10 - Einführungsvorlesung Mittelalter [ID:2041]
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Morgen meine Dame meine Herren wir reden heute über etwas was

Ihnen vielleicht etwas fremd vorkommt und zwar über die Entstehung der Vernunft und

wir müssen ganz ganz ganz weit zurück gehen denn Vernunft ist etwas was

beim Christentum nicht eo ipso selbstverständlich ist denn das Christentum ist

ja eine Offenbarung Religion das heißt der 1. Schritt zum Christentum ist

nicht Vernunft mäßig sondern es ist ein Sprung des Glaubens

das heißt im Grunde genommen das Christentum ist gegenüber der reinen Vernunft

etwas feindseelig vielleicht etwas misstrauisch eingestellt aber

dies ändert sich im Laufe der Antike weil die Christen zunächst einmal verfolgt worden

und zwar von Heiden und um diese Verfolgung abzuwehren haben

sie unter anderen der heidnischen Umwelt erklärt was das Christentum

ist unter anderem lief das Gerücht ich glaube Tacitus kolportiert dass das die Christen kannibalistische

Feste feiern natürlich wenn sie darum rum laufen

und davon reden dass sie Fleisch und Blut Christi zu sich nehmen kommt natürlich ein Heide auf

dumme Gedanken also mussten die Christen sich erklären sie mussten sagen

was das Christentum ist sie haben sich an ein philosophisch geschultes

griechisch geprägtes Publikum gewendet und mussten das

Christentum so erklären dass dieses Publikum etwas mit der Erklärung anfangen

konnte das heißt die Vernunft das philosophisch geschulte Argument

wurde zur Selbst Verteidigungswaffe der Christen noch in der Verfolgung Zeit

und dies hat eine lange Debatte unter den Kirchenhistoriker und historischen Theologen ausgelöst wie

viel Griechentum wieviele griechisch platonische Philosophie das Christentum

sozusagen infiziert hat könnte man nicht irgendwie all dieses Griechentum aus

dem Christentum herausnehmen um zum Urchristentum sozusagen am Tag nach

der Kreuzigung Christi zurückzukehren und die Antwort ist das geht gar nicht ihr akademischen

Großvater Pelikan hat das mit dem Schälen einer Zwiebel verglichen der Versuch das Griechentum

aus dem Christentum rauszunehmen ist ebenso wie man eine Zwiebel schält man nimmt eine

Schale und noch eine Schale und noch eine Schale ab und bald hat man nur noch den Geruch an den Fingern also

ist es vollkommen unmöglich aber Vernunft kommt in das Christentum erstmal als Selbst Verteidigungswaffe

hinein eine andere Stufe wurde erreicht mit dem Toleranz

Edikt von Konstantin dem Großen das Christentum war zunächst einmal eine tolerierte

und dann 50 Jahre später oder so eine Staatsreligion und damit stellte

sich die Frage wie sollte das triumphale Christentum

jetzt mit dem Kulturerbe der Antike umgehen wie sollte man

das überhaupt aufgreifen oder sollte man es links liegen lassen denn für die Christen war

alles eine Einheit man konnte Religion Wissenschaft Kunst und

alles mögliche nicht auseinander trennen die gehörten zusammen Augustinus der

Große Ahnen Vater der westlichen Kirche hat in der Doktrina Christiana an der Wende

zum fünften Jahrhundert geschrieben und die Antwort darauf gegeben wie das

Christentum mit dem Kulturerbe der Antike umgehen sollte die Antwort lautet schlicht

und ergreifend die gesamten Wissenschaften Antike sind nichts anderes als Hilfswissenschaften zum

Verständnis und Auslegung der Bibel nämlich Grammatik und Logik sind

notwendig zum wörtlichen Verständnis des Textes und der Argumente etwa in

den Paulusbriefen die Rhetorik ist notwendig um das Evangelium zu verkünden und

Augustinus war ein Meister der antiken Rhetorik und die anderen antiken Wissenschaften Zoologie

Zahlensymbolik Astronomie und so weiter und sofort sind zum Verständnis der Allegorien

in der Bibel notwendig also die antike Wissenschaft ist nur eine

Sammlung von Hilfswissenschaften für die Hauptaufgabe nämlich das Verständnis

der Bibel und die Verkündung des Evangeliums mehr sollten sie nicht sein als

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:13:45 Min

Aufnahmedatum

2012-01-13

Hochgeladen am

2012-01-13 13:36:25

Sprache

de-DE

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