Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

So, wunderschönen guten Morgen, meine Damen und Herren.

Ich würde Sie bitten, genau, die Gespräche einmöglich einzustellen.

Ich hoffe, Sie alle haben gestern einen wunderschönen Feiertag verbracht.

Sie sehen mir vielleicht an, ich war ein bisschen zu lange an der Sonne,

aber wer weiß, wie viele so schöne Tage wir in diesem Sommer noch haben.

Könnte ja so sein wie der Sommer 2011, dann war der jetzt schon wieder vorbei.

Weiß von Ihnen übrigens jemand, warum Sie gestern vorlesungsfrei hatten?

Was wird da gefeiert am 1. Mai? Ist das irgendwie so Mauer-Pschht,

Mauerbau, Mauer-Einriss, das Wunder vom Bern jährt sich?

Oder was hat es mit diesem 1. Mai auf sich?

Der Tag der Arbeit, das kann man doch irgendwie überall so hören oder lesen.

Meine Tochter hat die nicht ganz unberechtigte Frage gestellt,

wenn das Tag der Arbeit heißt, warum ist dann eigentlich frei?

Was hat es mit dem Tag der Arbeit auf sich? Haben Sie eine Idee?

Irgendjemand von Ihnen, der da noch ein bisschen Klassenbewusstsein hat?

Ja, traditionell ist das eben ein Tag der Arbeiterbewegung, des Arbeitskampfes.

Wir hatten insbesondere im 19. Jahrhundert große Demonstrationen,

große Streiks in Australien, in Amerika, wo für etwas gekämpft worden ist,

was vielen Arbeitnehmern heutzutage selbstverständlich erscheint,

ihnen als Studenten nicht selbstverständlich erscheint, die 8-Stunden-Woche.

Es hat dann historisch auch noch eine ganze Zeit lang gedauert,

nicht 8-Stunden-Woche, Entschuldigung, 8-Stunden-Tag natürlich,

eine ganze Zeit lang gedauert, historisch, bis es dann zu diesem 8-Stunden-Tag gekommen ist.

Ich erwähne das nur deswegen, weil ja über die Frage, wie das mit den Feiertagen ist,

die in der Bevölkerung große Unsicherheit besteht.

Ich habe am Montag etwas gehört, das will ich Ihnen nicht vorbehalten.

Sie wissen ja ohnehin, dass ich der Auffassung bin, wir müssen mit dem Strafrecht zurückhaltend sein,

aber gerade so im Bereich der Medien gibt es eine oder andere, wo man sagen würde,

wenn das unter Strafe stehen würde, wäre vielleicht angemessen, das ist jedenfalls strafwürdig.

Also ich habe da so eine Radiosendung gehört von einem der vielen Privatsender

und Sie kennen diesen Duktus in diesen Sendungen, wenn es dann immer heißt,

nachmittags um 3, jetzt nur noch 3 Stunden bis Feierabend und dann nur noch 2 Tage bis zum Wochenende,

wo im Prinzip suggeriert wird, das einzig lebenswerte an der Woche ist das Wochenende,

was ich eigentlich als höchst problematisch empfinde, weil die ganzen jungen Leute,

also noch jünger als Sie formbar, die hören das ja auch und die können sich gar nicht vorstellen,

dass man auch in einem Beruf und in seiner Beschäftigung seine Erfüllung kann.

Jedenfalls hat dieses Mädchen da im Radio gesagt, das ist am Montag, also an diesem 30. April,

das ist bestimmt schwierig im Büro wegen des Brückentags, da sind Sie jetzt ganz allein im Büro,

nur weil Sie wieder zu langsam waren, um den Chef für diesen Tag freizufragen,

denn mit einem einzigen Tag der Urlaub, den Sie nehmen, hätten Sie 4 Tage am Stück frei gehabt.

Aber wir von Antenne Bayer, ich kann es ja sagen, wir von Antenne Bayer, wir haben mal dem Kalender nachgeguckt,

was sind noch günstige, in diesem Jahr, in 2012, was sind noch günstige Termine,

wo Sie mit möglichst wenig Urlaubtagen möglichst lang am Stück frei haben.

Und hat Sie also siniert über Weihnachten und über Silvester und dann kam der Satz, halten Sie sich fest,

und das klang für mich ernst gemeint, nicht irgendwie so persifilierend.

Oder zum Beispiel auch frohen Leichnam, dieser Tag fällt heuer auf einen Donnerstag.

Wenn Sie deswegen einen Tag am Freitag Urlaub nehmen, haben Sie 4 Tage am Stück frei.

Viele von Ihnen lachen nicht, also muss ich vielleicht dazu erklären.

Frohen Leichnam fällt in jedem Tag auf einen Donnerstag, in jedem Jahr auf einen Donnerstag.