Hier drüben ein Gehirn.
Und jetzt müssen wir uns überlegen, welche Strukturen außer den Vestibularis-Kernen, die hier drinnen sitzen im Hirnstamm, also Vestibularis-Kerne, von denen haben wir schon gehört, dass sie zu den Augenmuskelkernen projizieren, über diesen Faszikulus longitudinalis medialis,
auch so verschaltet sind, dass sie sich gegenseitig beeinflussen und untereinander eine Koordination stattfindet.
Wir haben den Begriff der internuklearen Neurone, zum Beispiel im Abduzenskern, die jetzt zum Okulomotoriuskern projizieren, damit der Rektus medialis mit dem Rektus lateralis schön koordiniert wird, kennengelernt.
Ich habe Ihnen letztes Mal auch gezeigt, was passiert, wenn dieser Faszikulus longitudinalis medialis geschädigt ist im Rahmen zum Beispiel einer multiplen Sklerose, dann kommt es zur sogenannten internuklearen Ophtalmoplegie.
Im Unterschied zu einer bloßen Abduzensparese zum Beispiel durch Schädigung des Abduzenskerns und des Abduzensnerven, aber wenn dieser Kernanteil, der für diese koordinierenden internuklearen Verbindungen zuständig ist, geschädigt ist, dann kommt es bei den Blickbewegungen, konjugiert, zu einem verminderten oder gar ausgefallenen Mitbewegen des kontralateralen Auges.
Also wenn ich zur Seite schaue, nach links zum Beispiel, müsste der rechte Rektus medialis mitmachen und das tut er nicht, weil er kein Signal vom Abduzenskern bekommt.
Also das ist nur zur Wiederholung. Vestibulariskerne sind wichtige präokulomotorische Strukturen. Schreibe ich jetzt nochmal auf. Präokulomotorische Strukturen, also irgendwelche Nervenzellgruppen.
Normalerweise, um das Anführungszeichen, werden unsere Motoneurone ja von der Pyramidenbahn angesteuert. Sowohl im Hirnstamm, Tractus corticopulbaris heißt oder Corticonuclearis und über den Tractus corticospinalis zum Rückenmark hinunter.
Bei den Augenmuskelkernen, also den motorischen Kernen des dritten, vierten und sechsten Hirnnerven hat die Pyramidenbahn in dem klassischen Sinn nichts zu sagen, sondern das geht ein bisschen anders.
Und zwar gibt es im Rückenmark, und das zeichne ich Ihnen, einen schematischen Querschnitt durch die Brücke.
Da wissen Sie ja, in der Basis der Brücke sind diese kreuzenden Bahnen, die zum Kleinhirn gehen und im Tegmentum der Brücke haben wir eine Formatioreticularis natürlich.
Und es ist jetzt vor allem diese Formatioreticularis, die neben der Mittellinie liegt und die nennt man die Paramediane Pontine, weil es in der Brücke liegt, Formatioreticularis.
Von der Formatioreticularis habe ich schon ein paar Mal gesprochen und wir werden im Verlauf der nächsten Vorlesungen noch hören, dass die ziemlich viel zu tun hat. Unter anderem sind diese Neurone direkt präokulomotorisch,
also die projizieren auf die Augenmuskelkerne und steuern vor allem die horizontalen Blickbewegungen. Also Blick nach rechts und links, Koordination von rectus lateralis und rectus medialis.
Dann haben wir natürlich auch Blickbewegungen nach oben und unten und diese Blickbewegungen werden aus Hirnstammabschnitten, die weiter oben sind, gesteuert nämlich aus dem Bereich des Mittelhirns.
Ich zeichne Ihnen unseren schönen Mittelhirnquerschnitt. Ein bisschen verwackelt ist das geworden, aber das soll sich jetzt nicht stören.
Aqueduct, Grenze zwischen dem Chura cerebri und dem Tegmentum. Und im Tegmentum gibt es eine ganze Reihe von Kerngebieten und zwar an der Grenze zwischen Mittelhirn und Zwischenhirn.
