4 - CAR-T-Zelltherapien [ID:52718]
50 von 303 angezeigt

Vielen Dank für die sehr nette Einleitung. Ich habe jetzt die Ehre, Ihnen in den nächsten fünf

Stunden einen Überblick zu geben über die aktuellen Entwicklungen in der Zell- und Immuntherapie.

Ein sehr spannender Bereich in der Medizin, der sich gerade rasant fortentwickelt. Und die Medizin

unterliegt einem ständigen Wandel. Wenn wir jetzt einige Jahre zurückgehen und mal überlegen,

was hat die Medizin eigentlich geprägt das letzte Jahrhundert über, dann waren das eigentlich nicht

die Zell- und Immuntherapien. Dann war es nämlich das, das waren Infektionskrankheiten. Und früher

ist man vor allem gestorben an Infektionen. Und die Infektionskrankheiten, wie Sie sehen können,

die Sterblichkeit, die hat mit der Zeit kontinuierlich abgenommen. Jetzt könnte man meinen,

hier das war schon ein Effekt durch die Antibiotika. Die Antibiotika kamen ungefähr erst hier. Der

erste Effekt hier, diese Welle, das ist eigentlich das, was man Public Health nennt. Also wirklich

Hygienemaßnahmen und einfach die Education der Bevölkerung, dass man sich weniger ansteckt im

Alltag und sozusagen steigende Hygienemaßnahmen. Hier ist ein großer Gipfel nach oben, das sagt

Ihnen vielleicht jemand, die spanische Grippe. Genau, das ist der große Ausreißer. Dann, wie hier

schon angesprochen, die Einführung der Antibiotika. Und dann sieht man hier unten 1980, da geht die

Welle so ganz leicht nach oben. Hat jemand da eine Idee? Das ist die AIDS Epidemie. Genau, das ist die

AIDS Epidemie. Aber im Großen und Ganzen ist der Trend klar, die Infektionskrankheiten, die nehmen

ab. Was nimmt zu? Chronische Krankheiten. Die Rate an chronischen Krankheiten der Bevölkerung geht

durch die Decke und damit einher geht eine Zunahme an Autoimmunerkrankungen. Sie sehen hier vier

typische Autoimmunerkrankungen, systemischer Lupus, Multiple Sklerose, der Morbus Bechterev und

entzündliche Darmerkrankungen. Das sind alles Pfeile nach oben. Diese Rate nimmt zu. Das beschäftigt

natürlich das Gesundheitssystem maßgeblich. Hier sehen Sie eine Darstellung der häufigsten

Autoimmunerkrankungen. Es gibt hier Entzündungen der Schilddrüse, gibt Entzündungen der Haut und

der Gelenke. Typ 1 Diabetes zählt auch zu den Autoimmunerkrankungen. Dann haben Sie Multiple

Sklerose, systemischer Lupus. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt im Portfolio der Autoimmunerkrankungen.

Und 2 zeige ich Ihnen hier, die bildlich sehr schön festgehalten sind. Wenn man sich mit den

Bildern einmal etwas beschäftigt, dann sieht man hier auf dem linken Bild, da ist eine Deformität

der Finger zu erkennen. Hier ist dargestellt bildlich eine Rheumatoide Arthritis. Die Patienten

kommen heute zum Glück selten in diesem Zustand zu uns, sondern deutlich früher,

sodass wir früher behandeln können. Aber so sieht eine Rheumatoide Arthritis aus, wenn man sie nicht

behandelt und sie über viele Jahre ihren Lauf nimmt. Und was ist hier gezeigt auf der rechten Seite?

Das ist ein Lupus, genau. Das ist das typische Schmetterlingserithem im Gesicht beim systemischen

Lupus. Ich möchte Ihnen jetzt, damit wir die Innovationen besser nachvollziehen können,

einen kleinen Überblick geben über das Immunsystem und ein paar Akteure und dann drei

Gruppen von Therapien vorstellen. Das ist jetzt wirklich eine kleine Einführung nur in einen

Teilaspekt des Immunsystems. Die Einzellen, über die wir hören werden, sind die B-Zellen. Die

B-Zellen produzieren Antikörper. Das sind diese y-förmigen Strukturen, die immer eine bestimmte

Zielstruktur erkennen. Und die Antikörper sind zum Beispiel wichtig, um sich gegen Viren zu

verteidigen. Einige von ihnen waren sicherlich bei der Corona-Impfung beispielsweise, da macht man

sich das zu Nutze und da produzieren diese B-Zellen Antikörper gegen das Coronavirus. Wenn das

Coronavirus dann den Körper eindringt und zum Teil passiert das sogar schon an den Schleimhäuten,

dann erkennen diese Antikörper das Virus und das Virus wird unschädlich gemacht. Eine andere

Zelle, über die wir sprechen, ist die T-Zelle. Die T-Zelle ist eine Zelle, die eigentlich ein

Fernglas hat, was ganz stark fokussiert ist. Die T-Zelle erkennt nur eine ganz bestimmte Struktur,

eine bestimmte Eiweißsequenz und zwar auch nur dann, wenn sie im Kontext eines bestimmten

Rezeptors gezeigt wird. Das ist hochspezifisch. Es muss das passende Eiweiß sein und es muss der

passende Rezeptor sein auf einer Zelle, sonst wird die T-Zelle im Normalfall nicht aktiviert. Aber

auch da gibt es jetzt durch die therapeutischen Innovationen Wege, sich das zu Nutze zu machen.

Was kann die T-Zelle machen? Wofür braucht man das? Es gibt beispielsweise die Killer-T-Zellen,

die sind dazu in der Lage, ganz spezielle virusinfizierte Zellen zu erkennen oder auch

Krebszellen und diese dann abzutöten. Das ist die Aufgabe der T-Zellen. Jetzt können Sie sich

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Ricardo Grieshaber Prof. Dr. Ricardo Grieshaber

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:32:16 Min

Aufnahmedatum

2024-06-06

Hochgeladen am

2024-06-18 13:06:03

Sprache

de-DE

Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen