Ich möchte Sie also auch ganz herzlich begrüßen zu dem Vortrag und in der endogenen Geodynamik
beschäftigen wir uns also mit den Prozessen im Erdinneren und insofern möchte ich also heute
etwas ein paar Ausführungen machen zum Aussterben der Dinosaurier, aber nicht nur der Dinosaurier,
sondern zu Aussterbeereignissen in der Erdgeschichte insgesamt und dabei eigentlich drauf
eingehen eben in wie weit wirklich gigantischer Vulkanismus eben die Ursache war und die Botschaft,
die ich Ihnen eigentlich mitgeben möchte, ist, dass Sie wirklich vielleicht glauben oder überzeugt
werden, dass tatsächlich Prozesse im Erdinneren, dass eben vulkanische Ausbrüche gigantischen
Ausmaßes, die es zum Glück heute nicht gibt, dass die eigentlich wirklich die Entwicklungen
des Lebens auf der Erde maßgeblich beeinflusst haben, also nicht nur, aber dass die also doch
deutlich dazu beigetragen haben zur Evolution. Und wenn wir uns eben über die Evolution des
Lebens unterhalten, dann fällt uns eigentlich zunächst mal Charles Darwin ein. Wir hatten vor
kurzem das Charles Darwin-Jubiläumsjahr und insofern denke ich alle sind vertraut mit dieser
Vorstellung, dass wir eine kontinuierliche Entwicklung des Lebens haben. Das heißt,
dass wir also langsame und beständige Evolution haben, dass Organismen sich immer weiter an ihre
Lebensräume anpassen und insofern langsame Wechsel eigentlich das typische sind für die Evolution
von Lebewesen. Und als Beispiel zeige ich hier eben auf der rechten Seite sehen Sie eben eine
Abbildung über die Evolution des Pferdes. Das hat man also sehr gut untersucht. Man hat viele
Knochenfunde gefunden in den letzten über die 60 letzten 60 Millionen Jahre und diese sogenannten
Fossilien, also diese Knochen, die geben uns eben Aufschluss über die Entwicklung und wir sehen
eben, dass von sehr kleinen Tieren sich die Pferde zu den heutigen noch recht großen Tieren
entwickelt haben. Wir sehen auch, dass sich zum Beispiel der Knochenbau zumindest der Bau des
Fußes entwickelt hat. Das ist also so eine typische Vorstellung, wie man sie eigentlich hat,
dass sich also Organismen langsam weiterentwickeln. Aber wir wissen auch, dass zur Evolution dazu
gehört, dass immer wieder Arten, Organismen aussterben. Das ist ein ganz normaler Prozess und
aus diesen Fossilienfunden, die wir jetzt kennen, schätzt man, dass ungefähr 95 Prozent aller Arten,
die man bislang bestimmt hat, dass die eigentlich heute nicht mehr existieren, dass die also während
im Laufe der Erdgeschichte ausgestorben sind. Und insofern haben wir also, ist bei diesen
Aussterbeprozessen oder Aussterben von Organismen, das ist ein ganz normaler Prozess während dieser
Evolution. Und diese Aussterbeprozesse, die erfolgten eigentlich mit unterschiedlichen Raten. Wir haben
immer generell ein Aussterben, aber sie sehen hier auf diesem Diagramm, das Prozentual-Aussterben von
Gattungen, wie man das also aus Fossilien rekonstruiert hat. Das sind also statistische
Daten aus unzähligen Fossilfunden, die Sie hier sehen und unten aufgetragen, die letzten 300
Millionen Jahre. Und Sie sehen eben diese, ja wie sagt man, diese Peaks, die also zeigen, dass also
an bestimmten Zeiten, zum Beispiel zwischen Perm und Trias, über 50 Prozent, fast 60 Prozent aller Gattungen
von Tieren, so weit man konstruieren kann, ausgestorben sind. Das Gleiche sehen wir an der Grenze
Trias zum Jura oder eben Kreide zum Kenozoikum. Zu dieser Zeit vor etwa 65 Millionen Jahren, also
zum Ende der Kreidezeit, da sind dann zum Beispiel auch die Dinosaurier ausgestorben, ja, und die
Ammoniten und viele andere Lebewesen in den Ozeanen und auf den Kontinenten. Und aus dieser
Rekonstruktion von eben diesen Fossilien hat man in der Geologie dann auch oft diese Grenzen zwischen
einzelnen Epochen, wie zum Beispiel zwischen Perm und Trias, die sind eben auch definiert worden
über solche Aussterbeereignisse. Und wir sehen, dass zum Beispiel vor 250 Millionen Jahren eben an der
Perm-Trias-Grenze, schätzt man, dass bis zu 90 Prozent aller Marienarten ausgestorben sind.
Das war also eigentlich das gewaltigste Massensterben, das wir auf diesem Planeten hatten, wo zum
Beispiel dann auch die Trilobiten zum Opfer fielen. Also diese Aussterbeprozesse sind ganz typisch
eben für die Entwicklung der Erde und des Lebens auf der Erde. Und die Frage ist jetzt natürlich,
was führte dazu, dass diese einzelnen oder dass es zu solchen katastrophalen Ereignissen kamen.
Und darüber gehen werden wir halt an diesem Vortrag reden und nächste Woche Herr Peter Schulte dann
reden. Und zwar gibt es zwei wesentliche Theorien. Das eine ist eine extraterrestrische Theorie und
die andere Theorie, die vertrete ich hier, dass also Vulkanismus die Ursache war für diese
Aussterbeereignisse. Und Sie sehen hier eine Karte der Erde heute und Sie sehen in Rot, das sind
Presenters
Prof. Dr. Karsten Haase
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:28:09 Min
Aufnahmedatum
2010-10-26
Hochgeladen am
2018-05-06 12:13:31
Sprache
de-DE
Gleichzeitig mit dem Massensterben der Dinosaurier ereigneten sich gigantische Vulkanausbrüche im heutigen Indien, die insgesamt etwa 1,3 Millionen Kubikkilometer Lava innerhalb von nur wenigen hunderttausend Jahren förderten. Die Entgasung dieser Laven besonders von Schwefeldioxid kann das Klima der Erde erheblich gestört haben und man vermutet, dass es zu einer drastischen Abkühlung kam. Diese Annahme wird durch die Untersuchung von rezenten Vulkanausbrüchen unterstützt, die allerdings (zum Glück!) um ein Vielfaches kleiner waren als die Vulkaneruptionen vor 65 Millionen Jahren. In der Erdgeschichte wurden mehrere Massensterben beobachtet und in den meisten Fällen treten gleichzeitig ähnlich gewaltige Vulkanausbrüche auf wie die in Indien. Daher geht man heute davon aus, dass diese vulkanischen Eruptionen maßgeblich die Evolution beeinflussten und Lebewesen, die über lange Zeiträume erfolgreich waren wie die Dinosaurier, plötzlich durch vulkanische Kräfte aus dem Erdinneren ausgelöscht wurden.