Ja, herzlich willkommen. Wir hatten ja letztes Mal ein Intermezzo eingeschoben zum Thema Induktion.
Wir werden heute mit unserem eigentlichen Thema zunächst einmal Aussagenlogik,
klassische Aussagenlogik fortfahren. Wir werden gegen Ende der Sitzung dann noch einmal
gewissermaßen übungshalber eine Induktion durchführen an dem syntaktischen Material,
das wir hier entwickeln. Unser Thema also wie gesagt weiterhin die Aussagenlogik. Ich erinnere
noch einmal an die Grammatik vom letzten Mal. Nicht so Grammatiken schreiben wir mit so einem
zweifach doppelpunkt gleichzeichen. Links davon stehen die Nicht-Terminale, die in der Grammatik
auftauchen. Das ist bei uns eigentlich nur eines, was wir aber mit zwei verschiedenen Namen Phi und
Phi belegen. Und dann kommen die Alternativen der Grammatik. Wir sagen also eine Formel kann
Konstant Phasum sein. Sie kann sein eine atomare Aussage aus einem Vorrat Skript A von solchen
Aussagen, denen wir uns vorgeben. Sie kann sein die Negation einer Formel oder sie kann sein die
Konjunktion zweier Formel. Ja jetzt führen wir ein paar syntaktische Konventionen ein.
Wir haben die konstant falsche Aussage. Wir hätten natürlich auch gerne eine konstant
wahre Aussage, die wir schlicht und einfach als nicht falsch definieren. Kann natürlich auch
andersrum machen, wie man will. Wir wollen neben Konjunktion auch Disjunktion. Disjunktion
definieren wir über Negation und und wie folgt. Wir sagen es ist eine von beiden Aussagen wahr,
wenn sie nicht beide gleichzeitig falsch sind. Okay das erste nicht steht schon da. Jetzt muss
folgen, dass sie beide gleichzeitig falsch sind. Also nicht Phi und nicht Phi. Also es ist nicht
der Fall, dass nicht Phi und nicht Psi gilt. So das ist die Disjunktion. Dann die Implikation.
Phi impliziert Psi. Die definieren wir als nicht Phi oder Psi. Hier mal der Deutlichkeit halber
mit Klammern. Die lasse ich in Zukunft großenteils weg. Ich füge gleich die Präzedenzen ein. Und
letztlich die Biimplikation. Das ist eine Konjunktion von Implikationen in beiden Richtungen,
so wie der Pfeil eben suggeriert. Das ist vielleicht nicht besonders hübsch geworden hier. Das soll
also sein ein Pfeil der nach links und nach rechts zeigt und er steht kurz für ein Pfeil der nach
rechts zeigt und ein Pfeil in der umgekehrten Richtung. So und ja hier habe ich eben immer
Klammern geschrieben. Das will ich eigentlich nicht dauernd machen. Also verbaren vereinbaren.
Wir haben ein paar Präzedenzen. Und bindet am, nee nicht, bindet am stärksten. Das heißt also diese
Klammer hätte ich mir sparen können. Na ja gut, hier hätte ich sie eben noch streng genommen
hinschreiben müssen, weil es da die Präzedenzen noch nicht gab. Jetzt gibt es sie also nicht,
bindet am stärksten. Dann kommt und, dann kommt oder und dann kommen gleichberechtigt impliziert
und also Implikation und Biimplikation. Und sollte man auch vielleicht mal sagen, wenn ich irgendwo
ein Gleichheitszeichen schreibe und es nicht näher kommentiere, meistens tue ich sowieso.
Dann kreide man auch schon mal besser. Das bezeichnet syntaktische Gleichheit. Also insbesondere
mache ich mal hier zwei Formeln hin, die eigentlich sehr ähnlich aussehen. Es müsste egal sein,
ob ich A und B oder B und A sage, aber syntaktisch sind die nicht gleich, wie man leicht durch
syntaktischen Vergleich feststellen kann, die eine fängt mit A an, die andere fängt mit B an.
So, machen wir kurz mal eine Tabelle darüber, wie wir uns diese Symbole eigentlich vorlesen.
Ja, ich habe es eben schon mitgelesen. Also fangen wir an mit den Konstanten. Falsch. So lesen wir
das auch vor oder wir lesen es vor lateinisch als Falsum oder als die absurde Aussage.
Gegenteil ist dementsprechend informell wahr, lateinisch verum. Gut, das sollte man wissen,
das sage ich in Wirklichkeit nicht selten, einfach weil es nicht so zu meinem aktiven
Wortschatz gehört oder eben die wahre Aussage. So eine Formel hier, Negation, lesen wir vor als
nicht Phi. Wie gesagt, Formaler Terminus dafür, Negation. So, das hier lesen wir vor als Phi und
Psi Terminus Technicus Conjunction. Das kann nicht sein, was sie hier mit der Tafel gemacht.
So, dann Phi oder Psi, lesen wir dieses umgekehrte Zeichen vor. Und das heißt Disjunktion.
So, hier, ja, das ist schon nicht mehr ganz eindeutig, wie wir das vorlesen wollen, sagen wir
als eine Lesart, wenn Phi, dann Psi oder etwas technischer. Ja, ich bitte, das nachzusehen mit
der Kreide, die Tafel nimmt keine Kreide an, also fragen Sie nach, wenn Sie was nicht lesen können.
Alternative Lesart Phi impliziert Psi, das heißt Implikation.
Und letztlich hier der Doppelpfeil. Den lesen wir vor genau dann Phi, wenn Psi oder
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:31:15 Min
Aufnahmedatum
2015-10-26
Hochgeladen am
2015-10-27 08:10:40
Sprache
de-DE
Aussagenlogik:
- Syntax und Semantik
- Automatisches Schließen: Resolution
- Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit
Prädikatenlogik erster Stufe:
- Syntax und Semantik
- Automatisches Schließen: Unifikation, Resolution
- Quantorenelimination
- Anwendung automatischer Beweiser
- Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit