Sehr geehrte Gäste, sehr geehrte Frau Rüger, Leiterin des Bereichs Schule an der Regierung
Mittelfranken, stellvertretend, wie Frau Heuer schon sagte, für die Konferenz der
Schulaufsicht in Mittelfranken. Liebe Studierende, ich freue mich sehr, dass Sie alle so zahlreich
heute unserer Einladung gefolgt sind zur Tagung Bildungschancen durch Diversity, Kompetenz,
Identität und Geschlecht. Und ich heiße Sie alle zusammen als Vizepräsidentin für Lehre und
Gleichstellung der Friedrich-Alexander-Universität ganz herzlich willkommen. Heute findet die bereits
dritte Veranstaltung im Rahmen der Tagungsreihe Bildungschancen durch Diversity, Kompetenz statt,
die das Zentrum für Lehrerinnen und Lehrerbildung und das Büro für Gender und Diversity der
Friedrich-Alexander-Universität oder kurz der FAU mit weiteren Kooperationspartnerinnen und
Kooperationspartnern plant. Und zwar sind das vor allem die regionalen Lehrerfortbildungen der
Gymnasien und Realschulen, der Regierung von Mittelfranken und den beruflichen Oberschulen
in Nordbayern. Während die letzten beiden Tagungen in dieser Reihe die Themen Gender in pädagogischer
Interaktion und Migration und Gender in den Fokus genommen haben, das war 2012 und 2014,
widmet sich die heutige Tagung aus einer diversitätsorientierten Perspektive dem Thema
Identität und Geschlecht. Übergreifendes Ziel der Tagungsreihe ist es sich damit auseinanderzusetzen,
wie Lehrkräfte als die relevanten Akteurinnen und Akteure im Rahmen von Bildungsprozessen an
Universität und Schule zu gerechteren Bildungschancen beitragen können. Diversity oder
Diversity ist mittlerweile zu einem vielfach verwendeten Begriff in ganz unterschiedlichen
Kontexten avanciert. Aber was genau bedeutet Diversity für Universität und für die Schule,
insbesondere für die Lehrerinnen und Lehrerbildung? Diversity Kompetenzen sind zunächst einmal
Schlüsselkompetenzen oder Schlüsselqualifikationen im Umgang mit sozialstruktureller, ethnischer,
kultureller, sprachlicher, religiöser und geschlechtlicher Vielfalt. Und wo könnten diese
besser vermittelt erlernt und auch gelebt werden als in den zentralen Sozialisationsinstitutionen,
Schule und Universität oder Hochschule. Bereits 2011 hat die FAU ihre Gleichstellungsstrategie
oder ihre Gleichstellungsarbeit um das Diversity Management erweitert und das bedeutet, dass die
Realisierung von Chancengleichheit an der FAU als grundsätzlich als eine Querschnittsaufgabe
begriffen wird und als solche in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen der Universität auch
Berücksichtigung findet. Neben Gender- und Care-Aufgaben nehmen wir dabei weitere
Diversitätsdimensionen, wenn man sie so nennen möchte, wie zum Beispiel Migrationshintergrund,
soziale Herkunft und die sexuelle Orientierung in den Blick, um auf allen universitären Ebenen eine
immer auch noch weiter auszubildende Gender-Kompetenz zu erweitern oder zu ergänzen um Diversity
Kompetenzen. Mit der Einführung des Diversity Management stellt sich die FAU in Zeiten von
Europäisierung und Globalisierung, demografischem Wandel und wachsender Vielfalt den anstehenden
gesellschaftlichen und hochschulpolitischen Herausforderungen. Denn der aktive und produktive
Umgang mit Diversität erhöht Chancen- und Bildungsgerechtigkeit und damit nicht zuletzt
die Qualität in Forschung und Lehre und befördert ein diskriminierungsfreies Lernen und Arbeiten
gleichermaßen. Hierzu verpflichtete sich unsere Universität auch bereits 2012 als Unterzeichnerin
der Charta der Vielfalt. Die Lebenswirklichkeiten von Individuen sind vielfältig, das gilt auch im
Hinblick auf sexuelle Identitäten und Orientierungen. Nach wie vor ist die Vielfalt sexueller
Orientierung unserer Gesellschaft aber relativ wenig sichtbar und häufig mit Diskriminierungserfahrungen
verbunden. Der Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Diversität ist eine Herausforderung
in der schulischen Praxis und gewinnt daher bildungspolitisch wie wissenschaftlich zunehmend
an Bedeutung. In pädagogischen Kontexten spielen geschlechtliche Identitäten und sexuelle Orientierung
der beteiligten Personen grundsätzlich eine wichtige Rolle, wenn auch oft nicht in expliziter Form.
Damit Bildung und Teilhabe gelingen kann, ist es aber notwendig, professionell mit dieser Vielfalt
umzugehen. Dazu gehört es, sexuelle Diversität zunächst überhaupt einmal wahrzunehmen, Kenntnisse
über die Entwicklung des Sexualverhaltens und der geschlechtlichen Identität zu besitzen und
jeglicher Form sexueller Diskriminierung ethisch begründet und auch methodisch angemessen
entgegenzutreten. Hier verstehende Zugänge zu entwickeln oder auch entwickeln zu können setzt
die Reflexion über diese Lebenssituationen und auch einen Perspektivenwechsel voraus. Diese
Presenters
Prof. Dr. Antje Kley
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:07:17 Min
Aufnahmedatum
2016-02-26
Hochgeladen am
2016-03-04 09:05:02
Sprache
de-DE