Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ich darf mich auch nochmal für die Einladung bedanken zu ihrer Vortragsreihe und ich möchte
sie heute alle auf eine kleine Exkursion mitnehmen in die elektrischen Netze, in die elektrische
Energieversorgung und es wird ein wenig Technik sein, aber wir werden auch eine kleine Zeit
Reise gemeinsam miteinander machen, weil ich möchte einfach darauf eingehen, wie hat man
eigentlich die Energieversorgung früher gestaltet, wie sieht das System heute aus und last but
not least auch, wie können wir das Ganze in Zukunft umbauen und verändern. Darum soll es
heute Abend gehen und wir beginnen mal mit einem kleinen, kleiner Übersicht zum Thema. Es geht
natürlich auch heute um die Energiewende, wie man im Ausland mittlerweile sagt,
the German Energiewende. Wir stehen im Fokus der Welt und es vergeht denke ich keinen Tag.
Sie sehen das hier an einigen Schlagzeilen, das Stromnetz kommt nicht voran, Stromschlag
aus Brüssel, es vergeht keinen Tag, wo nicht in den Medien über das Thema Energiewende berichtet
und diskutiert wird. Ja, vielleicht eine Frage bei dieser Gelegenheit an Sie. Wer von Ihnen
weiß denn, wo und wann der Begriff der Energiewende geprägt wurde? Jemand eine Idee? Meine Studierenden
auch nicht. Völlig richtig. Also der Begriff stammt aus dem Jahr 1980, war damals
Titel einer Studie des Freiburger Ökoinstituts und die hieß Energiewende, Wachstum und Wohlstand
ohne Öl und Uran. Das war 1980, also Sie sehen die Wissenschaftler haben sich auch seinerzeit
schon Gedanken über den Umbau der Energieversorgung gemacht und wenn man so will hat es 30 Jahre
gedauert bis das Ganze jetzt hier in der Gesellschaft angekommen ist. Gut, wir beschäftigen uns
natürlich schon länger mit dem Umbau und darum soll es jetzt auch ein bisschen gehen.
Mein Kollege Herr Kahl hat ja in der letzten Woche so ein bisschen das Thema was kostet
die Energiewende beleuchtet. Ich möchte das heute mal aus einem etwas anderen Blickwinkel
darstellen und zwar soll es um die Gestaltung des Gesamtsystems gehen, um Kraftwerke, um
Netze, um natürlich um Integration erneuerbarer Energien, um Versorgungssicherheit und auch
ein wenig um die Kosten. Wir werden nachher auch ein bisschen über den Strompreis reden.
Zur Gliederung, ich gebe Ihnen eine kurze Einleitung, wie Sie hier sehen, dann wenn
wir uns mal den aktuellen Herausforderungen stellen, was hat sich im Netz verändert,
wie sieht es heute im Netz aus und dann möchte ich Ihnen einige unserer Forschungsprojekte
vorstellen und da geht es von Europa bis zu den Stadtwerken Erlangen. Abschließend
gibt es dann noch eine kleine Zusammenfassung und das Ganze wird so grob eine Stunde dauern
und wir werden mal sehen, wie wir durchkommen. Starten wir mit der ersten Frage und der
Einleitung, Energiewende, warum, was treibt uns eigentlich in Sachen Energiewende? Nun,
es gibt da ja auch sehr viele Ansichten, ich möchte Ihnen zwei, drei Aspekte mal hier
näher bringen, weshalb ich der Meinung bin, wir müssen das System nach und nach umbauen,
aber auch mit Bedacht umbauen, das ist glaube ich sehr wichtig. Dieses Bild zeigt Ihnen
mal in einer ganz netten Darstellung, den Verlauf des Weltenergiebedarfs, aktuell 140.000 TWh,
etwa Tendenz Prognose für 2020 250.000 TWh. Wir haben etwa momentan eine Weltbevölkerung
von 7,5 Milliarden Menschen, auch hier Tendenz steigend, das ist auf der linken Ordinate
beides skaliert und auf der rechten Ordinate sehen Sie den CO2 Ausstoß, fairerweise muss
ich mal hier sagen, die Achse beginnt nicht bei Null, also es ist aufgesetzt und CO2 ist
ja einer der Stoffe, der vermutlich für den Treibhauseffekt verantwortlich gemacht wird,
es gibt da unter den Forschern ja durchaus auch unterschiedliche Meinungen. Den Thema
möchte ich mich heute nicht stellen, aber auf jeden Fall heißt CO2 Ausstoß auch Verbrauch
von fossilen Ressourcen und da muss man glaube ich drauf gucken. Fakt ist, die Oberflächentemperatur
der Erde ist in den letzten 100 Jahren um einen Grad angestiegen und ich bin der Meinung,
jedes Grad ist ein Grad zu viel. Ressourcen und die Reichweiten unserer Energieträger,
das sehen Sie hier mal für Öl, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle und Uran und Reserven zum Unterschied,
hier sind die Rohstoffe, die wir kennen und von denen wir wissen, dass wir die mit uns
heute zur Verfügung stehenden Techniken wirtschaftlich gewinnen können. Also das ist was wirklich
da ist, womit wir planen können. Ressourcen sind dagegen Rohstoffe, die wir vermuten und die mit
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:41:59 Min
Aufnahmedatum
2014-01-28
Hochgeladen am
2014-02-03 08:03:50
Sprache
de-DE
Die elektrische Energieversorgung steht in den nächsten Jahrzehnten vor dem vielleicht revolutionärsten Umbruch seit der Elektrifizierung der Industriegesellschaft. Der weltweit steigende Energiebedarf, ehrgeizige Ziele zum globalen Klimaschutz, die Öffnung der Märkte und nicht zuletzt der in Deutschland beschlossene Kernenergieausstieg erfordern eine schrittweise und zugleich tiefgreifende Umstrukturierung bestehender Systeme. Der Vortrag gibt einen Überblick über verschiedene Aspekte zur zukünftigen Gestaltung der Übertragungs- und Verteilnetze unter Berücksichtigung der zunehmenden Integration von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Neben den Grundlagen und erweiterten Anforderungen zur Auslegung des Gesamtsystems werden laufende Forschungsarbeiten vorgestellt und Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung der Elektrizitätsversorgung aufgezeigt.