Man nennt das auch das sogenannte Pre-Tectum. Pre-Tectum ist die Vierhügelplatte und unmittelbar vor der Vierhügelplatte an der Grenze zum Zwischenhirn gibt es eine Reihe von Kernen, deren Namen wir uns jetzt gar nicht merken brauchen,
aber von denen gehen auch Signale an diese Augenmuskelkerne für die vertikalen Blickbewegungen. Also das ist für die Blickbewegung nach oben und unten und die Pontine Formatio reticularis ist für die horizontalen Blickbewegungen zuständig.
Das wären einmal so ein paar ganz wichtige Strukturen und dann, jetzt müssen wir uns das Auge aufzeichnen. Ach so, da habe ich sie schon, ein Auge jetzt als afferente Struktur aus dem Auge über den Seenerv und so geht die Seemann zur Großhirnrinde.
Aber bevor sie zur Großhirnrinde geht in der zentralen Seestrahlung werden wir noch alles besprechen, gibt es eine Abzweigung zu den, jetzt mache ich einen andersfarbigen Pfeil, zu den oberen Hügeln.
Die Coliculi superioris, also diese vorderen zwei oder oberen zwei Hügel, die vier Hügelplatte sind, im Lehrbuch heißt es immer ein optisches Reflexzentrum, das ist ein ganz grober genereller Begriff,
aber sie haben unter anderem die wichtige Aufgabe und jetzt mache ich den Pfeil ein bisschen dicker, die wichtige Aufgabe ebenfalls direkt auf die Augenmuskelkerne zu wirken.
Also jetzt haben wir eine ganze Reihe sozusagen entlang der Hirnstammachse, eine ganze Reihe von Strukturen, die präokolomotorisch sind, da schreibe ich jetzt Coliculi superioris, die oberen Hügel.
Und das genügt jetzt noch nicht, das sind die Strukturen, die jetzt die unwillkürlichen Blickbewegungen, die wir sozusagen automatisch machen im alltäglichen Leben, steuern.
Jetzt brauchen wir natürlich auch eine Möglichkeit, willkürliche Blickbewegungen durchzuführen und die kommen natürlich irgendwo aus dem Cortex, aber nicht aus dem primär motorischen Cortex,
der im Bereich des Gyrus precentralis liegt, Brotmann aria 4, so ein paar Brotmann areale können wir uns merken, sondern ein Rindenfeld, das davor liegt, so im Bereich des premotorischen Cortex, das sogenannte frontale Augenfeld.
Frontales, komisch tut der halt wieder, soll ein F werden, frontales Augenfeld, vor allem am Rand ist er so ungenau, Augenfeld, das ist die aria 8, Brotmann aria 8.
Und von diesem frontalen Augenfeld geht jetzt eine Projektion über die Basalganglien, BG, Striatum pallidum, und zwar ist er vor allem der Nucleus caudatus des Striatums beteiligt.
Und von Seiten des Pallidums, das brauchen wir uns jetzt nicht unbedingt merken, von Seiten des Pallidums ist es der retikuläre Anteil der Substanzia nigra. Ich habe kurz einmal erwähnt, dass die Substanzia nigra aus zwei Teilen besteht.
Eine Pars compacta, das ist dieser schwarze Teil, der schwarze Teil hier, im Mittelhirn ist die Pars compacta, die Substanzia nigra.
Und dann gibt es einen Basal gelegenen, lockeren Teil, die Pars reticulata der Substanzia nigra, die ist zwar nicht schwarz, aber hat es den Namen übernommen.
Und diese Substanzia nigra als Pallidum-Anteil, die gehört praktisch zum Pallidum zu den Basalganglien, die steuert auch die Blickbewegungen, ist eingebaut in die Blickbewegungssteuerung, und zwar geht diese Bahn wieder über die oberen Hügel und von den oberen Hügeln dann zum Auge.
