36 - Medcast - Pathologie - Tuberkulose [ID:4705]
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Willkommen zu einem neuen Podcast des MedCast Teams.

Wie ihr euch dank des Titels schon denken könnt, geht es heute um die Krankheit Tuberkulose.

Die Tuberkulose ist eine Granulomatöseerkrankung, deren Hautmanifestationsort zu 90% die Lunge

ist, die auch andere Organe befallen kann.

Aber was genau ist eigentlich eine granulomatöse Entzündung?

Unter dieser versteht man eine Gewebsveränderung, deren Hauptmerkmal die knötchenförmige Ansammlung

von Zellen des mononukleären Phagozytensystems ist.

Diese sogenannten Granulome treten dann auf, wenn es durch Infektionen, zum Beispiel durch

fakultativ intrazelluläre Mikroorganismen, Pilze oder auch durch Material, das nicht

fast verdaut werden kann, z.B. Nahtmaterial, zu einer zellulären Hypersensitivitätsreaktion

gekommen ist.

Jetzt geht es also im Folgenden um die Tuberkulose, kurz TBC als Granulomatöse-Erkrankung der

Lunge.

Sie ist die weltweit bedeutendste Infektionserkrankung mit verstärkten Auftreten in Entwicklungsländern.

Ihre Inzidenz nimmt mit sinkendem Hygienestandard zu.

Lange dachte man, dass die Tuberkulose in Deutschland kein großes Problem mehr darstellt.

Durch verstärkte Migration, vor allem aus Ost- und Südosteuropa, ist es aber gar nicht

so unwahrscheinlich in der ärztlichen Praxis dem ein oder anderen TBC-Patienten zu begegnen.

Wie entsteht eine Tuberkulose?

Mycobakterien sind die Verursacher der Tuberkulose.

Um genauer zu sein, handelt es sich in 99% der Fälle um das Mycobacterium tuberculosis,

in weniger als 1% der Fälle um das Mycobacterium bovis und in Afrika um das Mycobacterium

africanum.

Mycobakterien sind Stäbchenbakterien, deren Zellwand einen hohen Anteil an Lipiden und

Wachsen besitzt, was ihnen entscheidende Überlebensvorteile in Umwelt und Organismus verschafft.

Indem sie die Fusion mit Lysosomen blockieren, können sie in den Phagosomen der Makrophagen

überleben und haben durch ihre Zellwandbestandteile einen Einfluss auf die Immunreaktion des

Körpers.

Der Körper reagiert mit einer zellulären Hypersensitivitätsreaktion vom verzögerten

Typ, die letztendlich zu den charakteristischen, spezifischen epitheloidzelligen Granulomen

vom Tuberkulosetyp mit zentral verkesenden Nekrosen führt.

Der Verlauf der Tuberkulose lässt sich in zwei Stadien unterteilen.

Zum sogenannten Primärstadium kommt es, wenn der Erreger zum ersten Mal inhaliert wurde.

Hat er die Alveolen erreicht, löst das Mycobacterium dort eine exodative, später dann eine granulomatöse

Erkrankung aus.

Dieser Herd wird auch als Gonherd bezeichnet.

Noch hat sich keine Immunität ausgebildet und die Mycobakterien überleben in trazollerenden

Makrophagen, von denen sie phagocytiert wurden.

Es folgt ein Transport zu den zentralen Lymphknoten des Lungenhilos, zu den paratrachealen und

tracheopulmonalen Lymphknoten.

Eine weitere Wanderung der Makrophagen verhindert der von T-Lymphozyten sezernierte Makrophagen-Inhibitionsfaktor.

Durch einen anderen Mediator, dem Makrophagen-Aktivierungsfaktor, wandern weitere Makrophagen in das betroffene

Gebiet ein und fusionieren zu Epitheloidzellen.

Tuberkulose Granulome sind das Resultat.

Der Gonherd und der Lymphknotenherd werden zusammen als Primärkomplex bezeichnet.

Liegt eine gute Abwehrlage vor, kommt es bedingt durch den Zerfall von Makrophagen und Mycobakterien

zu einer zentralen Verkesung im Granulom und zur Ausheilung.

Die käsige Necrotisierung wird auch als Tuberkulom bezeichnet und kann noch vitale Mycobakterien enthalten.

Eine mögliche Komplikation nach dem Primärkomplex ist beispielsweise die Milliartuberkulose.

Die Milliartuberkulose entsteht bei ungenügender Abwehrlage, wenn es zu einer generalisierten

Teil einer Videoserie :

Presenters

Julia Scholz Julia Scholz

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:06:11 Min

Aufnahmedatum

2015-02-13

Hochgeladen am

2015-02-13 16:14:20

Sprache

de-DE

Tags

Folgen Entzündung Ursache Formen Tuberkulose Medcast
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