Auch von meiner Seite herzlich willkommen. Schön, dass Sie heute da sind. Die Plätze sind gut gefüllt,
das freut mich. Vielen Dank Frau Knöppe für die Gelegenheit, dass wir heute hier Sie empfangen
dürfen. Sie hat es schon gesagt, heute geht es unter anderem um die Physik der Farben. Und wenn
man an Physik denkt und an Farben und so ans letzte Wochenende denkt, dann haben vielleicht viele von
Ihnen noch die Polarlichter im Kopf, die nicht nur Sie überraschen, sondern auch mich. Nichtsdestotrotz
habe ich noch die Zeit gefunden, noch eine Folie einzubauen, dass Sie uns das ein bisschen noch
angucken. Was steckt denn da eigentlich dahinter, hinter diesem Spektakel, das hoffentlich viele
von Ihnen sehen konnten. Und dafür beginnen wir hier mit diesem Bild der Polarlichter hier oben
links. Also ich habe sie leider nicht gesehen, ich habe es verpasst. Aber vielleicht hat es für Sie
ungefähr so ausgesehen. Herzlich willkommen, suchen Sie sich ruhig noch einen Platz. Eine rote
Schleier im Himmel, wenn man nach Norden blickt, vielleicht auch ein bisschen grün dabei. Und oft
hat man dann gelesen, ja das kommt von den koronalen Massenauswürfen, das kommt vom
Sonnenwind. Aber heute möchte ich noch ein bisschen draufblicken, warum gibt es da verschiedene Farben.
Also wie entsteht denn das, warum gibt es da rot und grün und so. Das steht nämlich typischerweise
in den Zeitungsartikeln, die ich jetzt so gelesen habe dazu. Nicht wird es nicht erwähnt und weil es
auch heute die Physik der Farben ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen, ganz kurz nur darauf
einzugehen. Also wenn man sich das ein bisschen genauer ansieht, dann sieht man bei guten Bedingungen
in unterschiedlichen Höhen der Atmosphäre auch unterschiedlich farbige Polarlichter. Und zwar
sind die roten Polarlichter in etwa in einer Höhe von 250 bis 1000 Kilometer Höhe, also sehr sehr
hoch. Weiter unten sind die Polarlichter typischerweise grün und noch weiter unten sind sie dann manchmal
etwas seltener, blau oder auch violett. Und die Ursache oder der Hintergrund der grünen und roten
Polarlichter in den hohen Höhen ist der Sauerstoff, der in diesen Schichten noch zu finden ist. Und
zwar nicht das Sauerstoffmolekül O2. Also ein Sauerstoffmolekül besteht aus zwei Sauerstoffatomen,
sondern tatsächlich ein elementarer Sauerstoff, ein einzelnes Sauerstoffatom, das in diesen
Höhen Schichten ungebunden vorkommt. Ein bisschen weiter unten, also die niedrigen Schichten, kommen
nicht von dem Sauerstoff, sondern von dem Stickstoff und zwar in diesem Fall wirklich von dem Molekül
Stickstoff N2, das heißt zwei Stickstoffatome zueinander gebunden. Jetzt wissen Sie noch nicht,
warum denn diese Farben entstehen. Sie wissen vielleicht noch von welchen Molekülen oder Atomen
sie kommen. Um das zu verstehen, gucken wir jetzt mal hier in die Decke und sehen diesen
leuchtenden Schriftzug. Und dieser leuchtende Schriftzug ist gar nicht so verschieden zu den
Polarlichtern. Hier haben wir nämlich in den einzelnen Buchstaben Farbstoffe. Also das sind
Plastikscheiben und diese Plastikscheiben sind Farbstoffe eingepättet und diese Farbstoffe haben
die Eigenschaft, dass sie in verschiedenen Farben leuchten können. Und wie leuchten sie? Wir schauen
uns mal das T an hier und in diesem T sind hier in grau die verschiedenen Farbstoffe. Die sind in
Wahrheit winzig klein, also die kann man mit bloßem Auge nicht erkennen. Hier sind sie ein
bisschen größer dargestellt. Und jetzt nehmen wir jetzt einen so einen Farbstoff heraus und
beleuchten den mit ultravioletter Strahlung. Und dadurch kann dieser Farbstoff, Sie sehen,
jetzt hatte ich hier so einen roten Schimmer, kann dieser Farbstoff angeregt werden nennt man
das. Der verschluckt die Energie von diesem violetten Licht, das gerade auf ihn getroffen ist. Der
behält diese Energie aber nicht, sondern nach sehr kurzer Zeit schickt er diese Energie wieder
raus und im Falle unseres Ts grünlich-gelbes Licht. Haben Sie es gesehen? War schon wieder weg,
wir machen es nochmal. Wir beleuchten mit ultraviolett, wir regen den Farbstoff an und
kurzer Zeit später wird dieses Licht wieder weggeschickt. Und das funktioniert nicht nur mit
gelb oder grün, sondern je nach Farbstoff, der in dieser Plastikscheibe enthalten ist,
in allen möglichen Farben, die wir hier sehen. Und die ultraviolette Strahlung, die wir benötigen,
kommt von diesen vier LED-Scheinwerfern hier an der Brüstung. So funktionieren diese leuchtenden
Buchstaben. Die Polarlichter, die nutzen nicht die ultraviolette Strahlung, sondern kleinste
geladene Partikel, zum Beispiel Elektronen oder auch Protonen. Wo die herkommen, da kommen wir
gleich noch dazu. Aber wir ersetzen das ultraviolette Licht jetzt durch zum Beispiel ein Elektron.
Dieses Elektron trifft auf zum Beispiel meinen Sauerstoff, je nach Höhe oder auch den Stickstoff.
Presenters
Dr. Max Gmelch
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:34:21 Min
Aufnahmedatum
2024-05-13
Hochgeladen am
2024-05-17 12:46:03
Sprache
de-DE
Mit Phosphoreszenz Schattenspiele speichern, mit Laserinterferenz das Smartphone vermessen, den eigenen Atem sichtbar machen, und vieles mehr: Im Science Center panOPTICUM der SAOT machen wir Optik und Photonik mit zahlreichen Exponaten zum Selbstexperimentieren erlebbar.
Bereits beim Betreten des panOPTICUMs taucht man in die optischen Technologien ein: Schwarzlicht, Fluoreszenz und farbenprächtige LEDs hüllen den Raum in eine spannende Atmosphäre. Der Abend startet mit einem kurzen Vortrag von Dr. Gmelch zur Physik der Farben. Nach einer Führung durch die Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher zwölf interaktive Versuchsstationen selbst ausprobieren. Bebilderte Anleitungstexte auf Tablets geben Hilfestellungen und informieren über physikalische Hintergründe und aktuelle Forschung an der FAU.