31 - Tiergestützte Therapie in der Palliativmedizin [ID:7136]
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Ja, ich freue mich total heute hier zu sein und über das Thema sprechen zu dürfen.

Ein bisschen stolz bin ich auch, weil wir vor sechs Wochen mit der Station an den Start

gegangen sind und ich zeige Ihnen jetzt einfach mal das Team, weil das sind die, die das natürlich

immer ausbaden müssen. Wenn man selber irgendwo unterwegs ist und Vorträge hält,

dann müssen die anderen ja immer für einen mitschaffen. Und wir sind jetzt mittlerweile

mit einem 40-köpfigen Team am Start. Wir haben einen wirklich großen Palliativdienst,

hatten im letzten Jahr schon 1200 stationäre Patienten mit versorgt. Jetzt aktuelle Zahl

von gestern, waren wir schon bei 1150 für dieses Jahr über den Dienst, haben jetzt eine 10-Betten-Station

aufgemacht. Und das Besondere daran ist, es ist die erste, zumindest uns bekannte,

altersübergreifende Palliativstation. Das heißt, wir versorgen vom Frühgeborenen bis Jopi Hestas

auf einer Station und haben einfach ein ganz buntes Team aus Kinderkrankenpflegekräften,

Erwachsenkrankenpflegekräften, Kinderärzten und Ärzten anderer Fachrichtungen, Anästhesisten,

eine Gastroenterologin, HNO-Arzt, eine Psychiaterin. Also wir haben echt eine ganz bunte Truppe so

bei uns und ich glaube, das läuft ganz gut an. Aber das eigentliche Thema ist ja ein anderes. Und ich

möchte mit einem Fall starten, um Sie so ein bisschen ranzuführen und möchte Ihnen den Luca

vorstellen. Das ist vielleicht auch ein Spezifikum von Kinderpalliativversorgung, denn man sieht hier,

ein bisschen älter, der Luca 2004 geboren, war unter einem Jahr alt, als bei ihm ein Hirntumor

diagnostiziert wurde. Man sieht, er hat so einiges mitgemacht, hat Chemotherapie gebraucht,

dann hat das eine Zeit lang gestoppt, ist der Tumor weitergewachsen, war inoperabel, war am

Stammhirn gelegen, also konnte nicht so angegangen werden und ging immer eine Zeit gut, dann ist es

wieder gewachsen, hat wieder Therapie gebraucht. Das heißt, wir haben ihn über viele, viele Jahre

immer wieder betreut und begleitet. Ich war in meinem früheren Leben, also bis 2010, Kinderonkologe.

Bevor ich dann ganz in die Palliativmedizin ging, das heißt, den Luca habe ich aus meiner Zeit als

auf der Kinderkrebsstation schon gekannt und mitgenommen. Er ist fast erblindet, also hat

einen Haufen Probleme und es ging ihm aber darunter trotzdem ganz gut. Was ich noch voranschicken

möchte, sämtliche Fotos, ich zeige viele Fotos heute und auch kleine Filmchen, sind natürlich

mit Einverständnis der Patienten bzw. der Angehörigen. Ich denke, das ist selbstverständlich,

aber wollte es nur noch einmal erwähnt haben. Das war Luca im Sommer 2014, da ging es ihm noch

ziemlich gut, war sein erster, bisher auch einziger Urlaub am Meer mit seiner Cousine beim Schaukeln,

eigentlich so ein fröhliches, gut gelauntes Kind, hat Reittherapie gehabt schon zu diesem

Zeitpunkt und man sieht, er ist absoluter Fan von was? Star Wars. Also egal, immer wenn wir Luca sehen,

immer im Zusammenhang mit Star Wars, das ist jetzt, das sieht ihr auch, Bettwäsche, das ist sein geliebter

Carter, wie heißt der? Er hat 2D, nehmen noch andere Vorschläge entgegen? Luke? Yoda? Darth

Wade? Also irgendwann kommt dann meistens noch Chewbacca, weil er ein bisschen Fell hat,

nee das ist Obi-Wan, das ist Obi-Wan als Baby. Ich zeige Obi-Wan gleich noch in ausgewachsen und voll

verplüscht, das ist nämlich so ein Perserkatzenmix mit irgendwas noch drin. Ja, Luca ging es dann

aber irgendwie immer schlechter, hat deutliche Funktionsverluste hinnehmen müssen, konnte irgendwann

nicht mehr laufen wegen Schmerzen in den Beinen, hat immer wieder neue Nervenschmerzareale am

gesamten Körper entwickelt, es war ihm dann unmöglich überhaupt noch aufzutreten, weil die

Fußsohlen so dermaßen berührungsempfindlich waren, zu dem Zeitpunkt konnte er noch Schuhe tragen,

das ging dann irgendwann auch nicht mehr, dass er komplett auf den Rollstuhl angewiesen war und

dann ging jede Menge andere Symptome los. Schmerzen war nur eins, unstillbare Übelkeit hat teilweise

bis zu 20 mal am Tag sich erbrochen, hat dann einen kompletten Geschmacksverlust erlitten,

Taubheitsgefühl der Zunge und wenn es einem permanent schlecht ist, man dann noch nichts

schmeckt, kann man sich vorstellen, ist Essen jetzt irgendwie nicht so prima, sondern auf 16 Kilo

runtergemagert, also es gab immer wieder so Episoden, wo es ihm ziemlich mies ging und während der

gesamten Zeit haben wir ihn dann immer wieder betreut, teilweise zu Hause, teilweise in der

Kinderonkologie dann mit und da hat er dann auch Kontakt gehabt zum Balu, einer unserer Therapie

Begleithunde und hier sehen Sie Luca bei einem Außenausflug auf dem Klinikgelände, wir haben

so ein ähnliches System wie hier, also so Pavillon-System, Bauweise, allerdings ist unser

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Sven Gottschling Prof. Dr. Sven Gottschling

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:55:27 Min

Aufnahmedatum

2016-12-07

Hochgeladen am

2016-12-13 11:56:22

Sprache

de-DE

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