellt, die PV-Anlagen können nicht mehr alles einspeisen. Das heißt, wir müssen ja im Endeffekt
die ganze Einspeisung müssen wir ja auch verbrauchen, sonst funktioniert das nicht, das
ist ja das Stromsystem. Das heißt, wir kommen jetzt schon an den Punkt, wo wir am Wochenende
wirklich Überproduktion haben. Das wird hier abgeregelt, das sind die großen PV-Anlagen,
die eben dann rausgehen, wenn die Preise zu stark negativ werden und wir sehen jetzt schon auch das
hier, das sind die Day Ahead Preise gemittelt und wir sehen unter der Woche geht es noch,
aber wir sehen schon ein ganz tiefes Minimum zu der Mittagszeit und am Wochenende ist das Minimum
sogar im Schnitt schon negativ. Und das ist natürlich nicht optimal für die Energiewende,
weil das bedeutet, wir haben eine Zunahme von Negativpreisen, das belastet das EEG-Konto und
das belastet auch die Wirtschaftlichkeit von großen PV-Anlagen mit Direktvermarktung. Also das heißt,
wir haben hier schon ein Problem und das müssen wir auch adressieren, sonst kommen wir auch nicht
weiter. Und jetzt schauen wir mal, was machen denn eigentlich die kleinen PV-Anlagen mit Speicher?
Viele haben ja tatsächlich auch einen Batteriespeicher und ich habe auch einen und so sah das bei mir aus
im Juni. Und dann sieht man Folgendes, erstens der Batteriespeicher wird gar nicht ausgenutzt,
sondern weil da eigentlich die Nächte sind relativ kurz, man braucht vielleicht gar nicht
so viel Strom, das heißt er wird nicht ausgenutzt, er wird morgens rückzuck geladen und mittags,
wenn die Preise, die schwarze Linie hier unten, das sind die Preise, wenn die Preise negativ sind,
dann ballert meine Anlage voll ins Netz und ich bekomme dafür noch 8 Cent, 10 Cent irgendwas. Und
das ist eigentlich ziemlich schlecht. Und das heißt, noch mal zusammengefasst, Speicherkapazität
nicht ausgenutzt, Ladung des Speichers, sobald Überschuss ist am Morgen, wo wir eigentlich noch
positive Strompreise hätten und Einspeisung, wenn eigentlich negative Strompreise sind, ist insgesamt
ziemlich ungünstig. Und dann ist immer die Frage, ich bin ja Umweltwissenschaftler, um welche
Dimensionen reden wir denn da? Ich meine, meine Anlage an sich würde nicht das Problem machen,
aber da gibt es eine Fraunhofer-Studie, die hat das sehr schön aufgezeigt, was denn alles so
zugebaut wurde. Und wenn man sich das, brauchen Sie gar nicht im Detail so angucken, aber das
Entscheidende ist eigentlich, fast die Hälfte des Zubaus sind so kleine Anlagen. Und wir haben ja
allein in 2023, haben wir 14 Gigawatt PV zugebaut und die Hälfte von kleinen Anlagen. Und auch,
wenn man sich anguckt, wie sieht es eigentlich mit den Batteriespeichern aus, stellt man auch fest,
dass der Großteil der Batteriespeicher sind in diesen kleinen Anlagen. Das heißt,
Presenters
Dr. Stefan Holzheu
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:25:01 Min
Aufnahmedatum
2024-10-31
Hochgeladen am
2024-11-06 09:07:47
Sprache
de-DE