8 - Medcast - Pharmakologie - Antibiotika 1 [ID:3223]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Kampf den Eindringlingen! Der heutige Podcast beinhaltet das Thema Antibiotika.

Wann gebe ich Antibiotika? Was tun sie in meinem Körper? Warum darf ich nicht aufhören,

sie zu nehmen, sobald ich mich wieder gesund fühle? Welche gibt es überhaupt?

Antibiotika sind sehr weit verbreitet. Jeder hat schon mal eines eingenommen und

damit die verschiedensten Krankheiten geheilt. Wie funktioniert das?

Die genannten Krankheitsbilder können alle durch winzig kleine zahlreiche

Bakterien verursacht werden, die unseren Körper überfallen und sich im

Ineinmisten. Eigentlich eine ziemlich gruselige Vorstellung. Umso erstaunlicher

ist es, dass unser Körper sich oft selber gegen diese eindringliche wehrt, sie

nach und nach rausschmeißt und von selber wieder gesund wird.

Noch wunderbarer ist, dass wir als Ärzte seit der Entdeckung des Benicillins 1928

und viele andere Antibiotika seitdem die Möglichkeit haben, ihn tatkräftig zu

unterstützen, wenn es doch noch mal nicht von selbst klappt. Aber der Reihe nach.

Erste Frage. Was können Antibiotika überhaupt?

Hier unterscheidet man zunächst mal zwei Begriffe, die beschreiben, was genau ein

Wirkstoff mit dem Bakterium anstellt. Die etwas zurückhaltenderen Antibiotika

hemmen lediglich das Wachstum oder die Vermehrung einer Population. Das

bezeichnet man als Bakteriostase. Der dazugehörige Begriff MHK, minimale

Hemmkonzentration, beschreibt die niedrigste Konzentration des Antibiotikums,

bei der das Wachstum verhindert wird. Das ist somit ein Maß dafür, wie viel

Antibiotikum ich einsetzen muss, damit die gewünschte Wirkung eintritt.

Den krasseren Weg geht eine zweite Gruppe von Substanzen, welche nicht nur

Wachstum und Vermehrung hemmen, sondern auch die vorhandene Bakterienpopulation

schädigen und töten können. Das bezeichnet man als Bakterizide.

Analog zur minimalen Hemmkonzentration ist die minimale Bakterizidekonzentration

diejenige, die ich brauche, um mindestens 99,9 Prozent des Bakterienstammes abzutöten.

Und was soll ich mit diesen komischen Konzentrationen anfangen?

MHK und MBK sind Werte, die ich in vitro ermittle. Für den Erfolg bei der

Therapie am Menschen ist wichtig, dass mindestens diese Konzentrationen am

Invektionsort selber vorhanden sind. Hat mein Erreger eine MHK, welche höher ist

als die Konzentration, die das Antibiotikum nach Gabe einer üblichen

Menge am Wirkungsort hat, so kann diese zu kleine Konzentration meinem Erreger

nichts anhaben. Er ist also resistent. Um ihm zu schaden,

müsste ich viel mehr Antibiotikum einsetzen, was manchmal aus Gründen der

Nebenwirkungen nicht möglich ist. Abzuschätzen, wie viel Antibiotikum

mein Infektionsort wirklich erreicht und dort wirkt, ist relativ schwer, weil

viele Faktoren eine Rolle spielen. Proteinbindung, pH-Wert, Anreicherung

in phagocytierenden Zellen und so weiter und so weiter.

Naja, und wenn sie dann am Wirkort sind, was machen die Antibiotika dann dort?

Grundsätzlich gibt es mehrere mögliche Angriffspunkte, um ein Bakterium zu

schaden. Man kann ihre Zellwand-Synthese verhindern, wie das die Beta-Lactam-Antibiotika

und die Glykopeptide machen. Ein anderer Weg ist, ihre Protein-

oder RNA-Synthese zu stören, etwa indem man Teile der Ribosomen oder die RNA-

Polymerase blockiert. Auch indem man die Folsäuresynthese verhindert, kann man

einem Bakterium empfindlich schaden, ebenso wenn man seine DNA-Replikation

inhibiert. Na gut, und wie funktioniert das denn jetzt genau? Das lässt sich am

einfachsten anhand der verschiedenen Antibiotika zeigen und erklären. Schauen

wir zuerst mal die Beta-Lactam-Antibiotika an. Kennzeichnend für diese

Gruppe ist der Beta-Lactam-Ring. Dieser ist strukturverwandt mit der terminalen

Teil einer Videoserie :

Presenters

Charlotte Sautier Charlotte Sautier

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:14:32 Min

Aufnahmedatum

2013-10-17

Hochgeladen am

2013-12-09 09:11:39

Sprache

de-DE

Antibiotika: "Kampf den Eindringlingen"

Tags

Pharmakologie Antibiotika Eindringlinge Medcast
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