Wir haben im letzten Video die geometrischen Eigenschaften von
orthogonalen und unitären Enormophismen untersucht und dabei erkannt, dass diese
Längen und auch Winkel erhalten sind. In diesem Video wollen wir untersuchen,
inwiefern diese speziellen Enormophismen eine Normalform
besitzen und wie diese aussehen kann. Sie erinnern sich vielleicht noch aus der
Eigenwerttheorie daran, die Normalform einer Matrix oder eines
Enormophismus das war etwas, an der wir alle Eigenschaften gut ablesen
konnten und die eine möglichst einfache Gestalt hat. Und in diesem Video wollen
wir uns genau mit dieser Frage beschäftigen, nämlich können wir einen
orthogonalen oder einen unitären Endomorphismus in diese besonders
einfache, aussagekräftige Gestalt überführen.
Man würde jetzt denken intuitiv, es macht Sinn erst mit den orthogonalen
Endomorphismen, also mit dem reellen Fall anzufangen, weil dieser vielleicht
einfacher ist, aber hier trügt ein bisschen die Intuition. Es ist in der Tat
einfacher, sich erst den allgemeinen unitären Fall anzuschauen, weil dort
viele Sachen sich stark vereinfachen und im Anschluss werden wir uns dann um den
orthogonalen Fall kümmern. Das heißt, im Folgenden beschäftigen wir uns mit den
Normalformen für unitäre und orthogonale Endomorphismen.
Normalform für orthogonale und unitäre Endomorphismen. Und wir beginnen, wie gerade
angekündigt, mit der Normalform für unitäre Endomorphismen. Da möchten wir
folgenden Satz formulieren, auch genannt der Diagonalisierungssatz. Da können Sie
im Prinzip schon erahnen, wie die Normalform aussehen wird.
Und zwar wird die Normalform eines unitären Endomorphismus eine
Diagonalmatrik sein und wir werden auch versuchen zu verstehen, wie die Matrizen
aussehen, die uns auf diese Diagonalgestalt führen. Wenn Sie sich
zurückerinnern an Diagonalisierbarkeit, was wir in der Vorlesung gesehen haben,
war ein Endomorphismus hieß diagonalisierbar, wenn er zum einen in
sein charakteristisches Polynomen Linearfaktoren zerfiel und zum anderen
mussten algebraische und geometrische Vielfachheiten übereinstimmen.
Wir werden jetzt sehen, dass hier beim unitären Vektorraum für einen
unitären Endomorphismus Prinzip alles fast automatisch folgt. Das heißt, da muss
man fast nichts mehr prüfen und dafür schauen wir uns diesen Satz an.
Das heißt, der Satz sagt aus, jeder unitäre Endomorphismus
nennen wir ihn f von einem unitären Vektorraum V. Vektorraum V besitzt eine
Ortonormalbasis aus Eigenvektoren von f.
Das ist jetzt der wichtige Teil, dass die Eigenvektoren von f, wenn dieser
unitär ist, eine Ortonormalbasis bilden und insbesondere ist er diagonalisierbar.
Das war ja gerade die Definition der diagonalisierbarkeit eines
Endomorphismus, dass der Vektorraum eine Basis aus Eigenvektoren
besitzt und in diesem speziellen Fall ist es nicht irgendeine Basis, sondern ist es
sogar eine Ortonormalbasis.
Gut, wie funktioniert der Beweis? Der erklärt auch so ein bisschen, was dort
passiert geometrisch. Wir werden das ganze wieder wie häufig durch vollständige
Induktion beweisen über die Dimension n.
Das heißt, wir vollständige Induktion über n und n sei hier die Dimension des
Vektorraums V und was die Strategie sein wird, ist, dass man annimmt, dass es für n
minus 1 bereits gezeigt wurde und wir zerlegen uns den Endomorphismen in
invariante Unterräume und dann können wir die Induktionsvoraussetzung wieder
anwenden. Darum macht es hier Sinn mit vollständiger Induktion zu arbeiten.
Das heißt, wir fangen an mit dem Induktionsanfang n gleich 1.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:19:37 Min
Aufnahmedatum
2021-05-19
Hochgeladen am
2021-05-19 01:36:14
Sprache
de-DE