Ja, herzlich willkommen. Kleiner Rückgriff, Herr Goncharow berichtete aus der Intensivübung
das Unklarheitbestand über die genaue Aussage des Fundamentalsatzes der Arithmetik. Er steht
korrekt im Skript habe ich gerade nachgeguckt. Wie habe ich ihn hier formuliert? Habe ich gesagt
jede natürliche Zahl ist Produkt von Primzahlen oder jede positive natürliche Zahl?
Jede natürliche. Gut, also im Skript steht es korrekt jede positive natürliche Zahl. Null ist
nicht ein Produkt von Primzahlen. Es ist selbst keine und es ist auch nicht Produkt von irgendwas.
Also jede positive natürliche Zahl im Skript, das Sie online finden, steht es korrekt.
Bringt mich zum nächsten Thema. Herr Goncharow berichtete erfreut aus der Intensivübung,
dass der Besuch ungewöhnlich rege sei. Es waren sieben Leute da. Die Intensivübung ist für die
Leute gedacht, die wenn ich hier vorne Sachen erzähle oder sie sich die Übungszettel angucken
und so weiter, nicht unmittelbar das Gefühl haben, ja das verstehe ich eben mal so auf Schlagweg.
So daraus könnte man jetzt meinen schließen zu können, dass von 180 Leuten glaube ich,
die hier ungefähr für die Veranstaltung angemeldet sind, 173 dieses Gefühl haben,
das ich gerade beschrieben habe. Wenn das so ist, bin ich froh und glücklich. Wenn dem,
was ich eher erwarte, nicht ganz so ist, würde ich also denjenigen, bei denen das Gefühl,
dass sie das hier alles so unmittelbar mitnehmen, nicht ganz so folig dann doch nahelegen,
vielleicht sich bei der Intensivübung mal einzufinden. Herr Goncharow ist gerne bereit
und auch qualifiziert, ihre Fragen hoffentlich dann zu beantworten.
Formale Deduktion, wir beschäftigen uns heute also mit
einem formalen Schlusssystem für natürlich die Aussagenlogik, die unser Thema nun mal gerade ist.
Was heißt das eigentlich? Formale Deduktion. Formale Deduktion heißt, wir lösen uns für
Zwecke der Schlussfolgerung in unserer Logik von der Semantik, die wir nun letztes Mal gerade
besprochen haben, und hantieren stattdessen rein syntaktisch. Das heißt, wir haben im traditionellen
Fall ein Stück Papier vor uns, auf das kritzeln wir irgendwelche Symbole und diese Symbole
manipulieren wir nach irgendwelchen formalen Regeln, die im Prinzip nicht verlangen, dass wir
verstehen, was da bei uns auf dem Papier steht. Die verlangen nur, dass wir die Symbole lesen können,
die da auf dem Papier steht, also miteinander vergleichen, gleiche Symbole erkennen und Symbole
korrekt abschreiben. Das ist so ungefähr die Art Fähigkeit, die man dafür haben muss. Was
gleichzeitig mit sich bringt, es verlangt dann letztlich keinen menschlichen Benutzer, um solche
Formalen Deduktionen durchzuführen, sondern wenn wir das System einmal haben, kann das letztlich
auch ein Computer. Und das ist keine reine Theorie, sondern es gibt verbreitete Programme,
die das tatsächlich können und ich werde ja wahrscheinlich eher gegen Ende der heutigen
Sitzung ein solches Programm auch tatsächlich vorführen. Das ist der interaktive Theorienbeweiser
Coq mit Q am Ende benannt nach einem der Peps oder der Typentheorie Thierry Coq-Coin. Wir können
nichts dafür, dass es so heißt. Und da werde ich also ein paar formale Beweise in diesem Programm
durchführen. Solche Dinge zu tun ist auch Teil der Übungen. Also es gibt demnächst Übungen,
auf denen sie angehalten werden, eben solche Beweise in dem Programm selbst zu führen. Ich
kann daher an dieser Stelle auch nur schon mal den Tipp geben, das demnächst mal zu installieren,
auf welchem Rechner Sie ihn auch zu Hause immer so haben. Ich habe es vorhin auch auf meinem Rechner
selbst gemacht, auch wenn ich mir meinen Administrator mitbringe, um zu testen, ob hier
der Beamer funktioniert. Also selbst ich bin in der Lage, mir also dieses Programm auf meinem
Rechner zu installieren. Machen Sie es mal rechtzeitig, dass Sie also das zur Verfügung
haben, wenn es nachher an die Aufgaben geht. So. Ja, woraus besteht denn nun üblicherweise
so ein formales Deduktionssystem? Üblicherweise aus erstens Axiomen. Axiome sind Formeln,
die ich einfach so auf Papier schreiben darf, wenn ich sie gerade mal brauche. Das ist also
so ein Grundvorrat an Formeln, die halt gültig sind und die ich deswegen einfach, wenn ich sie
benötige, hernehmen darf. Und es gibt Regeln. Regeln sind also Anleitungen dafür, wie ich aus
schon hingeschriebenen Formeln, die schon auf meinem Stück Papier stehen, weitere Formeln erzeuge,
die ich ebenfalls auf Papier schreiben darf. Die Regeln kommen typischerweise von der Notation her
in einem festen Format daher. Die haben hier einen Regelstrich. Oberhalb des Regelstrichs
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:31:15 Min
Aufnahmedatum
2015-11-02
Hochgeladen am
2015-11-02 22:16:56
Sprache
de-DE
Aussagenlogik:
- Syntax und Semantik
- Automatisches Schließen: Resolution
- Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit
Prädikatenlogik erster Stufe:
- Syntax und Semantik
- Automatisches Schließen: Unifikation, Resolution
- Quantorenelimination
- Anwendung automatischer Beweiser
- Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit