Herzlich willkommen zur Vorlesung Sozotechnische Systeme im Bachelorstudiengang Buchwissenschaft.
Wir befinden uns mit unserer aktuellen Lektion im Kapitel Makroebene und dort im Unterkapitel
A Fassung der Analyseebene. Also auch hier wollen wir einen Blick noch mal drauf werfen,
was denn eigentlich so grundsätzlich Gegenstand dieser Makroebene eigentlich ist.
Und schauen also hier noch mal drauf. Es ging ja darum, dass wir in der Makroebene gesagt haben,
hier geht es so um übergeordnete Instanzen und so größere Funktionssysteme, also aus so einer
Perspektive von Gesamtgesellschaft auf etwas geguckt oder auch aus einer Perspektive der langen
Linie, also über mehrere Epochen hinweg mal etwas anschauen und vielleicht Veränderungen oder eben
auch Nicht-Veränderungen zu identifizieren. Und das würden wir sozusagen alles aus so einer
Vogelperspektive heraus machen. Und was wir jetzt also konkret machen wollen, hier im Makrokapitel,
ist tatsächlich einmal so eine lange Linie hier anschauen. Das ist jetzt mal überschrieben mit
so einer Frage, wie hat sich das Wirkgefüge der Schriftmedienkommunikation im Laufe der
Zeit eigentlich verändert über verschiedene Epochen hinweg. Was hier eigentlich interessant
dran ist oder was ich aufzeigen möchte, was wir lernen sollten, ist jetzt nicht so sehr die
tatsächliche Frage, wie hat es sich dann eigentlich geändert und in welchen Parametern hat es sich dann
eigentlich geändert, sondern was ich hier dran aufzeigen möchte, ist, wie schwierig das ist,
eine Aussage über längere Zeitabschnitte tatsächlich zu machen und Veränderung tatsächlich festzustellen
und auch irgendwie zu bewerten oder einzusortieren. Das ist nämlich keine einfache Aufgabe. Das wird
sehr häufig sehr schnell gemacht und das ist aber eigentlich etwas, was ganz schwierig ist. Und ich
will darauf heraus kurz mal zu besprechen, worauf man achten muss, wenn man denn so etwas machen möchte.
Also Dinge über lange Zeitabschnitte hinweg vergleichen möchte, um dann insbesondere festzustellen,
dass sich irgendetwas geändert hat. Und das muss man gucken, wie man so etwas eigentlich methodisch
machen kann oder wo vielleicht auch die Grenzen davon sind und man eben feststellen muss, dass
man so etwas eigentlich vielleicht gar nicht machen kann. Wir wollen uns hier auch anschauen,
welchen Lebenszyklus ganz grundsätzlich Technologien durchlaufen. Wir haben ja irgendwie,
glaube ich, schon so ganz intuitiv eine Idee davon, dass Technologien irgendwann auch mal sozusagen
am Ende ihres Lebenszykluses angekommen sind. Wir wissen, dass wir mit Bleilättern nicht mehr
drucken. Also das ist einfach keine aktuelle Technologie mehr, aber sie hat über 500 Jahre
gut funktioniert und so etwas können wir uns mal anschauen. Also was so verschiedene Stadien sind
und durch was die eigentlich charakterisiert sind, in denen sich Technologien befinden können von
ihrer Geburt sozusagen, also dort wo man sie entwickelt oder erfindet, bis dahin, dass sie
eben tatsächlich aus einem System, also aus einem Markt oder aus einer Gesellschaft ausscheiden. Und
unmittelbar damit verbunden ist auch die Frage, was beeinflusst eigentlich die Akzeptanz von
neuen Technologien? Also wovon hängt denn das eigentlich ab? Ob die sich in einem System,
in einer Gesellschaft durchsetzen, ob die diffundieren oder ob die eben ein Rock-Repierer
werden. Davon gibt es ja auch zahlreiche Beispiele, Dinge, die der Mensch entwickelt und erfunden hat
und die dann letztendlich aber sozusagen nicht zu fliegen gekommen sind und sich eigentlich nie so
richtig durchgesetzt haben. Und dann können wir noch anschauen, welche Zuschreibungen eigentlich
der Mensch an Technologien, neue Technologien und Praktiken macht. Da können wir über die Jahrhunderte
oder Jahrtausende eigentlich auch immer so ein Muster erkennen, dass wir nämlich erstmal,
wenn etwas Neues aufkommt, so sehr reserviert sind und sagen, das ist aber irgendwie komisch und das
ist auch bestimmt schlechter. Früher, das was wir früher gemacht haben, war doch viel besser. Das
wiederholt sich. Das können wir uns auch mal anschauen. Es gibt zum Beispiel im 18. Jahrhundert
gab es eine Riesendiskussion darüber, ob Bücher lesen eigentlich eine gute Idee ist. Also Bücher
lesen ist das eine gute Idee? Ne, wahrscheinlich ist das keine gute Idee. Das sollte man lieber
nicht machen. Und genau die gleiche Diskussion haben wir heute eigentlich auch. Sind digitale
Medien, ist das Smartphone eine gute Idee oder tut uns das nicht gut? Und so etwas können wir uns
mal anschauen, wie der Mensch eben umgeht, damit wenn so etwas Neues aufkommt und wie offenbar
das Narrativ, was er da anbringt, über die Jahrhunderte tatsächlich auch irgendwie immer
das Gleiche ist. Das wollen wir auf der Makro-Ebene machen und werden uns das dann eben im Folgenden
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:05:23 Min
Aufnahmedatum
2022-04-20
Hochgeladen am
2022-04-21 18:26:03
Sprache
de-DE