Also, mir leuchtete sehr eindränglich Kritik, die du am Anfang jetzt auch formuliert hast,

wie die Studie aufgebaut hat und was wir da vielleicht so wie beachtet haben.

Also auch in dieser Hinsicht, aus der Studie jetzt nochmal zu lernen für eventuell weitere Studien,

die man da noch anschließen kann, wäre auch so eine Frage.

Aber natürlich auch die Frage, was wir für die Weiterentwicklung des bayerischen Religionsunterrichts

vielleicht noch erforschen sollten oder welche Fragestellungen sich aus der MLS-Studie dann ergeben.

Also ich lade sie ein, nochmal an diesen Fragen jetzt vielleicht auch anzudocken

und dass wir dann nochmal ins Gespräch kommen.

Ich kann vielleicht einen ersten Input geben.

In meinem ersten Leben war ich ja Mathelehrer und Religionslehrer.

Ich hatte also so zwei, drei Fächer, die hinten liegen.

Und das Spannende bei beiden Fächern ist aber, obwohl sie beide mehr oder weniger gleich unbediebt sind,

stellt keiner die Sinnfrage, wenn es um Mathematik geht.

Und wenn ich in die Mathematik-Didaktik reingucke, dann beschäftigt die sich eigentlich einen ernsthaft mit der Frage,

ist Mathematik beliebt oder nicht, das ist für die überhaupt keine Frage,

sondern die Frage, welchen Lerneffekt ergibt eine Mathematikunterricht.

Das war für mich so ein bisschen so ein Abendblick nach Pfanne, inwieweit es hilfreich ist,

sich über die Beliebtheit des Vaters in den Kopf zu machen,

weil ich weiß nicht, ich fände es zumindest neu in der Bildungswelt eines Vaters an seiner Beliebtheit aufzuhängen.

Die Frage wäre für mich eher, was bringt eigentlich der Religionslehrer nicht?

Da gab es ein paar Indikatoren bei den Fragen nach der Begründung,

wobei die, da würde ich auch sagen, eigentlich schade entwurrt hingestellt sind, die sowieso dafür waren.

Aber das hielt ich eigentlich vielversprechender als diese Beliebtheitsfrage heranzubehören.

Ich kann gleich anschließen, das wird ja schon seit 30 Jahren gefragt, wie beliebt der Religionsunterricht ist,

und da zeigt sich immer wieder dieses merkwürdige Phänomen,

dass der Religionsunterricht im Vergleich mit den anderen Fächern auf den niederen Plätzen landet.

Und richtig verstanden ist das, glaube ich, auch nicht, was da miteinander verglichen wird

und warum eigentlich die anderen Fächer beliebt sind.

Das hat, glaube ich, nichts mit der Qualität des Religionsunterrichts zu tun,

weil die Schüler durchaus, wenn man sie hinterher fragt, mutmaßlich zufrieden mit dem Unterricht sind.

Und da glaube ich, da müsste es noch mal eine eigene Visitation dazu geben, warum das eigentlich so ist

und welche kognitiven Prozesse da im Hintergrund sind, damit das, warum das so ist.

Und wenn ich frage, was war, an meiner Berufsschule, wie beliebt ist das Unterrichtsfach,

dann zeigt sich auch zum Beispiel, dass die praktischen Fächer beliebter sind als die theoretischen Fächer.

Die Schwierigkeit ist dann auch, theoretische Fächer mit praktischen zu vergleichen.

Und die Frage ist, ob man nicht Fächer miteinander vergleichen,

bis die von der Struktur ähnlich sind, sodass man überhaupt eine valide Aussage darüber hat.

Da würde ich dafür kredieren, so eine Frage für eine bundesweite Studie überhaupt nicht zu nutzen,

weil man wird das nicht reproduzieren oder sozusagen nichts anderes bekommen als Religionsunterrichts ganz am Ende.

Aber man hat keine Erkenntnis gewonnen.

Da kann man die x-Studien, die es da gibt, seit 30 Jahren, hat man genug Belege für ein Phänomen,

was nicht zeitabhängig ist.

Darf ich Ihnen direkt über sprechen?

Die bisher größte Studie dieser Arbeit, die Bucher-Studie 2000,

die zeigt ein differenziertes Ergebnis.

Der Religionsunterricht in der Grundschule gehört zu den beliebtesten Fächern.

Und der Religionsunterricht in der Sekundarstufe 2 steht sehr gut da.

Dazwischen gibt es einen großen Einbruch.

Das heißt also, es hängt sehr davon ab, auf welche Schulstufe man geht, von den Befunden.

Und da sehe ich an, dass sich das wiederholt in der Schulstufenabhängigkeit.