diese Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert Guten
Morgen meine Dame meine Herren wir reden heute über etwas was
Ihnen vielleicht etwas fremd vorkommt und zwar über die Entstehung der Vernunft und
wir müssen ganz ganz ganz weit zurück gehen denn Vernunft ist etwas was
beim Christentum nicht eo ipso selbstverständlich ist denn das Christentum ist
ja eine Offenbarung Religion das heißt der 1. Schritt zum Christentum ist
nicht Vernunft mäßig sondern es ist ein Sprung des Glaubens
das heißt im Grunde genommen das Christentum ist gegenüber der reinen Vernunft
etwas feindseelig vielleicht etwas misstrauisch eingestellt aber
dies ändert sich im Laufe der Antike weil die Christen zunächst einmal verfolgt worden
und zwar von Heiden und um diese Verfolgung abzuwehren haben
sie unter anderen der heidnischen Umwelt erklärt was das Christentum
ist unter anderem lief das Gerücht ich glaube Tacitus kolportiert dass das die Christen kannibalistische
Feste feiern natürlich wenn sie darum rum laufen
und davon reden dass sie Fleisch und Blut Christi zu sich nehmen kommt natürlich ein Heide auf
dumme Gedanken also mussten die Christen sich erklären sie mussten sagen
was das Christentum ist sie haben sich an ein philosophisch geschultes
griechisch geprägtes Publikum gewendet und mussten das
Christentum so erklären dass dieses Publikum etwas mit der Erklärung anfangen
konnte das heißt die Vernunft das philosophisch geschulte Argument
wurde zur Selbst Verteidigungswaffe der Christen noch in der Verfolgung Zeit
und dies hat eine lange Debatte unter den Kirchenhistoriker und historischen Theologen ausgelöst wie
viel Griechentum wieviele griechisch platonische Philosophie das Christentum
sozusagen infiziert hat könnte man nicht irgendwie all dieses Griechentum aus
dem Christentum herausnehmen um zum Urchristentum sozusagen am Tag nach
der Kreuzigung Christi zurückzukehren und die Antwort ist das geht gar nicht ihr akademischen
Großvater Pelikan hat das mit dem Schälen einer Zwiebel verglichen der Versuch das Griechentum
aus dem Christentum rauszunehmen ist ebenso wie man eine Zwiebel schält man nimmt eine
Schale und noch eine Schale und noch eine Schale ab und bald hat man nur noch den Geruch an den Fingern also
ist es vollkommen unmöglich aber Vernunft kommt in das Christentum erstmal als Selbst Verteidigungswaffe
hinein eine andere Stufe wurde erreicht mit dem Toleranz
Edikt von Konstantin dem Großen das Christentum war zunächst einmal eine tolerierte
und dann 50 Jahre später oder so eine Staatsreligion und damit stellte
sich die Frage wie sollte das triumphale Christentum
jetzt mit dem Kulturerbe der Antike umgehen wie sollte man
das überhaupt aufgreifen oder sollte man es links liegen lassen denn für die Christen war
alles eine Einheit man konnte Religion Wissenschaft Kunst und
alles mögliche nicht auseinander trennen die gehörten zusammen Augustinus der
Große Ahnen Vater der westlichen Kirche hat in der Doktrina Christiana an der Wende
zum fünften Jahrhundert geschrieben und die Antwort darauf gegeben wie das
Christentum mit dem Kulturerbe der Antike umgehen sollte die Antwort lautet schlicht
und ergreifend die gesamten Wissenschaften Antike sind nichts anderes als Hilfswissenschaften zum
Verständnis und Auslegung der Bibel nämlich Grammatik und Logik sind
notwendig zum wörtlichen Verständnis des Textes und der Argumente etwa in
den Paulusbriefen die Rhetorik ist notwendig um das Evangelium zu verkünden und
Augustinus war ein Meister der antiken Rhetorik und die anderen antiken Wissenschaften Zoologie
Zahlensymbolik Astronomie und so weiter und sofort sind zum Verständnis der Allegorien
in der Bibel notwendig also die antike Wissenschaft ist nur eine
Sammlung von Hilfswissenschaften für die Hauptaufgabe nämlich das Verständnis
der Bibel und die Verkündung des Evangeliums mehr sollten sie nicht sein als
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:13:45 Min
Aufnahmedatum
2012-01-13
Hochgeladen am
2012-01-13 13:36:25
Sprache
de-DE