Hallo liebe Zuhörer. Im ersten Teil dieses Podcasts konntest du dir genauere Informationen
zu Migräne anhören. Hier geht es nun weiter mit den anderen primären Kopfschmerzen und
später auch mit den sekundären Kopfschmerzen. Zu Beginn des letzten Podcasts habe ich dir
etwas zu den primären und sekundären Kopfschmerzen erzählt. Weißt du noch welche drei Kopfschmerztypen
zu den primären gehören? Ja warte kurz, das waren die Migräne, der Spannungskopfschmerz
und die trigeminoautonomen Kopfschmerzen. Super, das solltest du dir echt im Gedächtnis
behalten. Und was haben die primären Kopfschmerzen alle gemeinsam? Bei ihnen ist der Kopfschmerz
an sich die Erkrankung und nicht ein Symptom einer anderen Krankheit. Absolut richtig.
Denn bei welchen Kopfschmerzen liegt eine andere Erkrankung zugrunde? Na bei den sekundären.
Passt wunderbar. Nun aber weiter zum Spannungskopfschmerz. Hattest du schon mal einen dumpf drückenden
Kopfschmerz, der mit engem Gefühl einhergeht und bilateral auftritt? Klar, das kennt doch
fast jeder. Eben. Der Spannungskopfschmerz ist weit verbreitet. Die Ursachen beim Spannungskopfschmerz
sind wieder sehr individuell, angefangen bei Stress bis hin zu körperlicher Fehlhaltung.
Man kann doch bei so einem normalen Kopfschmerz fast jedes Medikament geben, oder? Für Spannungskopfschmerz
kann quasi jedes Nicht-Opioid-Schmerzmittel gegeben werden. Die Klassiker sind Acetylsalicylsäure,
Paracetamol oder Ibuprofen. Beim episodischen Spannungskopfschmerz wird sogar empfohlen,
250 mg ASS, 250 mg Paracetamol und 65 mg Koffein gleichzeitig einzunehmen.
Episodischer Spannungskopfschmerz? Gibt es etwa auch einen chronischen? Ja, den gibt's. Man
bezeichnet ihn als chronischen Spannungskopfschmerz, wenn er an mehr als 15 Tagen im Monat über einen
Zeitraum von mehr als drei Monaten auftritt. Die Zahlen kennst du übrigens. Mindestens 15 Tage im
Monat für drei Monate oder mehr ist auch die Definition von chronischer Migräne. Gibt es hier
auch eine Prophylaxe, so in etwa wie bei Migräne? Ja, nur gibt man hier beim Spannungskopfschmerz
nicht Beta-Blocker, Flunarizin oder Topiramat, sondern Amitryptilin. Aber ist das nicht ein
Antidepressivum? Schon. Amitryptilin hilft bei chronischen Spannungskopfschmerzen wirklich in
den meisten Fällen. Und wenn es dann doch nicht hilft? Dann kann man entweder die Dosis von
Amitryptilin erhöhen oder auf ein anderes Medikament umstellen. Übrigens auch wenn zu
viele Nebenwirkungen auftreten. Alternativen zu Amitryptilin sind zum Beispiel Doxepin,
Imipramin oder Clomipramin gegen chronische Spannungskopfschmerzen. Und was ist mit einer
nicht-medikamentösen Prophylaxe? Da wird den Patienten zu progressiver Muskel-Relaxation
nach Jacobson, zu Ausdauertraining und Physiotherapie geraten. Oh, und Botox hilft das hier auch? Nein,
nach jetzigem Stand der Wissenschaft bringt Botulinumtoxin keine Verbesserung. So,
das sind nun mal die wichtigsten Fakten, die du dir zum Spannungskopfschmerz merken solltest.
Wie ist nochmal der letzte Kopfschmerz in der Gruppe der primären Kopfschmerzerkrankungen?
Migranisch, Spannungskopfschmerz und ach ja diese Trigeminoautonomenkopfschmerzen.
Sehr schön. Zu den Trigeminoautonomenkopfschmerzen gehören übrigens der Clusterkopfschmerz,
die paroxysmale Hemikranie und das Sankt-Syndrom. Oh Gott, das hört sich kompliziert an. Keine
Angst, das ist es nicht. Als erstes sollten wir uns überlegen, was die Trigeminoautonomenkopfschmerzen
für Gemeinsamkeiten haben. Hier ist der Name nämlich Programm. Trigemino, das treten Schmerzen
im Kopfbereich auf. Autonom, Patienten leiden unter Myosis, Ptosis, Augentränen, auch Lackremation,
Lid-Udem und Rhinorö. Autonom deshalb, weil diese Symptome alle parasympathisch-autonome Symptome
sind. Aber lass uns nun mit dem ersten Krankheitsbild beginnen, dem Clusterkopfschmerz. Warte mal,
wieso heißt der eigentlich Clusterkopfschmerz? Der Name rührt daher, dass es für den Clusterkopfschmerz
sehr typisch ist, in sogenannten Clustern aufzutreten. In Clustern bedeutet, dass der
Schmerz periodisch extrem gehäuft auftritt und dann wieder für eine lange Zeit keine Beschwerden
auftreten. Was sollte man hier über den Kind wissen? Die Patienten leiden unter stärksten
Kopfschmerzen. Typisch ist das sogenannte Pacing Around, bei dem der Kopfschmerz so stark ist,
dass die Patienten unruhig werden und nicht mehr still sitzen können. Das hört sich wirklich
schrecklich an. Was gibt es für Therapiemöglichkeiten? In einer akuten Attacke mit Clusterkopfschmerz ist
reiner Sauerstoff, der über eine Maske gegeben wird, eine gute Therapieoption. Ansonsten können
Treptane gegen Clusterkopfschmerz eingesetzt werden, wie auch bei der Migraine. Auch Lokalanästhetiker
Presenters
Theresa Lippert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:10:40 Min
Aufnahmedatum
2017-08-31
Hochgeladen am
2017-08-31 11:50:47
Sprache
de-DE
Titel: Kopfschmerzen – wann ist wird’s ernst?(Teil 2)
Lernziele: Spannungskopfschmerz, trigemino-autonome Kopfschmerzen und sekundäre Kopfschmerzen