7 - Probestudium Mathematik [ID:6669]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Generell ist es so ein Universitätsstudium, zumindest an einer deutschen Universität,

und zwar an einer Universität, ich will jetzt nicht unbedingt sagen im Gegensatz zu einer

Fachhochschule, ist in allererster Linie ein wissenschaftliches Studium. Das führt sich in

eine Wissenschaft ein mit dem Ziel, dass sie diese Wissenschaft kennenlernen und sozusagen mit den

Methoden dieser Wissenschaft arbeiten können. Ein Universitätsstudium ist erst einmal nicht und

nicht zumindest nicht ausschließlich auf ein spezielles Berufsbild oder spezielle Berufsperspektive

hinaus gerichtet. Wenn das etwas ist, was Sie irritieren, es gibt Ausnahmen oder sagen wir mal

so in dieser Striktheit gilt es natürlich nicht, sondern es ist immer eine Mischung und das ist

sehr fachabhängig, wie stark diese Mischung ist. Und man kann vielleicht grob sagen, all die

Studiengänge, die mit einer Staatsprüfung enden, die sind sehr auf dieser Berufsausbildungsseite und

die anderen sind in unterschiedlichem Maße davon weg. Also wenn Ihnen das Schwierigkeiten macht oder

wenn Sie das, dann gibt es eigentlich nur die Möglichkeit entweder auf die sichere Seite zu gehen

und zu sagen, ich werde Apotheker, da weiß ich was ich habe oder Mathematiklehrer, die ist auch eine

Staatsprüfung oder aber ich studiere an der Fachhochschule oder ich studiere gar nicht,

mache eine ordentliche Berufsausbildung. Universität funktioniert anders. Das heißt natürlich nicht,

dass das einfach da die Universität in der Melfenbeinturm vor sich hin werkelt und die

Leute dann am Schluss mit einem Abschluss entlässt und sich keine Vorstellung hat, was die dann machen

oder damit machen können. Dies, das gibt es vielleicht an der einen oder anderen Stelle auch

noch. Das hat es früher bestimmt sehr stark gegeben, große Naivität sowohl von den Dozenten

als auch von den Absolventen, was kann ich damit jetzt eigentlich machen. Heute ist die Situation

zumindest Naturwissenschaften ein bisschen anders und in den Naturwissenschaften. Jetzt muss man

natürlich immer schauen, wie dicht ist ein Thema sozusagen an etwas, sagen wir mal an einer Industrie

dran, an etwas, wo etwas produziert wird, womit man Geld verdienen kann, denn das interessiert die

Industrie, Geld verdienen. Sie interessiert sich weder für Mathematik noch für Physik, vermutlich

auch nicht für Elektrotechnik, sondern nur für Elektrotechnik insoweit, wie man mit Elektrotechnik

Geld verdienen kann. Natürlich, wenn sie Elektrotechnik studieren, dann haben sie insofern ein viel

klareres Berufsbild, als es eine elektrotechnische Industrie gibt, die sie vielleicht aufnimmt als

Ingenieur oder Ingenieurin. Das Problem ist ein bisschen, wenn diese Industrie aus irgendwelchen

Gründen jetzt niemanden aufnehmen möchte, gut jetzt kann man sagen, von der Situation reden wir

jetzt hier nicht, auch nicht auf absehbare Zeit, dann haben sie eine Qualifikation, die recht

eingeschränkt ist. Oder man muss sagen, je zielgerichteter eine Qualifikation ist, desto

eingeschränkter ist sie natürlich. Als sie Apotheker gelernt haben, können sie in Elektrotechnik

eigentlich relativ wenig anfangen. Auf der anderen Seite stehen diese generalistischen Fächer,

die zwar natürlich ihren eigenen Gegenstand haben, wo es diesen Gegenstand aber in der

Industrie per se erstmal gar nicht oder scheinbar gar nicht gibt. Es gibt keine mathematische

Industrie und es gibt auch keine physikalische Industrie. Also die Vorstellung, nur weil sich

ein Fach mit etwas beschäftigt, das real ist, dann ist das praktischer, ist ein völliger Irrweg.

Das heißt also, die Frage ist, in der Mathematik stehen erstmal, und das hat ja der Studientekant

versucht klarzumachen, geistige Fertigkeiten im Vordergrund. Und diese geistigen Fertigkeiten

kann man an jedem möglichen Teilgebiet der Mathematik lernen. Und was wir hier machen,

ist erstmal, obwohl mir das, wie Sie vielleicht gehört haben, sehr sehr fern steht von dem,

was ich sonst mache, sehr sehr sehr reine Mathematik. Und wir machen das nicht, weil ich jetzt

plötzlich erleuchtet worden bin und unbedingt reine Mathematik machen will, sondern weil das halt

eine Grundlage ist. Man kann Mathematik nicht ohne Grundlagen machen. Und ich würde Ihnen gern was,

und vielleicht macht das dann auch der Herr Bensch, der morgen Nachmittag kommt, der den

Nachbarlehrstuhl von uns vertritt. Ich würde Ihnen gern was über Mathematikanwendung in der

Hochtechnologie sagen, aber da muss man schon ein bisschen Mathematik können, um darüber zu reden.

Ansonsten sind das eben bunte Bilder, die wir zeigen können, und die bunten Bilder können die

ihn aber auch jeder Ingenieur zeigen. Das heißt, wir sind ein bisschen in einer seltsamen Situation.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:33:10 Min

Aufnahmedatum

2016-07-26

Hochgeladen am

2016-07-26 15:05:17

Sprache

de-DE

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