3 - (Osteo-) Immunologische geschlechts- und altersspezifische Besonderheiten in der Entzündungshemmung nach niedrig-dosierter Strahlenexposition. [ID:52717]
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Vielen lieben herzlichen Dank für diese nette Einführung und überhaupt für die Möglichkeit,

hier ein paar unserer Daten präsentieren zu dürfen. Wie schon angekündigt, ich beschäftige

mich mit den osteomonologischen Geschlechts- und altersspezifischen Besonderheiten in der

Entzündungshemmung nach niedrig dosierter Strahlenexposition. Wirklich ein langer Titel,

aber ich führe sie da durch, keine Sorge. Vielleicht fangen wir mal an damit, was ist

überhaupt Osteomonologie und warum beschäftige ich mich damit, warum interessiert mich das.

Also die meisten, wenn sie Osteo, also Knochen hören, gehen davon aus, es handelt sich um ein

sehr starres, stützendes Gerüst in unserem Inneren und das ist selbstverständlich nicht falsch,

denn ohne unsere Knochen würden wir relativ leicht in uns zusammenfallen.

Es ist jedoch so, dass der Knochen auch ein extrem dynamisches System ist und dieses System

ist laufend umstrukturierungen unterliegen. Das ist sehr, sehr notwendig, da ein gesunder

Knochenstoffwechsel, also ein Auf- und Abbau, das ist wichtig für unser Wachstum, für unseren

Zahnwechsel, für die Heilung von Knochenbrüchen, aber auch auf alle Fälle für die Aufrechterhaltung

des Blutkalziumlevels, weil unser Knochen der größte Kalziumspeicher im Körper ist. Und wie

sieht das Ganze dann aus? Das Ganze ist so, dass Knochenauf- und Abbau sich in Balance halten. Wir

haben hier die sogenannten Osteoklasten, das sind die knochenresorbierenden Zellen und die

Knochenresorption findet statt, indem sich diese Zellen extrem fest an den Knochen anheften,

da eine sogenannte Ceiling Zone bilden, damit auch ja nichts von den Enzymen, die sie bilden, in das

umliegende Gewebe herauskommt, denn das ist eine sehr, sehr saure Umgebung und durch diese saure

Umgebung wird der Knochen abgebaut. Diese Zellen sind durch verschiedenste Substanzen in unserem

Körper beeinflussbar, einmal durch Botenstoffe, die Zytokine, durch andere Zellen, durch Hormone.

Genau. Der Knochenaufbau, der dann dem Knochenabbau wiederum folgt, das sind die Osteoplasten,

die knochenaufbauenden Zellen und die bilden dann im ersten Schritt diese sogenannte Osteoid,

das nach und nach immer mehr mineralisiert und fester wird, sodass es dann am Ende zu dem Knochen

wird, den wir kennen. Es gibt noch eine ganze Reihe von anderen Knochenzellen, aber auf die gehe

ich jetzt gar nicht so direkt ein, was heißt die ganze Reihe, die differenzieren sich aus den

Osteoplasten, aber die brauchen wir für den Vortrag nicht, deshalb beschränken wir uns hier

hauptsächlich auf Osteoplasten und Osteoklasten, die dann in der anschließenden Ruhephase nach

Knochenabbau und Knochenaufbau in einem Gleichgewicht vorliegen. Das heißt, Knochenauf- und

Knochenabbau folgt immer aufeinander, dazwischen gibt es ein paar Ruhephasen. Jetzt haben wir

gesagt, das ist die Osteoimmunologie, jetzt kommt der immunologische Teil, denn die Zellen von unserem

Knochen sind in einem sehr sehr regen Austausch mit den Zellen des Immunsystems und diese beiden

Zellen können sich dann auch gegenseitig beeinflussen, diese beiden Systeme. Und auch

hier handelt es sich um ein Gleichgewicht. Wenn jetzt nämlich von außen ein Trigger dazukommt,

was auch immer, sei es eine Erkrankung, sei es Strahlung in einer zu hohen Dosis zum Beispiel,

ist das dann mit einer Vielzahl von verschiedenen Auswirkungen verbunden, oft mit erzündlichen

Erkrankungen, die auch den Knochenstoffwechsel beeinflussen. Und ein Beispiel für diese Krankheit

ist zum Beispiel die Rheumatoide Arthritis. Die Rheumatoide Arthritis ist eine extrem komplexe

chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung. Sie ist auch die am häufigsten vorkommende chronische

Autoimmunerkrankung mit einem Vorkommen von etwa ein bis zwei Prozent weltweit, wobei Frauen ein

bis zu dreifach erhöhtes Risiko aufweisen wie Männer. Das ist tatsächlich bei Autoimmunerkrankungen

gar nicht mal so selten. Die meisten Autoimmunerkrankungen kommen in Frauen

häufiger vor wie in Männern. Ja und die Krankheit entsteht, indem wir diese prä-arthritische

Phase haben. Da sind Umweltfaktoren, wie zum Beispiel Rauchen oder die Ernährung, die einen Einfluss

nehmen können, aber auch genetische Faktoren, die eine Rolle spielen. Und so kommt es im Laufe

der Zeit dazu, dass unser Immunsystem die Toleranz verliert. Also das richtet sich dann gegen unseren

eigenen Körper. Und dann oft durch einen bislang noch unbekannten Auslöser kommt es dann dazu,

dass wir von dieser prä-arthritischen Phase, in der noch nichts zu spüren ist, in diese klinische

Phase eintreten. Und da handelt es sich dann um die Rheumatoide Arthritis. Und da gibt es eine ganze

Reihe von verschiedenen Auswirkungen auf den Körper. Wenn wir dann in dieser arthritischen

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Lisa Deloch Dr. Lisa Deloch

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:38:22 Min

Aufnahmedatum

2024-05-23

Hochgeladen am

2024-05-28 17:26:04

Sprache

de-DE

Unser Fokus liegt in der Erforschung der entzündungshemmenden, immunmodulierenden und osteoimmunologischen Effekte, die durch eine niedrig dosierte Strahlenexposition ausgelöst werden. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf Zellen des Knochenstoffwechsels aber auch auf Immunzellen, die in engem Kontakt zu einander stehen. Ein Faktor, der oft vernachlässigt wird, sind alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede, so ist z.B. bekannt, dass geschlechtsspezifische Wirkungen von Arzneimitteln keine Seltenheit sind. Ähnliche Einflüsse sind auch bei der Strahlenexposition bekannt, wo sie unter anderem einen Einfluss auf die molekularen Effekte hinter der langanhaltenden schmerzlindernden Wirkung einer niedrig dosierten Röntgentherapie haben könnten.

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