93 - Medcast - Innere Medizin - Zöliakie [ID:11631]
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Hallo liebe Zuhörer, im heutigen Medcast dreht sich alles um die Zyliakie.

Viel Spaß!

Die Zyliakie ist eine autoimmunologisch vermittelte, chronisch entzündliche Erkrankung, die primär

den Gastrointestinaltrag betrifft.

Sie kann aber auch extraintestinale Symptome hervorrufen und beruht auf einer Unverträglichkeit

gegen das Getreideprotein Gliadin.

Ein Synonym ist die gluten-sensitive Enteropathie.

Teilweise werden noch für Erwachsene und für Kinder unterschiedliche Bezeichnungen verwendet.

Spruch bei Erwachsenen und Zyliakie bei Kindern.

Die Verwendung dieser begrifflichen Unterscheidungen wird allerdings nicht mehr empfohlen.

Die Prävalenz der Zyliakie liegt in Deutschland bei unter einem Prozent.

In den letzten Jahren bis Jahrzehnten hat die Inzidenz zugenommen, was vorwiegend durch

verbesserte Diagnosemöglichkeiten zu erklären ist.

Grundsätzlich kann die Erkrankung in jedem Lebensalter auftreten.

Die Altersgipfel liegen am Ende Anfang des zweiten Lebensjahres, im Schulalter und in

der vierten Lebensdekade.

Die Erkrankung beruht auf einer Unverträglichkeit gegenüber einer Komponente des Getreideproteins

Gliadin.

Die Gewebstransglutaminase, welches die Gliadin-Peptide spaltet, ist das Autoantigen.

Die Spaltprodukte induzieren eine Immunreaktion, infolgedessen Antikörper gegen die Transglutaminase

und das Endomyseum des Dünndarms gebildet werden.

Die Entzündungsprozesse führen zu strukturellen Veränderungen der Darmschleimhaut in Form

von Zottenatrophie, Kryptenhyperplasie und Verlust des Bürstensaums.

Damit ist die Resorption von wichtigen Nahrungsbestandteilen eingeschränkt.

Weshalb es genau zu diesen pathologischen Veränderungen kommt, ist noch Gegenstand der

Forschung.

Allerdings hat man bei betroffenen Menschen bestimmte genetische Risikofaktoren entdeckt.

Bei 75 bis 90 Prozent findet man die Histokompatibilitätsantigene HLA-DQ2, häufig auch HLA-DQ8.

Zudem sind bestimmte Grunderkrankungen mit der Zyliakie assoziiert.

Dazu zählen z.B.

Chromosom-Aberrationen wie das Ulrich-Turner-Syndrom oder Trisomie 21 und weitere Autoimmunerkrankungen

wie Vitiligo, Autoimmunhepatitis, Rheumatoidearthritis, Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes mellitus

Typ 1.

Die Symptome bei Zyliakie können vielfältig sein und entstehen durch lokale Entzündungsprozesse

im Dünndarm oder sind Folgeerscheinungen der Malabsorption.

Häufige gastrointestinale Beschwerden sind Stuhlveränderungen wie voluminöse und übel

riechende Durchfälle oder Fettstühle und in seltenen Fällen auch Obstipation.

Weiterhin können Flatulenzen und Meteorismus auftreten, begleitet mit Übelkeit und Inappetienz.

Als Folge der mangelhaften Resorption wichtiger Nahrungsbestandteile klagen Betroffene über

Antriebslosigkeit, Muskelschwäche, auch Titanie durch einen Kalziummangel und Eiweißmangel

Udeme.

Knochenschmerzen und osteoporotische Knochenveränderungen sind ebenfalls Folge eines Kalziummangels.

Weiterhin können eine Megaloblastereanämie durch Folsäure und Vitamin B12-Mangel oder

eine Eisenmangelanämie durch Eisenmangel entstehen.

Die klinische Ausprägung der Zyliakie ist nicht nur auf den Gastrointestinaltrakt beschränkt,

sondern kann sich auch extraintestinal manifestieren.

Hierzu zählen unter anderem die Dermatitis herpetiformis durin mit subepidemalem Blasenbildung

an den Streckseiten der Extremitäten, die Eisenmangelanämie, eine chronische Hepatitis

und Arthropathien vorwiegend der großen Gelenke.

Kommen wir jetzt zur Diagnostik.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Perau Said Perau Said

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:27 Min

Aufnahmedatum

2019-06-18

Hochgeladen am

2019-06-18 16:37:38

Sprache

de-DE

 

 

Tags

Medizin Innere
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