Koronarien in Not, die koronare Herzkrankheit. Hallo liebe Zuhörer, im heutigen Medcast dreht
sich alles um die koronare Herzkrankheit, kurz KHK. Viel Spaß!
Thema dieses Podcasts soll die koronare Herzkrankheit sein. Sie hat alleine durch die Tatsache,
dass etwa 20% aller Todesursachen in Deutschland der koronaren Herzkrankheit geschuldet sind,
eine große Bedeutung. Das liegt weniger an der mangelhaften Qualität unserer Kardiologen,
sondern vielmehr daran, dass die Inzidenz der KHK etwa 0,6 pro Jahr über alle Altersklassen
hinweg beträgt, mit Zunahme in den höheren Altersklassen. Hinzu kommt, dass bei etwa
50% der Patienten eine schwerwiegende Komplikation, nämlich der Herzinfarkt, als Erstereignis
auftritt. Bei weiteren 10% ist es sogar der plötzliche Herztod. Solche extremen Ereignisse
gilt es zu verhindern. Doch wie äußert sich die KHK?
Man unterscheidet drei Typen. Der erste Typ ist stumm, also asymptomatisch. Der zweite
Typ wird stabil genannt. Sein Hauptsymptom ist die stabile Angina pectoris. Der dritte
und gefährlichste Typ ist das akute Koronarsyndrom. Zu ihm zählen die instabile Angina pectoris,
der SD-Hebungsinfarkt und der Nicht-SD-Hebungsinfarkt. All diese Ausprägungen liegen atherosklerotische
Prozesse zugrunde. Die wichtigsten Risikofaktoren – und die gilt es im Schlaf zu kennen – sind
Hypertonie, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, Nikotinabusus und familiäre Prädisposition.
Apropos familiäre Prädisposition. Diese liegt dann vor, wenn Verwandte ersten Grades
unter 55 Jahren bei Männern und unter 65 Jahren bei Frauen eine klinisch manifeste
KHK hatten. Nun wollen wir nacheinander stumme, stabile und akute KHK genauer betrachten.
Die Stummeform ist recht schnell besprochen, da sie, wie der Name schon sagt, stumm bzw.
asymptomatisch ist. Umso höher ist die Prävalenz. Insgesamt haben 50% der Bevölkerung eine
stumme KHK, selbst unter den 30-Jährigen sind es bereits 15%. Die Pathogenese liegt,
wie bei der KHK immer, in atherosklerotischen Prozessen der Coronararterien. Die Stummeform
ist das Frühstadium der schweren Manifestationen. Besteht aufgrund der Anamnese der Verdacht
einer familiären Prädisposition, sollte besonders auf die Vermeidung der anderen
Risikofaktoren geachtet werden. Die Diagnose stumme KHK wird selten gestellt, denn das
wäre nur durch die Coronarangiografie bei einem asymptomatischen Patienten möglich
und dafür gibt es selten eine Indikation. Kommen wir zur stabilen KHK. Hier sind die
Intimaverdeckungen bzw. Plax so groß, dass sie für eine Stenose sorgen. Ohne Belastung
reicht der Blutfluss noch aus, aber bei Belastung nicht mehr und es kommt zu Ischemie im Versorgungsgebiet.
Lässt die Belastung nach, reicht der Ankommen der Sauerstoff wieder in allen Teilen des
Myokats aus und die Symptome bilden sich zurück. Hier ist Diagnostik gut möglich.
Es stehen Ischemietests und Coronarangiografie zur Verfügung. Als Ischemietests kann man
das Belastungs-EKG, ein Stressecho, eine Synthographie oder ein Stress-MRT durchführen.
Welche Symptome treten dann auf? Das Leitsymptom ist die Angina Pectoris mit
Druck und Engegefühl im Thorax sowie eventuell ein retroesternales Brennen. Zusätzlich treten
oft Dyspnoe und Schweißausbrüche auf. Wichtig ist, dass diese Symptome bei Belastung kommen
und sich durch Ruhe oder Nitratgabe wieder verbessern. Werden diese Kriterien nicht erfüllt,
liegt eher ein akutes Coronarsyndrom oder möglicherweise etwas ganz anderes vor.
Bei der Therapie verfolgt man zwei Ziele, nämlich Linderung der Beschwerden und Verbesserung
der Prognose. Linderung der Beschwerden erreicht man auf zwei Wegen, medikamentös oder operativ.
Ersteres gelingt zum Beispiel durch Nitrate, Beta-Blocker oder Kalzium-Antagonisten sowie
eventuell Iva-Bradine oder Ranolazin. Beta-Blocker senken den Sauerstoffverbrauch und vermeiden
so Echemin. Nitro- und Kalzium-Antagonisten verbessern hingegen die Durchblutung.
Der zweite Weg sieht eine Bypass-OP oder die Intervention durch einen Stent vor. Beide
Wege führen zu einer höheren Sauerstoffversorgung im Echemie-gefährdeten Areal und haben unterschiedliche
Vor- und Nachteile. Die Bypass-OP sichert den besten Langzeiterfolg, hat aber auch ein
deutlich größeres Eingriffsrisiko. Zur Verbesserung der Prognose müssen die Risikofaktoren eingestellt
werden. ASS, Statine, ACE-Hämmer oder Beta-Blocker sollen auf die Gerinnung, Hyperlipidemie und
Hypertonie wirken. Außerdem sollte ein eventueller Diabetes-Mellitus sorgfältig eingestellt
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:16:03 Min
Aufnahmedatum
2013-12-05
Hochgeladen am
2015-05-18 12:11:45
Sprache
de-DE