84 - Medcast - Neurologie - Kopfschmerzen 2 [ID:8300]
50 von 103 angezeigt

Hallo liebe Zuhörer. Im ersten Teil dieses Podcasts konntest du dir genauere Informationen

zu Migräne anhören. Hier geht es nun weiter mit den anderen primären Kopfschmerzen und

später auch mit den sekundären Kopfschmerzen. Zu Beginn des letzten Podcasts habe ich dir

etwas zu den primären und sekundären Kopfschmerzen erzählt. Weißt du noch welche drei Kopfschmerztypen

zu den primären gehören? Ja warte kurz, das waren die Migräne, der Spannungskopfschmerz

und die trigeminoautonomen Kopfschmerzen. Super, das solltest du dir echt im Gedächtnis

behalten. Und was haben die primären Kopfschmerzen alle gemeinsam? Bei ihnen ist der Kopfschmerz

an sich die Erkrankung und nicht ein Symptom einer anderen Krankheit. Absolut richtig.

Denn bei welchen Kopfschmerzen liegt eine andere Erkrankung zugrunde? Na bei den sekundären.

Passt wunderbar. Nun aber weiter zum Spannungskopfschmerz. Hattest du schon mal einen dumpf drückenden

Kopfschmerz, der mit engem Gefühl einhergeht und bilateral auftritt? Klar, das kennt doch

fast jeder. Eben. Der Spannungskopfschmerz ist weit verbreitet. Die Ursachen beim Spannungskopfschmerz

sind wieder sehr individuell, angefangen bei Stress bis hin zu körperlicher Fehlhaltung.

Man kann doch bei so einem normalen Kopfschmerz fast jedes Medikament geben, oder? Für Spannungskopfschmerz

kann quasi jedes Nicht-Opioid-Schmerzmittel gegeben werden. Die Klassiker sind Acetylsalicylsäure,

Paracetamol oder Ibuprofen. Beim episodischen Spannungskopfschmerz wird sogar empfohlen,

250 mg ASS, 250 mg Paracetamol und 65 mg Koffein gleichzeitig einzunehmen.

Episodischer Spannungskopfschmerz? Gibt es etwa auch einen chronischen? Ja, den gibt's. Man

bezeichnet ihn als chronischen Spannungskopfschmerz, wenn er an mehr als 15 Tagen im Monat über einen

Zeitraum von mehr als drei Monaten auftritt. Die Zahlen kennst du übrigens. Mindestens 15 Tage im

Monat für drei Monate oder mehr ist auch die Definition von chronischer Migräne. Gibt es hier

auch eine Prophylaxe, so in etwa wie bei Migräne? Ja, nur gibt man hier beim Spannungskopfschmerz

nicht Beta-Blocker, Flunarizin oder Topiramat, sondern Amitryptilin. Aber ist das nicht ein

Antidepressivum? Schon. Amitryptilin hilft bei chronischen Spannungskopfschmerzen wirklich in

den meisten Fällen. Und wenn es dann doch nicht hilft? Dann kann man entweder die Dosis von

Amitryptilin erhöhen oder auf ein anderes Medikament umstellen. Übrigens auch wenn zu

viele Nebenwirkungen auftreten. Alternativen zu Amitryptilin sind zum Beispiel Doxepin,

Imipramin oder Clomipramin gegen chronische Spannungskopfschmerzen. Und was ist mit einer

nicht-medikamentösen Prophylaxe? Da wird den Patienten zu progressiver Muskel-Relaxation

nach Jacobson, zu Ausdauertraining und Physiotherapie geraten. Oh, und Botox hilft das hier auch? Nein,

nach jetzigem Stand der Wissenschaft bringt Botulinumtoxin keine Verbesserung. So,

das sind nun mal die wichtigsten Fakten, die du dir zum Spannungskopfschmerz merken solltest.

Wie ist nochmal der letzte Kopfschmerz in der Gruppe der primären Kopfschmerzerkrankungen?

Migranisch, Spannungskopfschmerz und ach ja diese Trigeminoautonomenkopfschmerzen.

Sehr schön. Zu den Trigeminoautonomenkopfschmerzen gehören übrigens der Clusterkopfschmerz,

die paroxysmale Hemikranie und das Sankt-Syndrom. Oh Gott, das hört sich kompliziert an. Keine

Angst, das ist es nicht. Als erstes sollten wir uns überlegen, was die Trigeminoautonomenkopfschmerzen

für Gemeinsamkeiten haben. Hier ist der Name nämlich Programm. Trigemino, das treten Schmerzen

im Kopfbereich auf. Autonom, Patienten leiden unter Myosis, Ptosis, Augentränen, auch Lackremation,

Lid-Udem und Rhinorö. Autonom deshalb, weil diese Symptome alle parasympathisch-autonome Symptome

sind. Aber lass uns nun mit dem ersten Krankheitsbild beginnen, dem Clusterkopfschmerz. Warte mal,

wieso heißt der eigentlich Clusterkopfschmerz? Der Name rührt daher, dass es für den Clusterkopfschmerz

sehr typisch ist, in sogenannten Clustern aufzutreten. In Clustern bedeutet, dass der

Schmerz periodisch extrem gehäuft auftritt und dann wieder für eine lange Zeit keine Beschwerden

auftreten. Was sollte man hier über den Kind wissen? Die Patienten leiden unter stärksten

Kopfschmerzen. Typisch ist das sogenannte Pacing Around, bei dem der Kopfschmerz so stark ist,

dass die Patienten unruhig werden und nicht mehr still sitzen können. Das hört sich wirklich

schrecklich an. Was gibt es für Therapiemöglichkeiten? In einer akuten Attacke mit Clusterkopfschmerz ist

reiner Sauerstoff, der über eine Maske gegeben wird, eine gute Therapieoption. Ansonsten können

Treptane gegen Clusterkopfschmerz eingesetzt werden, wie auch bei der Migraine. Auch Lokalanästhetiker

Teil einer Videoserie :

Presenters

Theresa Lippert Theresa Lippert

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:10:40 Min

Aufnahmedatum

2017-08-31

Hochgeladen am

2017-08-31 11:50:47

Sprache

de-DE

Titel: Kopfschmerzen – wann ist wird’s ernst?(Teil 2)            
Lernziele: Spannungskopfschmerz, trigemino-autonome Kopfschmerzen und sekundäre Kopfschmerzen

 

Tags

sekundäre Medcast Medizin Kopfschmerzen Spannungskopfschmerz trigemino-autonome
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen