9 - Einführungsvorlesung Mittelalter [ID:2000]
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[MUSIK]

dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert

so meine Damen und Herren heute nehmen wir sozusagen die Mutter aller Urknalle den

Anfang der Kreuzzugsbewegung durch und wir fangen am besten wirklich mit dem

Urknall selbst an nämlich mit der Predigt von Urban II. in Clermont

am 27. November 1095 wir wollen erstmal den Inhalt zusammenfassen und

dann die Reaktion der Zuhörer darauf schildern Urban beginnt mit der Schilderung

der Lage der Christen unter muslimischer Herrschaft im Nahen Osten und stellt

fest in sehr bewegten Worten dass sie in einer jämmerlichen Lage sind

ruft aber dann das ist das Neue die jämmerliche Lage der Christen

unter den Muslimen ist eine alte alte Nachricht aber er ruft zum Handeln auf

insbesondere zum Kämpfen zum Wohle der eigenen Religion dabei verspricht

er denen die für die eigene Religion kämpfen die den Sündenerlass

das ist im Grunde genommen fast alt denn wir haben ja gesehen bei den

Grafen von Anjou dass man die Möglichkeit hat auf einer Pilgerfahrt die Sünden

sozusagen LKW-weise in Jerusalem abzuladen hier wird aber jedem Kämpfer den

Erlass der Sünden zugesagt und dazu sozusagen verstärkend

Urban betont wie sündhaft diese Zuhörer sind wie groß der

Läuterungsbedarf ist ihr Ritter sagt er missbraucht eure Macht im Kampf

untereinander anstatt sie in Dienst der Religion zu stellen das heißt

dieser Kreuzung wird dargestellt als ein Akt der persönlichen Buße

die Reaktion auf diese Predigt ist

überwältigend während der Predigt schreien die Zuhörer Deus

lo volt also Gott will es nach der Predigt gibt's ein hysterisches Verlangen

nach der eigenen Sündenvergebung und diejenigen die ein Gelübde abgelegt haben

ganz spontan ins Heilige Land zu fahren und für die eigene Religion zu kämpfen heften ein

Kreuz an die Kleidung als Zeichen dass sie sich dem Zug anschließen wollen

nun müssen wir uns fragen wieso kommt diese Predigt so gewaltig an

warum diese hysterische übertriebene Reaktion und es gibt 2 Elemente die wir hier analysieren

müssen das eine ist die Kreuzzugsidee selbst die wir sofort in 2

Wurzeln herunterbrechen und zwar den gerechten Krieg und die religiöse Unruhe des

11. Jahrhunderts und zweitens die Fähigkeit Urbans exakt seine Zielgruppe anzusprechen

nun die Kreuzzugsidee wie gesagt hat 2 Wurzeln gerechter Krieg und religiöse Unruhe die

nehmen wir im Folgenden durch das Entscheidende ist Urban konnte diese Kreuzzugsidee so

formulieren und so exakt auf sein Zielpublikum nämlich die

Ritterschaft formulieren dass sie reagieren mussten und dazu war er durchaus in

der Lage denn er war selbst Adliger er war Sohn eines Adligen aus der

Champagne und zweitens ihm gelang es die Sprache der Ritter zu benutzen um

die Ritter direkt anzusprechen analog die Kreuzzugslieder die zu dieser

Zeit komponiert wurden um die Stimmung anzuheizen betonen dass Gott als bedrohter

Lehensherr anzusehen ist und wir denken daran wie betet man im Mittelalter

man betet mit gefalteten Händen genau wie bei der Schwörung der Mannschaft

das heißt Gott ist mein Lehensherr schon allein von der von der Lage von der Körpersprache

her wenn ich bete dies ist mein Lehensherr und seine Lehensleute

nämlich alle Christen müssen ihm zu Hilfe eilen also er spricht in lehensrechtlichen Begriffen

und lehensrechtlichen Ideen nun erste Wurzel der

Kreuzzugsidee ist der gerechte Krieg und alle Gedanken der Christenheit über das über

den gerechten Krieg gehen letzten Endes auf Augustinus de civitate dei vom Gottesstaat

Anfang des 5. Jahrhunderts geschrieben Augustinus differenziert 2

Dinge einmal ob der Krieg objektiv berechtigt ist gerechtfertigt ist und zweitens ob

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:25:42 Min

Aufnahmedatum

2011-12-16

Hochgeladen am

2011-12-16 15:51:22

Sprache

de-DE

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