Also wir haben eine Möglichkeit, genauso wie das bei der anderen Willkürmotorik ist, von einem Rindenfeld, nämlich vom frontalen Augenfeld, über die Basalganglien, Striatum, Pallidum, zu einem nachgeordneten pre-okulomotorischen Zentrum, nämlich zu dem Coliculi superioris,
und von dort ausgehend zu den Augenmuskelkernen zu kommen, und auf die Weise wären willkürliche Blickbewegungen möglich.
Also Sie sehen ein bisschen anders als die Steuerung der übrigen Skelettmotorik, aber im Prinzip sind alte Bekannte dabei, Cortex, Basalganglien und dann halt spezielle Strukturen im Hirnstand,
aber auch für die übrigen Skelettmotorik, Sinervesti bulariskerne, Formatio reticularis, da gibt es auch Bahnen zum Rückenmark hinunter, bedeutsam, dass es auch von den Coliculi superioris eine Bahn zum Rückenmark gibt.
Sie werden in Ihren Büchern, wenn Sie beim Kleingedruckten lesen, den Tractus tectus penalis entdecken, der ist jetzt allgemein nicht so wahnsinnig wichtig, aber der zeigt nur, dass aus diesem sogenannten visuellen oder optischen Reflexzentrum natürlich auch Information an die Rückenmarks innervierte Muskulatur gehen muss,
vor allem im Bereich des Halses und des Rumpfes, weil wir ja beim Verfolgen von irgendwelchen Gegenständen, bei den Blickbewegungen meistens unwillkürlich den Kopf, den Hals, den Rumpf mitdrehen, um unseren Aktionsradius, unser Gesichtsfeld ein bisschen zu erweitern.
Das wären also die direkt präokulomotorischen Strukturen. Jetzt zeige ich Ihnen noch etwas anderes. Ich habe ja bei der Besprechung der Spinocerebellaren Bahnen darauf hingewiesen,
dass es aus der oberen Körperhälfte und vor allem aus dem Bereich des Halses, der Halsmuskulatur spezielle Bahnen zum Kleinhirn gibt.
Das sind Bahnen, die zum Beispiel über diesen Nucleus cuneatus externus, der neben lateral von den Hinterstrankkernen liegt. Ich schreibe Ihnen den noch einmal auf. Nucleus cuneatus externus, der geht zum Kleinhirn, bringt propriozeptive Signale aus der oberen Externe.
Aus der oberen Extremität und aus dem Hals. Und dann gibt es im zervikalen Rückenmark noch einen speziellen Kern, den Nucleus cervicalis centralis.
Der, den zeichnen wir da jetzt, kündige ich einmal ein, Rückenmark. So, C1 bis C4, also die obersten Rückenmarkbereiche und dieser Nucleus cervicalis centralis, der liegt hier beidseits des Zentralkanals, darum heißt das so.
Und dieser Nucleus centralis cervicalis bringt auch propriozeptive Innovation Muskelspindelafferenzen aus den Halsmuskeln. Die haben sehr viele Muskelspindeln, vor allem diese kurzen, kleinen Halsmuskeln in der Tiefe.
Und diese Information, also die zeichnen wir da wieder so ein, Primärafferenz, das geht da rein und das geht dann zum Kleinhirn und vor allem auch zum Vestibularapparat.
Den Vestibularapparat habe ich Ihnen in dieses Kitzel da so hineingezeichnet. Das sind Reisumännchen, die die prinzipiellen Stellungsmöglichkeiten unseres Körpers im Raum symbolisieren sollen.
Wenn wir so gerade stehen, diese gelbe Struktur da oben, sollen ein Vestibularisapparat, also Bogengangssystem, Makularapparat etc. darstellen.
Wenn wir so stehen und so hin und her schwanken oder nach vorne oder nach hinten zu fallen und drohen, dann wird das natürlich registriert vom Gleichgewichtsorgan.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:40:51 Min
Aufnahmedatum
2016-05-31
Hochgeladen am
2016-06-03 08:45:28
Sprache
de-DE