Ich darf Sie zunächst herzlich einladen zu der Ringvorlesung heute, auch im Namen von
meinem Chef, der sich leider entschuldigen musste heute Abend. Und ich freue mich, dass
Sie hierher gekommen sind. Und ich freue mich mit Ihnen einen Bereich anzusprechen
und zu besprechen zwischen zwei Fachrichtungen, zwischen der Palliativmedizin und der Neurologie.
Zunächst einmal glaube ich, ist die Frage auch gerechtfertigt, wenn wir sagen, wir
möchten uns da engagieren, wir möchten gucken, was können wir da tun, was für Ressourcen
braucht es, zu fragen, wer profitiert denn eigentlich davon? Wer sind denn Patienten,
die von beiden Fachrichtungen gleichermaßen profitieren? Dann schaue ich mal, ob die Technik
mitmacht. Ja. Und wenn man da über Erkrankungsbilder nachdenkt, da drängt sich sicherlich im Bereich
der Neurologie als schwere und zum Tode führende Erkrankung die amyotropho-lateralschlorose,
die ALS, auf. Das ist so das, was man mit Palliativmedizin und Neurologie sicherlich
verbindet. Und dem gegenüber stehen klassische palliativmedizinische Krankheitsbilder, wie
zum Beispiel die unheilbaren Krebserkrankungen. Und ich habe jetzt mal für Deutschland geschaut,
wo die Zahlen sind. Da sehen wir, 4.000 Menschen mit ALS stehen in diesem Fall jetzt 250.000
Menschen mit unheilbaren Krebserkrankungen gegenüber. Wir kennen da ziemlich gut die
Beschwerdelast. 80.000 leben mit Schmerzen oder Luftnot, 40.000 mit Fatigue, Depressivität.
Dann muss man natürlich sagen, das ist bestimmt ein wichtiges Thema, aber lohnt es sich da
in dem Vergleich mit den Ressourcen, die wir haben im Gesundheitssystem, auch wirklich
da einen Schwerpunkt zu legen und da weiter nachzudenken. Aber man kann sich auch überlegen,
es gibt ja noch ein paar andere Erkrankungen in der Neurologie, die fortschreiten und
schwer sind. Multipler Sklerose, das Parkinson-Syndrom, Schlaganfall, Demenzerkrankungen. Und wenn
man sich da dann die Zahlen anschaut, es leben in Deutschland 64.000 Menschen mit Multipler
Sklerose. Auch da kennen wir schon so ein bisschen was zur Symptomlast. 15.000 davon
haben einen schweren Verlauf, 40.000 von denen leiden unter Fatigue, Depressivität, 35.000
von ihnen haben chronische Schmerzen. Das sind schon mehr Patienten. Wenn wir jetzt nach
dem Parkinson-Syndrom schauen, haben wir 800.000 Menschen in Deutschland, die an der Parkinson-Erkrankung
leiden. 600.000 von denen haben chronische und beeinflussbare Schmerzen. 250.000 von
denen leiden unter Angsterkrankungen. Der Schlaganfall, eine Million Menschen leben
mit Schlaganfall und den Folgen in Deutschland. Wir kennen da auch die Beschwerdelast. 400.000
mit schweren und einschränkenden Schmerzen. 500.000 mit Pflegebedürftigkeit, Autonomieverlust,
einer Veränderung ihrer Rolle, ihrer Identität, was dann auch Fragen, die Spiritual Care-Fragen
aufwirft und Demenzerkrankungen. Wir haben 1,5 Millionen Menschen, die mit Demenz leben
in Deutschland. Der Verlauf ist zwischen 1 und 10 Jahren variabel, aber immer tödlich
und im Verlauf treten Pflegebedürftigkeit, Autonomieverlust auf, wie bei einer Schlaganfallerkrankung,
Hodenstrock-Radiant und Schmerzen und Luftnot sind häufig, aber da haben wir noch nicht
mal Zahlen, wie häufig Luftnot und Schmerzen bei diesen vielen Menschen auftritt. Das
bedeutet, wir haben ganz viele Menschen, jetzt hier für Deutschland die Zahlen, die zwischen
den beiden Fachgebieten aufgehoben sind und da muss man sich natürlich überlegen, wer
kann sich gut um die kümmern. Palliativmedizin und Neurologie, jetzt hier mal so ein bisschen
die Symbole der Fachgesellschaften. Links die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin,
rechts die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin,
zwei Menschen, die einander halten auf gleicher Augenhöhe, das Symbol der DGP und das Symbol
der DGN, die beiden Gehirnhälften verbunden durch ein großes N für Neurologie. Als medizinische
Fachrichtung gibt es natürlich immer ähnliche Fragen, also wie kann ich Symptome gut erkennen,
wie behandele ich richtig, wenn ich diese Symptome erkenne und wie kann ich für den
Einzelnen entscheiden, was die geeignete Therapie ist. Aber jeder hat da so ein bisschen seine
Schwerpunkte. Also die Kernkompetenz in der Palliativmedizin, das ist ganz willkürlich
jetzt mal gewählt, aber schön im Spiegel dargestellt in diesem Bild von Goya, der das
Bild als Dankeschön an seinen Arzt Dr. Arietta gemalt hat und Dr. Arietta hat ihn in hohem
Alter durch eine schwere Krankheit geleitet und das ist ein schönes Bild für Palliativmedizin,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:28 Min
Aufnahmedatum
2017-01-11
Hochgeladen am
2017-01-20 11:31:43
Sprache
de-DE