Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Mein Thema lautet, wie gesagt, effektives Krafttraining für Einsteiger. Das Ziel meines
Vortrags ist, ja, einige Mythen oder auch Legenden des Krafttrainings zu entzaubern und ihnen
letztendlich eine kleine Handlungsanweisung für ein effektives Krafttraining an die Hand zu geben.
Warum überhaupt Krafttraining? Zunächst gibt es natürlich einige gute Gründe, ein Krafttraining
zu beginnen. Ich will sagen, die Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern. Gut in unserem
Fall die Attraktivität zu erhalten, Gesundheit zu steigern oder ebenfalls zu erhalten und das
Selbstbewusstsein aufzupolieren. Wenn Sie nun sagen, okay, dann möchte ich es doch mal probieren,
aber ich habe wenig Zeit, dann möchte ich Sie hier abholen, wie man denn nun am effizientesten,
nicht unbedingt am effektivsten, aber am effizientesten trainiert. Gut, der erste große
Zeitfresser in Zeiten knapper zeitlicher Ressourcen ist natürlich die Trainingshäufigkeit. Ich will
sagen, wie oft muss ich denn trainieren, dass wirklich ein Zuwachs an Kraft, ein Zuwachs an
Muskelmasse zutage tritt. Ja, diese Frage ist natürlich etwas abhängig von der Reizintensität.
Beziehungsweise auch vom Ausbelastungsgrad, also schlicht und ergreifend vom Anstrengungsgrad. Die
gute Nachricht ist, dass sowohl bei untrainierten wie auch bei trainierten in einem moderaten
Intensitätsbereich, also Anspruchungsbereich tatsächlich zwei bis drei Trainingsanheiten je
Muskelgruppe, je Woche ausreichen. Sowohl das Einwiederholungsmaximum, will sagen,
die Maximalkraft zu steigern, wie auch die fettfreie Masse. Im Weiteren werde ich die
fettfreie Masse immer als Lean Body Mass, als LBM, abkürzen. Wie gesagt, als Fazit ist hier zu
ziehen, ein zweimaliges Training die Woche erscheint durchaus als effizient und vielversprechend.
Der nächste große Zeitfresser stellt natürlich die Trainingsdauer dar. Das heißt, wie lange
soll ich denn trainieren? Und mit dieser Fragestellung unmittelbar verbunden ist aus meiner
Sicht die stets aktuelle Frage ein Einsatztraining oder lieber ein Mehrsatztraining. Einsatztraining
bedeutet ein Durchgang je Übung, Satz wird mit Übung gleichgesetzt oder muss ich mehrere Sätze
je Übung durchführen, um hier vielversprechende oder bessere Ergebnisse zu bekommen. Auch diese
Fragestellung ist zunächst abhängig von der Reizhöhe, also von ihrer Belastung. Wie hoch will
ich belasten, wie hoch soll die Reizhöhe sein und insbesondere vom Trainingsstatus der Person. Wenn
wir uns hier auf die linke Grafik konzentrieren, die hier die untrainierten fokussiert und zunächst
die Y-Achse betrachten, hier ist die Maximalkraftveränderung der Intervention. Diese
Intervention ging hier über 14 Wochen. Dargestellt ist hier die ersten beiden ersten Säulen ein
sogenanntes Einsatztraining, also Single-Set-Training. Verglichen wird dieses Training mit einem
Mehrsatztraining, in diesem Fall drei Sätze, ebenfalls in zwei Bewegungsausführungen, langsam
und schnelle Bewegungsausführungen. Das ist für uns nun unheblich und Sie sehen im Grundsatz zunächst
bei den untrainierten gut. Wir haben etwas günstigere Effekte bei einem Mehrsatztraining,
das natürlich wesentlich zeitaufwändiger ist, aber wir haben durchaus günstige und effektive
Effekte auf die Kraft, wenn wir nur einmal die Übung durchführen. Ganz anders sieht es leider
aus bei Hochtrainierten, also eine hochtrainierte Gruppe, die wir selbst betreut und trainiert hatten.
Hier sehen Sie auch hier wieder auf der Y-Achse die Maximalkraftveränderung über die Zeit.
Insgesamt hatten wir hier zwölf Wochen trainiert, gegenübergestellt hier zwei Übungen, einmal
Leg Press, das heißt Beinpresse. Ich denke Sie kennen diese Übung, das heißt also ich mach's
vielleicht vor, Sie liegen im Gerät und strecken das Bein, die Beinpresse nicht zu wechseln mit
Beinstrecken, andere Übungen und die sogenannte Bench Press, das wäre letztendlich dann Bankdrücken.
Sie liegen auf der Bank, das gibt es als Gerät oder auch mit der langen Handel und schieben dann die
Last von sich weg im Liegen gegen die Schwerkraft. Also für diese beiden Übungen zeigen sich
hochsignikante Zwischengruppenunterschiede immer zugunsten dieses Mehrsatztraining.
Will sagen für einen Hochtrainierten ist ein Einsatztraining einfach nicht mehr effektiv,
zumindest nach längerer Zeit eines Mehrsatztrainings. Will sagen ein Mehrsatztraining ist eigentlich
generell überlegen, was die Kraftentwicklung, was die Entwicklung der Muskelmasse betrifft,
aber auch dieses sogenannte Hittraining, also High Intensity Training mit einem Satz ist zumindest
bei Untrainierten oder Wenigtrainierten ebenfalls sehr gut geeignet, Maximalkraft und Muskelmasse
Presenters
PD Dr. Wolfgang Kemmler
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:51:36 Min
Aufnahmedatum
2014-11-13
Hochgeladen am
2014-11-17 11:09:09
Sprache
de-DE
In dem Vortrag geht es zunächst darum, wissenschaftlich belastbare Daten zur optimalen Durchführung eines Krafttrainings für Einsteiger oder für Personen mit geringem Zeitbudget zu liefern. Prof. Kemmler forscht seit etlichen Jahren in diesem Bereich, so dass er diese Diskussion sehr gut anhand eigener Studien und adäquater Literatur führen kann. Um den tatsächlichen Beleg zu liefern, dass ein so zusammengestelltes Körpertraining tatsächlich funktioniert, präsentiert er Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Studie.