Im heutigen Medcast dreht sich in Fortsetzung zu Teil 1 weiterhin alles um Erkrankungen,
die sich im Bereich des Pleuraspalz abspielen.
Besprochen werden dieses Mal die Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie von Pleura-Emphysemen
und Pneumothorax.
Viel Spaß!
Emphyseme sind Ansammlungen von Eiter in einer vorgefertigten Höhle.
Das ist das wesentliche Unterscheidungskriterium zwischen Emphysemen und Abszess.
Abszesse entstehen nämlich in einer nicht vorgefertigten Höhle.
Mögliche Lokalisationen von Emphysemen sind also zum Beispiel der Pleuraspalt, die Peritonealhöhle,
das Pericard, aber auch die Gallenblase oder andere Hohlräume.
In diesem Podcast soll es nun aber um Pleuraemphyseme gehen, also eitrige Ergüsse in der Pleurahöhle.
Für die Entstehung eines Pleuraemphysems gibt es zahlreiche Ursachen.
Häufig entsteht es im Rahmen eines Entzündungsprozesses, so zum Beispiel bei einer Pleuritis, einer
Pneumonie oder einem Lungenabstesz, oft aber auch postoperativ.
Durch Keimverschleppung kann sich ein Pleuraemphysemen auch nach einer Pleurapunktion durch Kontamination
bei einem offenen Thoraxtrauma oder bei einem perforierten Esophagus bilden.
Aber auch Prozesse, die im Abdomen ablaufen, wie beispielsweise eine Peritonitis, können
durch Fortleitung ein Pleuraemphysemen verursachen.
Klinische Symptome sind Entzündungszeichen wie eine erhöhte Leukozytenzahl, Fieber,
Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit oder ein erhöhtes CRP.
Percutorisch und auskultatorisch zeigt sich ein Pleuraemphysemen wie ein Erguss, also durch
ein abgeschwächtes Atemgeräusch und gedämpften Klopfschall.
Anhand der Ausprägungsschwere des Empfysemens unterscheidet man drei Stadien.
Das Stadium 1 wird als exudative Phase bezeichnet und wird therapiert, indem eine Drainage gelegt
wird, sodass das Sekretablaufen und der Hohlraum gespült werden kann.
Im Stadium 2 spricht man von der Fibrinoeus-Purulentenphase, da in dieser Phase bereits eine Fibrinoese
Septierung des Hohlraums beginnt, der mit Eiter gefüllt ist.
Ebenso wie im Stadium 1 sollte das Empfysemen mit Hilfe einer Drainage gespült werden
und eventuell mit Hilfe einer Thoracoscopie die bindegewebigen Septen beseitigt werden.
Das Stadium 3 ist die ausgeprägteste Form des Empfysemens.
Der Hohlraum ist durch bindegewebe septiert.
Es hat eine Vernarbung stattgefunden.
Man spricht dabei auch von einer Schwartenbildung.
Diese Vernarbung hat wesentliche Auswirkungen auf die Atmung, da oftmals das Zwerchfell
durch die Vernarbung immobil wird und somit der Hauptatemmuskel nicht mehr richtig arbeiten kann.
Außerdem kann sich das betroffene Lungenareal, welches dem Empfysemen anliegt, oftmals auf
grund der Vernarbung nicht mehr vollständig entfalten.
Im Stadium 3 muss ebenso wie im Stadium 2 der Empfyseminhalt vollständig entfernt werden
und Lunge und Zwerchfell gegebenenfalls wieder mobilisiert werden.
Dies erfolgt meist im Rahmen einer offenen Thoracotomie.
Wie diagnostiziert man aber ein pleurer Empfysemen?
Im Röntgen-Thorax ist bei einem ausgeprägten Empfysemen eine Transparenzminderung zu sehen.
Mit Hilfe einer Sonographie bekommt man einen Überblick über die Größe des Empfysemes
und vor allem auch über das Ausmaß der Verschwartung.
Diese imponiert nämlich durch zahlreiche Vernästelungen.
Eine vollständige Ausräumung des Empfysemes ist absolut erforderlich, da es ansonsten
durch die Vernarbung zu einer restriktiven Ventilationsstörung kommt.
Die Ursache für das Empfysemen sollte abgeklärt werden.
Aufschluss darüber kann bereits der Inhalt des Empfysemes geben.
Ein pleurer Empfysemen ist nämlich nicht selten das Erstsymptom eines Bronchalkartinoms.
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:09:06 Min
Aufnahmedatum
2014-07-31
Hochgeladen am
2014-07-31 14:29:28
Sprache
de-DE