Willkommen zurück zu Medizintechnik 2 und wie versprochen schauen wir uns heute in dem Video
die Spektrale CT an. Wir werden das Kapitel Spektrale CT in ein paar Teilbereiche aufgliedern
und zwar werden dabei wichtig sein, nochmal die CT-Messung an sich, sich nochmal kurz vor Augen
zu führen. Dann gucken wir uns an wie polychromatische Absorption funktioniert. Wir sehen uns die
Basis von Spektralen CT-Algorithmen an, dann verschiedene Messkonzepte, wie wir überhaupt
diese Daten aufnehmen können und sehen uns am Ende an was schon funktioniert, was noch
nicht so gut funktioniert und noch ein paar Take-Home Messages.
Nun, wie sieht es mit dem Messprozess aus? Typischerweise haben wir eine Röhre, dann
unser Messobjekt, hier ein Phantom, das Vorbild Phantom, abgebildet und auf der anderen Seite
den Detektor. Das Ganze ist auf einer rotierenden Genschwee angebracht und wenn wir entsprechend
dieses Objekt messen, dann bekommen wir unser Synogramm durch die Rotation, indem wir über
jeden Winkel aufgetragen unseren Zeilendetektor auslesen und dieses Bild rekonstruieren und
am Ende kriegen wir quasi an jeden Detektorpixel die kommunierte Absorption gemessen für den
Eintrag S an der Stelle Teta. Das waren quasi unser Messprotokoll und das Linienintegral
ergibt sich eben aus dem Aufsummieren aller Koeffizienten entlang der Linien. Wir haben
das auch kennengelernt als Lambert-Bersches Gesetz und das Lambert-Bersche Gesetz war
eben I0 mal e hoch minus das Linienintegral und wir haben gezeigt, dass wenn wir den negativen
Logarithmus anwenden, dass wir im Wesentlichen genau dieses Linienintegral bekommen, wenn
wir vorher durch I0 teilen. Also alle Konstanten links dieser zweiten Gleichung lassen sich
alle bestimmen. Wir kennen I0, wir kennen die Projektion und deswegen können wir das
Linienintegral zurückrechnen. Das wäre jetzt der Fall, wenn alles monokomatisch wäre.
Radon-Transformation kein Problem, haben wir gerade gesehen, funktioniert ganz prima. Naja,
so ein paar Artefakte haben wir gesehen, vielleicht fällt uns da ja noch ein bisschen was besseres
an. Und da fangen wir quasi an über die polykomatische Strahlung zu sprechen. Wie ist der Unterschied?
Naja, wir haben ja schon bei der Röntgenerzeugung gesehen, dass da mehrere Energien erzeugt
werden und wir dann auch unterschiedliche Absorbtionseffekte haben. Das heißt, wir
haben quasi Röntgeneräder im Einsatz, die nicht nur einzelne Energien erzeugen, sondern
immer ein ganzes Spektrum und typischerweise wird es eben mit solchen Beam Hardening-Korrekturverfahren
versucht in den Griff zu kriegen. Es funktioniert schon ganz gut, aber es ist halt nicht die
exakte Messung und je stärker die Unterschiede in den Materialien sind, desto stärker die
Artefakte bei den ganzen Weichgeweben kein Problem. Bei Knochen können schon Artefakte
auftreten, aber richtig fies wird es dann bei Metallen, wie wir schon gesehen haben.
Nun, wo ist das Problem? Naja, das Problem ist, dass wir halt nicht die richtigen Absorbtionseffekte
messen und je weiter eben ein Strahl durch unterschiedliche Elemente läuft, dann wird
er eben unterschiedlich gefiltert und dabei verändert sich das Spektrum. Rechts dargestellt
das Spektrum mit verschiedenen Schwächungen, also nach 0 cm Wasser, nach 2 cm Wasser, nach
5 cm Wasser und so fort, dann verändert sich natürlich auch unser Spektrum. Und das Problem,
das quasi auftritt, ist, dass wir einen anderen Absorbtionswert messen als den Absorbtionswert,
den wir eigentlich brauchen, um die Linie in Integrale aufzulösen. Naja, was sind die
Konsequenzen? Wir kriegen diese Beam Hardening-Artefakte hier nochmal schematisch dargezeigt, insbesondere
eben dort, wo besonders viel Abweichung von den Idealannahmen auftritt, wie zum Beispiel
hier bei der Durchstrahlung von diesen zwei Knochen, die eben dann zu dunklen Streifen
oder Cupping zum Beispiel führen können. Naja, was können wir dagegen tun? Wir können
eben Spektral messen. Und um Spektral zu messen, müssen wir quasi den Messvergang verbessern
und wir wollen quasi nicht nur auch für eine Energie das Ganze berechnen, sondern wir wollen
tatsächlich die effektiven Längen von den unterschiedlichen Materialien auflösen können.
Dafür wird die spektrale CT eingesetzt, die dann einen spektralen Absorbtionskoeffizienten
ermittelt, der quasi dann auch abhängig ist von den unterschiedlichen Energien und durch
unterschiedliche Energien, die eingesetzt werden, kann ich dann versuchen, das korrekt
aufzulösen. Schauen wir uns erstmal das polykommatische Absorbtionsgesetz an. Hier sehen wir, dass
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:18:56 Min
Aufnahmedatum
2020-06-14
Hochgeladen am
2020-06-14 22:36:34
Sprache
de-DE
Medizintechnik II - Computertomographie - Teil 4
In diesem Video gehen wir auf Details der spektralen Rekonstruktion ein.
Die Vorlesung MT2 richtet sich an Studierende des Studiengangs Medizintechnik und zhlt dort zu den Grundlagenvorlesungen im Bereich Informatik. Methoden und Gerte, welche die Anatomie und Funktion des Krpers fr die Diagnose und Therapie aufarbeiten und darstellen, werden erklrt. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Verstndnis und der Anwendung von Grundalgorithmen der medizinischen Bildverarbeitung, wie beispielsweise Segmentierung, Filterung und Bildrekonstruktion. Die vorgestellten Modalitten beinhalten Rntgensysteme, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Optische Kohrenztomographie (OCT) und Ultraschall (US).
Literatur:
Maier, A., Steidl, S., Christlein, V., Hornegger, J.Medical Imaging Systems -An Introductory Guide, Springer, Cham, 2018,ISBN 978-3-319-96520-8,
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