Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Judith Kleemann.

Gemeinsam mit meinem Kollegen Herrn Krusemark betreue ich das Projekt FIT für die Nierentransplantation durch Rehabilitation.

Ein großer Baustein in diesem Projekt ist das Thema Ernährung.

Die Ernährung ist für Dialysepatienten sehr herausfordernd, weil die Trinkmenge vorgegeben wird,

weil die Patienten eingeschränkt Lebensmittel zu sich nehmen dürfen in Bezug auf Kalium, Phosphat und auch Eiweiß.

Weiterhin ist es so, dass der Patient an der Dialyse meist energiereiche Lebensmittel,

also mit vielen Kalorien zu sich nimmt, aber mit einer geringen Sättigung auf lange Sicht.

Von häufigen Mahlzeiten spreche ich, wenn der Patient mehr als drei Mahlzeiten zu sich nimmt.

Und was verursacht häufige Mahlzeiten eher eine Gewichtszunahme?

Weiterhin ist es so, dass der Patient an der Dialyse ist und eher einen Bewegungsmangel hat,

weil er dreimal die Woche vier bis viereinhalb Stunden dialysiert.

Es kommen noch körperliche Einschränkungen hinzu.

Daraus folgt, dass der Patient Schwierigkeiten hat mit der Gewichtsreduktion

und eher an Gewicht zunimmt an der Dialyse.

Wie ist unser weiteres Vorgehen? Unser weiteres Vorgehen sieht so aus,

der Patient kommt zu uns, er wird auf eine spezielle Körperwaage gestellt.

Da werden Werte ermittelt wie Gewicht, Body Mass Index, Skelettmuskulaturanteil

und auch aber der Fettanteil des Körpers.

Weiterhin kommt es zu einem Anamnesegespräch des Patienten.

Der Patient wird ausführlich befragt neben seinen Diagnosen, wie läuft seine Ernährung ab?

Was hat er vor Vorlieben? Was hat er für Abneigungen?

Wie ist grundsätzlich seine Ernährung über einen Tag?

Dann sind wir schon beim nächsten Punkt. Der Patient bekommt von uns

ein Ernährungsprotokoll ausgehändigt. Das erfolgt, muss er zu Hause für sieben Tage führen,

um einen möglichst guten Überblick von dem Patienten zu erhalten.

Wie sind seine Lebensgewohnheiten, seine Ernährungsgewohnheiten?

Was isst er denn den ganzen Tag über? Wie oft isst er?

Und das wiederum gibt Aufschluss über sein Essverhalten.

Unsere Aufgabe ist, die Essgewohnheiten des Patienten anzupassen,

gegebenenfalls zu verändern und einen positiven und guten Lebensstil für ihn zu generieren.

Hierüber arbeiten wir nicht über Verbote, auch nicht über direkte Vorschriften oder mit erhobenem Finger,

sondern es sollen Alternativen aufgezeigt werden.

Der Patient wird so beraten, dass der Blutwert immer berücksichtigt wird.

Also eine Ernährungsempfehlung oder Umstellung erfolgt immer unter Berücksichtigung der Blutwerte.

Der Patient wird angehalten, mit seinem niedergelassenen Nephrologen,

mit dem Dialysezentrum ins Gespräch zu gehen und mit ihm darüber zu sprechen,

dass er an einem Projekt teilnimmt, eine Ernährungsumstellung macht,

um gegebenenfalls auch das Dialysegewicht anzupassen.

Weiterhin möchte ich gerne abschließend ein schönes Zitat anführen von Sebastian Kneip,

der es damals vor über 100 Jahren schon sagte, der Weg zur Gesundheit geht durch die Küche und nicht über die Apotheke.

Und damit möchte ich gerne meinen Kollegen Herrn Krusemark mit dem nächsten Baustein weitergeben. Vielen Dank.

Auch ich begrüße Sie herzlich. Mein Name ist Helge Krusemark, ich bin Sportwissenschaftler hier am Uniklinikum

und betreue, wie schon gesagt, mit Frau Kleemann das Projekt FIT für die Nierentransplantation durch Rehabilitation.

Ich stelle Ihnen jetzt den zweiten großen Baustein unseres Projekts vor, und zwar den Baustein der Bewegung.

Und zwar haben wir das Problem, dass die körperliche Leistungsfähigkeit bei Dialysepatienten

doch deutlich geringer ist als bei der gesunden Kontrollgruppe.

Wir haben hier als Beispiel eine amerikanische Studie, wo aufgezeigt wird, dass im Bereich der Ausdauer,

hier durch den 6 Minuten G-Test und auch im Bereich der Kraft, hier durch den Sit-to-Stand-Test,

deutliche Abfälle im Bereich der Dialysepatienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe herrschen.

Neben der verminderten Kraft und Ausdauer haben Dialysepatienten oft das Problem der verminderten Balance,