8 - Rationales und Besonderes im Erlanger Arzneigarten [ID:8232]
50 von 436 angezeigt

Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Wunderschönen guten Abend meine Damen, meine Herren. Schön, dass Sie so zahlreich gekommen

sind. Ich möchte Sie mitnehmen auf einen kleinen Spaziergang durch einen Teil des

Botanischen Gartens hier in Erlangen, den Teil, den wir den Arzneigarten nennen. Und ich habe

hier einen Titel angegeben, rationales und besonders oder einen Untertitel. Und ich möchte Ihnen

nur nicht Pflanze für Pflanze oder möglichst viele Pflanzen innerhalb möglichst kurzer Zeit

vorstellen, sondern möchte immer wieder auch bestimmte Punkte zum Anlass nehmen, zu reflektieren,

was diese Sammlung bedeutet auch in Bezug auf die Ausbildung von Studierenden. Es sind vor allem

Studierende der Pharmazie und solche Sammlungen sollten ja auch irgendwie Anregen dazu, bestimmte

Themen anzusprechen, obwohl sie nicht explizit ausgeschildert sind, sondern eben zu diesem Anregen.

Aber zunächst ein paar geschichtliche Daten. Der Botanische Garten in Erlangen ist eine Einrichtung

der Universität, deswegen darf man sicher hier in dem Rahmen darüber sprechen und das vorstellen.

Und das befindet sich eben im Bereich des Botanischen Gartens an der Nordseite des Schlossgartens,

zwischen der früheren Botanik, heute Virologie und eben dem Schlossgarten selbst. Dort ist

dieser Arzneigarten angelegt und diese Anlage wurde auch 1987 völlig neu konzipiert und wir

werden da gleich darauf zu sprechen kommen, warum das der Fall sein musste, warum das dann gemacht

wurde und warum dann die Pflanzen nicht nach verwandschaftlichen Beziehungen oder nach

therapeutischen Anwendungen zusammengestellt wurden, sondern nach den Wirkstoffen, die in den Pflanzen

zu finden sind. Wenn die Wirkstoffe in den Pflanzen, das ist das, was wir als Naturwissenschaftler als

die wichtige Komponente in den Pflanzen ansehen, die für die Anwendung, für die Nützlichkeit dieser

Pflanzen dann auch wichtig ist und relevant ist. Nach einer kurzen Einleitung will ich Ihnen also

die Idee der Gestaltung dieses Gartens vermitteln und Ihnen vor allem die Inhaltsstoffe dann auch

nochmal nennen. Das sind so ungefähr 10, 12 Inhaltsstoffgruppen, die es wert sind mal erwähnt

zu werden und vielleicht kann man sich die eine oder andere Gruppe auch merken. Manche Gruppen

werden sie kennen und sagen, aha habe ich schon mal gehört, Alkaloide beispielsweise oder ähnliches.

Ich möchte auf diesem Gang eben auch immer wieder einen Blick werfen auf Indikationen, also auf

medizinische Anwendung, auf Wirkungen. Das sind nun nicht die Effekte, die wir bei Krankheiten sehen,

sondern das sind biologische Effekte. Das können toxikologische Effekte sein oder andere biologische

Effekte. Das würde man als Wirkungen bezeichnen und wir werden dann auch abgleiten und in die

Therapien mit Pflanzen werden sehen, dass eben nicht alles, sagen wir mal, rational ist, was mit

Pflanzen gemacht wird und therapiert wird, sondern dass es so etwas gibt wie besondere Therapierichtungen

und das ist ja auch in meinem Titel mit berücksichtigt worden. Und was natürlich auch noch schön wäre,

wenn wir sozusagen mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen könnten, wenn wir nämlich neben der

medizinischen Anwendung, neben den Wirkstoffen vielleicht auch noch die Pflanzenfamilien

berücksichtigen könnten in dieser Zusammenstellung, um dann an geeigneter Stelle auch über

Biodiversität und Taxonomie sprechen zu können. Also das ist unser Ziel, das Ziel, das ich vorgegeben

habe, dass wir einen virtuellen Rundgang machen und dann ich Ihnen versuche, die Zusammenhänge

zwischen pflanzlichen Naturstoffen und bestimmten Erkrankungen zu erläutern. Ich möchte dann auch

den Begriff Indikationslyrik mit Worten füllen und rationale Therapie und besondere Therapie

ein bisschen voneinander trennen, wenn man das wichtig erscheint, weil sehr vieles im pflanzlichen

Bereich eben zueinander und miteinander verwurschtet und zum Teil auch vermarktet wird. Ich habe hier

ein Bild von einem Kollegen von mir mitgebracht, Werner Knöss, der beim B-Farm arbeitet und da sehen

Sie, es gibt sehr viele unterschiedliche auch Zubereitungsformen von pflanzlichen Arzneimitteln,

so dass man an dieser Zubereitungsform zunächst mal nicht sehen kann, ist das was Rationales,

wird das traditionell eingesetzt oder was steckt jetzt hinter dieser Tablette, ist das wirklich die

Tablette, die bessere beispielsweise Darreichungsform als jetzt beispielsweise ein Tee. Und wenn wir

eben pflanzliche Arzneimittel uns anschauen, dann sehen Sie schon auf dieser Darstellung,

dass das durchaus ganz unterschiedliche Dinge sein können, einmal die sogenannte

phytotherapeutische Therapierichtung, dann die Homöopathie, die als solche auch sehr komplex

noch gegliedert ist und sehr differenziert betrachtet werden muss mit klassischen Homöopathie nach

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Wolfgang Kreis Prof. Dr. Wolfgang Kreis

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:46:07 Min

Aufnahmedatum

2017-07-13

Hochgeladen am

2017-07-19 13:55:08

Sprache

de-DE

Der Botanische Garten Erlangens ist eine Einrichtung der FAU. Seit 1828 befindet sich der knapp 2 ha große Botanische Garten an seiner jetzigen Stelle, nämlich der Nordseite des Schloßgartens. Zwischen der alten Botanik (heute Virologie) und dem Zaun zum Schloßgarten liegt der Arzneigarten. Die Anlage wurde 1987 neu konzipiert und die Beete nach den Wirkstoffen der Arzneipflanzen zusammengestellt. Auf unserem virtueller Rundgang sollen die Zusammenhänge zwischen Inhaltstoffen und bestimmten Erkrankungen erklärt, die Spreu der "Indikationslyrik" vom Weizen der "rationalen Therapie" getrennt und auch Prinzipien der "Besonderen Therapierichtungen" - dazu zählen Homöopathie und Anthroposophische Medizin - erläutert werden.

Tags

Schlossgarten Therapie Erkrankungen Medizin Botanik Arzneigarten Arzneipflanzen Wirkstoffe Inhaltsstoffe Homöopathie Botanischer Garten Anthroposophische
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen