Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, guten Tag zusammen, grüß Gott. Ich hoffe, Sie haben jetzt alle einen Platz in einer Übungsgruppe.
Das lief eigentlich relativ entspannt diesmal. Also wir haben Glück, das StudOn-Team hat die
Rechnerkapazitäten erhöht. Sie haben ja alle Ihre Anträge gestellt. Es ist so, bei den Winglern
gibt es ja die Studienrichtungen wegen Maschinenbau und wegen IKS, aber die Verknüpfung mit den
Nummern funktioniert nicht so richtig. Deshalb musste ich dann diese Anträge immer von Hand
genehmigen. Aber ich glaube, jetzt ist jeder versorgt mit einer Übungsgruppe, die auch zu
dem Stundenplan passt. Und es beginnt ja auch direkt nach der Vorlesung mit den Übungen. Gibt es dazu
noch irgendwelche Fragen? Also Sie kennen Ihren Raum und da gehen Sie dann einfach hin zu der
Übungsgruppe und dann sehen Sie ja, wie das funktioniert. Die Aufteilung ist jetzt so, dass
eigentlich alle bis auf einen einen Sitzplatz haben sollten in der Übungsgruppe und der eine
der weiß es auch. Ja, gut. In der letzten Vorlesung haben wir die reellen Zahlen diskutiert,
die kannten Sie ja schon aus der Schule. Ich habe dargestellt, dass man die Eigenschaften der
reellen Zahlen alle auf eine gewisse Liste von Grundeigenschaften zurückführen kann. Und diese
Grundeigenschaften sind diese Axiome, die Sie auch in dem Skript finden. Wir haben sie ja auch
nochmal aufgelistet. Das sind einfach die üblichen Rechenregeln, mit denen Sie sowieso schon oft
gearbeitet haben. Sowas wie das Kommutativgesetz, Assoziativgesetz, Distributivgesetz und daraus
folgt dann alles weiter. Bei den reellen Zahlen kommen noch die Anordnungsaxiome dazu und das
Vollständigkeitsaxiom und das Archimädische Axiom. Und das Vollständigkeitsaxiom ist gerade das,
mit dem man aus den rationalen Zahlen heraus diese reelle Achse vervollständigt. Also damit kann man
dann zum Beispiel alle quadratischen Gleichungen lösen, wenn die rechte Seite positiv ist. Wenn die
rechte Seite negativ ist, dann muss man wiederum den Zahlenbereich erweitern zu den komplexen
Zahlen. Heute werden wir hauptsächlich über die komplexen Zahlen sprechen, aber als erstes brauchen
wir noch eine weitere Definition einer Funktion, die auf den reellen Zahlen definiert ist und das
ist der Absolutbetrag. Der heißt einfach, dass man bei der reellen Zahl das Vorzeichen weglässt,
das kennen Sie wahrscheinlich auch schon, für eine Zahl x Element r, also eine reelle Zahl, definiert
man den Betrag x Betrag. Also das x kommt dann zwischen die sogenannten Betragsstriche,
das definiert man mit einer Fallunterscheidung, das ist nämlich definiert durch x Betrag ist
gleich x, falls das x größer oder gleich Null ist und x Betrag ist minus x, falls x Betrag kleiner
Null ist. Wer hat denn die Betragsfunktion noch nie gesehen? Sind das sehr viele oder kennen Sie die?
Also ich gehe mal davon aus, dass Sie die schon kennen, das ist gut, weil die nämlich auch in den
ersten Übungsaufgaben direkt vorkommt und also da können Sie wieder mal sich daran erinnern,
wie das funktioniert. Um sich so eine reelle Funktion vorzustellen, ist es ja immer gut auch
den Graphen zu betrachten. Dazu nehmen wir die reelle Achse und für die Funktion, die wir dann
betrachten wollen, machen wir eine zweite Achse und dann tragen wir die Funktionswerte auf. Der
Betrag von der Null ist ja Null und dann haben wir hier die beiden Äste, das ist einfach so eine
Diagonale für positive x auf der positiven Seite und auf der negativen Seite ist es minus x, da geht
es also auch gerade nach oben und bei der Null hat man diesen typischen Knick hier, der wird später
noch wichtig sein, wenn wir Differenzierbarkeit betrachten. Also dies ist eine typische Nicht-Differenzierbarkeit,
wo man schon so einen stetigen Übergang ohne Sprung hat, aber hier gibt es einen Knick, da kann man
keine eindeutige Tangente mehr zuordnen. Also hier auf der linken Seite hätte ja die Tangente
überall die Steigung minus eins, weil die Funktion ja selbst so aussieht wie eine Gerade und hier rechts
geometrisch ist die Tangente auch wie die Funktion, eine Gerade mit der Steigung eins, aber hier, da
weiß man nicht, was man da machen soll, also das wird später noch ein wichtiges Beispiel sein. Was
jetzt interessant ist, ist diese Fallunterschaltung in der Definition der Betragsfunktion. In den
Übungsaufgaben werden jetzt mehrere Beträge geschachtelt, also Betrag von eins plus x-Betrag
minus 2z oder sowas und dann müssen sie halt sukzessive die Fallunterscheidungen betrachten
und alle Beträge auf diese Weise auflösen und dann können sie genau sehen, was da passiert. Die
Betragsfunktion, die misst also die Größe der reellen Zahl, den Abstand von der Null könnte man
auch sagen. So einen Abstand werden wir dann auch später zum Beispiel in der Ebene betrachten,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:23:45 Min
Aufnahmedatum
2014-10-13
Hochgeladen am
2014-10-20 23:44:27
Sprache
de-DE