9 - Informatische Werkzeuge in den Geistes- und Sozialwissenschaften (IWGS) II [ID:34922]
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Genau, wie gesagt, es geht heute um eines der wichtigeren praktischen Themen und dabei ist es

mir wichtig, dass Sie vor allen Dingen, ich will mal sagen, den konzeptionellen Unterbau mitkriegen,

der uns zeigt, wie man, wie ich glaube im Moment, modern mit Dokumenten, Programmen und Daten umgeht.

Das ist in der Informatik das Standard. Das machen alle so. In vielen anderen Disziplinen,

und da sind die Humanwissenschaften keine Ausnahme, ist es so, dass diese Sachen relativ

unbekannt sind und zu vielen Problemen führen. Stellen Sie sich mal vor, es geht hier jetzt um

große, vielleicht sogar verteilte Dokumentensammlungen, die sich weiterentwickeln und an denen Sie als

einer von mehreren Autoren beteiligt sind. Um überhaupt mal ein Gefühl dafür zu kriegen,

was dabei überhaupt passiert, möchte ich folgendes Szenario vorstellen. Das ist im

Wesentlichen ein Web-Development-Szenario, so wie wir das sehen, Ihre Übungsaufgaben machen und so

weiter. Stellen Sie sich vor, Sie sind irgendwo angestellt, Ihr Boss hat gesagt, machen Sie mir

mal so eine Web-Application oder eine interaktive Website oder so weiter, und Sie haben sich dann

hingesetzt und haben einen frühen Prototyp dazu entworfen. Und dann, wo Sie diesen frühen Prototyp

haben, haben Sie eine klasse Idee, was ein neues Feature sein könnte. Und Sie wollen überlegen,

da kann ich meinen Boss überraschen mit einem tollen neuen, sogar besseren Prototypen. Und

deswegen haben Sie da zwei Tage lang gearbeitet. Das ist die Situation. Jetzt stellen wir uns

weiter vor, wenn Sie das jetzt Ihrem Boss vorstellen, sagt Sie, naja, das Feature interessiert

mich gar nicht. Ich will eigentlich nur die Basis-Website haben. Was tun Sie? Na ja,

dann können Sie sich vorstellen, Sie machen von Ihrem Bottle-File eine Kopie, speichern ihn

irgendwo unter einem Namen, so was wie Web-Application mit tollem Feature. Und Ihr

ursprüngliches Web-Application-File, nehmen Sie alle dieses ganze tolle neue Feature raus. Wenn

Sie Glück haben, funktioniert das einigermaßen richtig. Zwei Tage Arbeit, wenn es letztlich in

irgendeinem Datei mit einem komischen Namen gespeichert. Das ist eine typische Geschichte,

die man so macht. Aber jetzt ist das natürlich die Idee, dass man nur genau eine Datei für

dieses Projekt hat, ist natürlich vollkommen unrealistisch. Sie haben typischerweise ein

HTML-File, ein CSS-File, ein JavaScript-File, vielleicht sieben verschiedene Bilder und alle

solche Sachen. Sie haben einen ganzen Ordner voller Zeugs. Also wenn Sie das machen, dann,

was machen Sie? Natürlich, Sie machen eine ganze Kopie von Ihrem ganzen Ordner und nennen ihn auch

irgendwie unter einem komischen Namen und basteln in Ihrer prototypischen Web-Application all diese,

das ganze Feature in alle diesen Dateien wieder raus. Gut, dann haben Sie das, zeigen das Ihrem

Boss und dann sagt Ihre Chefin, na ja, aber Sie hatten doch so ein tolles Feature eingebaut. Können

Sie das nicht wieder, ich habe mir das überlegt, finde ich doch toll. Okay, das heißt, was machen

Sie? Aber jetzt haben Sie mittlerweile an der prototypischen Web-Application, haben es schon

weiterentwickelt. Ihre Chefin hatte verschiedenste Änderungsvorschläge und so weiter. Das heißt,

Sie müssen sich, wenn Sie das neue Feature wieder einbauen wollen, kommt, da müssen Sie sich diesen

Ordner, den Sie da weggespeichert hatten, wiederholen und dann versuchen Sie alle diese Änderungen,

die in diesem Ordner sind, irgendwie wieder in die Hauptentwicklungslinie reinzuführen. Okay,

ziemlich lästig, kriegt man aber hin. Und jetzt sagt Ihre Chefin, oh, das wird ja was, aber Sie

können das unmöglich alleine schaffen. Das ist aber so wichtig, ich werde drei andere Entwickler

auch noch bitten, dabei Witze machen. Was machen Sie denn jetzt? Na ja, Sie machen eine Kopie Ihres

letzten Ordners, schicken den, sagen wir mal per E-Mail an als ZIP-File oder sowas an Ihre

beiden Co-Developer. Alle drei arbeiten an dem Projekt und irgendwann, wenn alle fertig sind,

guckt man sich an und dann werden die ganzen Features zusammen gebastelt und dann hofft man,

dass es alles noch funktioniert. Okay, also Sie können sich vorstellen, ich habe jetzt ein kleines

Szenario gemacht, dass man mit, was man machen könnte, Sie können sich vorstellen, dass wenn

man dieses hier statt mit drei Mitarbeitern, die alle zusammenarbeiten wollen, über eine Woche

oder so etwas, wenn Sie sich jetzt vorstellen, dass Sie das mit 300 Personen machen, über fünf

Jahre, dann merken Sie, dass das wahrscheinlich nicht mehr funktioniert. Was können wir besser machen?

Wie würden Sie das angehen?

Ideen? Man könnte den Speicheraufwand irgendwie reduzieren, dass man nur die Änderungen

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:30:03 Min

Aufnahmedatum

2021-06-24

Hochgeladen am

2021-06-24 19:58:06

Sprache

de-DE

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