Guten Abend, einen ganz herzlichen Dank einmal für die einleitenden Worte für die Einladung,
dass ich hier ein bisschen was erzählen kann zur Chaos Theorie, die dann ein wichtiger
Bestandteil von meiner Dissertation in der Philosophie war. Genau und natürlich Ihnen
allen fürs Kommen. Also ich bin ganz begeistert trotz Pandemie, dass es doch einige hierher
verschlagen hat und ja, Sie sich jetzt für die Chaos Theorie interessieren. Ich entschuldige
mich auch gleich mal, Sie haben gerade gehört, Physiker vom Studium her und jetzt natürlich
in der Elektrotechnik. Das heißt, so ganz vom mathematischen Wegkommen werde ich leider nicht.
Das Thema ist jetzt auch durchaus mathematisch von den Grundlagen. Ich versuche es so weit wie
möglich zu reduzieren und verständlich hoffentlich vorzutragen, aber da müssen Sie jetzt durch.
Gleich mal zur Vorwarnung, also wir fangen dann tatsächlich an mit den Grundlagen, also steigen
hier wirklich ein bisschen mathematisch ein, gucken uns dann an, was ist mit Chaos gemeint und ich
würde mal sagen, danach wird es besser. Genau die Idee ist tatsächlich erstmal zu sagen, in welchem
Setting bewegen wir uns eigentlich? Was sind so diese Systeme, mit denen wir da eigentlich zu tun
haben? Wovon spreche ich eigentlich? Was ist dann eigentlich aufgezeichnet, wenn ich da so einen
Plot auf den Folien bringe? Dann eben der Punkt, was meine ich jetzt eigentlich mit Chaos? Was ist
dann so dieses Verständnis, das sich heraus entwickelt? Und dann erst würde ich in die
geschichtliche Entwicklung reingehen, um dann zu zeigen, wie hat sich dieser Herausbegriff eigentlich
entwickelt und wie hat sich diese Disziplin eigentlich entwickelt, damit man jetzt nicht einfach
vorher schon die ganzen Konzepte aus der Historie an den Kopf geknallt bekommt und dann erst hoffentlich
mitgeteilt bekommt, was das eigentlich sein soll. Daher also diese Gliederung und nach
der geschichtlichen Entwicklung dann eben der Punkt, was ist denn jetzt eigentlich geblieben
von der Chaos Theorie? Was hat sich so erhalten als Fazit daraus? Und dann kommen wir natürlich zur
Zusammenfassung. Und damit kommen wir eben tatsächlich zur Einführung und ein paar Grundlagen. Und wie
schon angekündigt, wir kommen jetzt hier gleich mal zu den mathematischen Systemen. Es schimpft sich
rekursive Abbildungen. Und die Idee ist erstmal, wie beschreiben wir eigentlich mathematisch
irgendwelche Systeme, die wir beobachten wollen und dann möglichst prognostizieren wollen. Nicht
nur in der Physik, da ist es dann Gang und Gäbe, aber auch dann, wie wir dann später sehen werden,
in der Biologie, in der Chemie und so weiter. Das heißt, wir versuchen die mathematisch in irgendeiner
Weise darzustellen, um sie dann mathematisch analysierbar zu machen und dann numerisch weiter
zu bestimmen. Und für diese mathematische Modellierung gibt es erst mal zwei Ansätze,
die sich da unterscheiden, je nachdem, was jetzt genau durch dieses Modell bestimmt wird. Und zwar
wir nehmen an, wir haben jetzt den aktuellen Zustand. Wie sieht das System aktuell aus? Welche
Eigenschaften hat es? Und jetzt ist die Frage, wie bestimmt dieses System eigentlich dann die Zukunft?
Die eine Möglichkeit ist, diese Entwicklung in die Zukunft hinein geht schrittweise. Klassisches
Beispiel, das wir später auch kennenlernen, ist zum Beispiel Populationsdynamik. Man sagt, gut,
wir haben jetzt in dem Sommer eine Kaninchenpopulation von der und der Anzahl. Wir gucken
uns jetzt nicht an, wie das jetzt mit jedem neuen Kaninchen, das auf die Welt kommt, oder
von irgendeinem Fuchs geschnappt wird, wie sich das in jedem Tag entwickelt, sondern wir schauen uns
an im Sommer und dann nächster Sommer. Das heißt, wir gehen sozusagen im Jahresrhythmus durch und
haben sozusagen schrittweise eine Entwicklung. Dann bekommen wir ein Modell, in dem der aktuelle
Zustand direkt auf das nächste Jahr hinweist und wir eben diesen Zusammenhang eine ziskrete
Zustandsänderung haben und eben dann schrittweise vorgehen, also eine rekursive Abbildung. Wir kommen
dann gleich noch mal drauf. Ich werde ein paar Beispiele zeigen, rekursiv eben von einem Zeitpunkt
zum nächsten. Was auch häufig vorkommt und fast die Physik noch deutlicher dominiert, sind dann
hier aber die Punkte, wo es um infinitesimale Änderungen geht. Heißt, wir haben den aktuellen
Zustand und der ändert sich jetzt kontinuierlich, das heißt nicht in einem Schritt von einem Jahr
zum nächsten, sondern tatsächlich jetzt hier auf der Zeitachse kontinuierlich angeguckt. Dementsprechend
ist auch diese Änderung, die der aktuelle Zustand auslöst, ganz, ganz klein, mathematisch gesehen,
also infinitesimal klein und das wird dann dargestellt als Differentialgleichung. Wir
bekommen also ein Gleichungssystem, in dem verschiedene Ableitungen enthalten sind und
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:55:54 Min
Aufnahmedatum
2021-11-25
Hochgeladen am
2021-12-07 08:43:35
Sprache
de-DE
Die Chaostheorie etablierte sich Ende des 20. Jahrhunderts als wissenschaftliches Themenfeld und entwickelte, nicht zuletzt aufgrund ihres hochgradig interdisziplinären, nahezu allumfassenden Charakters, große Popularität über die Grenzen der akademischen Forschung hinaus. Der Vortrag versucht, den Weg der Chaostheorie nachzuzeichnen und die Frage zu beantworten, welche der an sie gestellten Erwartungen sich erfüllt haben.